Ein erster Schritt aus dem Tiefstand der Pandemie: Wieder mehr Registrierungen neuer Stammzellspender Das ZKRD verzeichnet 2023 503.548 neue Stammzellspender
In Deutschland registrierte Spender tragen mit einer Gesamtzahl von 10.195.787 registrierten Freiwilligen nach wie vor einen lebenswichtigen Anteil zu den weltweit über 40,8 Millionen (Stand: Januar 2024) typisierten Stammzellspendern bei (s. Abbildung 1). Die Corona-Pandemie und ihre Gegenmaßnahmen wirkten sich in den vergangenen Jahren auf die Zahlen neuer potenzieller Spender aus – so wurde in den Jahren 2020 bis 2022 ein Rückgang der Neuregistrierungen verzeichnet. „Durch die Corona-Pandemie konnten in den vergangenen Jahren nur wenige Typisierungsaktionen stattfinden“, erklärt PD Dr. Joannis Mytilineos, Geschäftsführer des ZKRD. „Umso glücklicher sind wir darüber, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern die Herausforderungen der Pandemie überwinden und in 2023 mehr Registrierungen verzeichnen konnten. Wir sind dankbar für jede einzelne Neuregistrierung!“
Gemeinsam Hoffnung schenken
Bei den komplexen Prozessen rund um die Stammzellspende sind verschiedene Institutionen sowie Organisationen beteiligt, darunter u. a. die Spenderdateien, die Sucheinheiten und die jeweiligen Transplantationszentren. Laut Sozialgesetzbuch muss zur Koordinierung der Suche und Auswahl nicht-verwandter Stammzellspender eine zentrale Stelle benannt sein. Das ZKRD ist als Knotenpunkt bei der Stammzellspende für diese Aufgabe verantwortlich und ist der gemeinsame Ansprechpartner für alle Beteiligten. So ist es für alle deutschen Patienten zuständig und wird bei vielen Suchanfragen auch international eingebunden: Bei Anfragen aus dem Ausland koordiniert das ZKRD die komplexen Abläufe und leitet alle Anfragen zwischen den jeweiligen Partnern in aller Welt weiter. So kann das ZKRD gemeinsam mit seinen Partnern auch im Ausland Menschen Hoffnung auf Leben schenken. Auch unter schwierigen Umständen, so z. B. auch während der Corona-Pandemie oder in Kriegssituationen, setzt sich das ZKRD als zentrale Koordinationsstelle dafür ein, sowohl mit seinen nationalen und internationalen Partnern als auch den zuständigen Behörden oder Institutionen wie dem internationalen Roten Kreuz, die bestmögliche Lösung für jeden einzelnen Schwerkranken zu finden.
Neue potenzielle Spender bleiben wichtig
Neue Freiwillige sind weiterhin ein bedeutsamer Faktor. Denn in den kommenden Jahren werden weitere Registrierte aus Altersgründen ausscheiden – das maximale Alter bei der Spende liegt bei 60 Jahren und viele der bislang Registrierten überschreiten diese Grenze innerhalb der nächsten Jahre (s. Abbildung 2). Um auch zukünftig so vielen Schwerstkranken wie möglich helfen zu können, ist es umso wichtiger, dass sich weiterhin viele junge Menschen registrieren lassen. Eine Registrierung kann dabei nicht nur über öffentliche Typisierungsaktionen erfolgen: Auf https://www.zkrd.de/adressen/ stellt das ZKRD die Adressen aller deutschen Spenderdateien zur Verfügung. Die jeweilige Spenderdatei schickt auf Anfrage gerne die benötigten Unterlagen für eine Typisierung zu Hause zu. So kann jeder Interessierte zum lebensrettenden Spender werden und schwerkranken Menschen Hoffnung auf Leben geschenkt werden.
Seit seiner Gründung 1992 stellt das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland mit Sitz in Ulm den Knotenpunkt des gesamten Spendersuch-Prozesses dar. Über die Datenbank des ZKRD läuft der Abgleich der anonymisierten Profile aller in Deutschland typisierten Spender mit den Daten der Patienten, die eine Blutstammzelltransplantation benötigen. Mithilfe der hauseigenen Software OptiMatch bearbeiten die rund 60 Mitarbeiter des ZKRD Suchanfragen aus dem In- und Ausland, um sicherzustellen, dass für jeden Patienten der beste Spender schnellstmöglich identifiziert werden kann. Durch seine weltweite Vernetzung kann das ZKRD zusätzlich auf die Datenbanken internationaler Register zugreifen.
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