EZB mit Bedacht: Aufgrund der Datenlage ist es für Zinssenkung zu früh
Unsere Erwartungen:
- Die Europäische Zentralbank (EZB) behält ihre Leitzinsen für den Einlagensatz bei 4,0 %, für den Refi-Satz bei 4,5 % und für die Spitzenrefinanzierungsfazilität bei 4,75 %.
- Der GC wird den von Sitzung zu Sitzung gewählten Ansatz beibehalten.
- Präsidentin Christine Lagarde wird betonen, dass die EZB die Zinssätze aufgrund des bestehenden Preisdrucks nicht zu früh senken will. Allerdings will die EZB die Zinssätze auch nicht zu lange auf einem zu hohen Niveau halten, da eine übermäßige Straffung das Wachstum und den Arbeitsmarkt beeinträchtigen könnte.
- Christine Lagarde wird bekräftigen, dass die Zentralbank die Zinssätze in diesem Jahr senken wird, sobald die EZB-Mitglieder völlig davon überzeugt sind, dass die Inflation dauerhaft nahe am Zielwert von 2 % liegt (nach den Wirtschaftsprojektionen der EZB vom Dezember 2023 im Jahr 2025).
Insgesamt und angesichts der Aussagen in Davos gehen wir davon aus, dass sich Präsidentin Lagarde weiterhin den Wetten auf baldige und umfangreiche Zinssenkungen entgegenstellen wird. Ohne neue makroökonomische Projektionen erwarten wir bei dieser Sitzung aufgrund des datenbasierten Ansatzes der EZB und der Ungewissheit (insbesondere in Bezug auf die Lohnentwicklung) keine klaren Hinweise auf den Zeitpunkt oder den Umfang von Zinssenkungen in diesem Jahr. Dennoch glauben wir, dass die Aussagen der EZB ausgewogen sein werden, erinnernd an die Risiken einer zu starken als auch zu frühen Lockerung. Dieser Ausschuss könnte zu einer leichten Versteilerung der Zinskurve und einer moderaten Euro-Schwäche führen.
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