Fördergeld für interessante Projekte
In ein neues CNC-Bearbeitungszentrum hat die Schreinerei Maiss investiert. „Das bringt uns enorm weiter“, erklärte Steffen Maiss, „denn alle Produktionsabläufe sind einfach schneller herzustellen.“ Schon seit 2003 ist der Familienbetrieb im Tischlerhandwerk sowie als Trockenbauer und Bauschreinerei tätig. „Zu dem Leistungsangebot zählen sämtliche Schreinerarbeiten, Möbelbau, Trockenbauarbeiten, Herstellung von Sonderbauelementen, Sonnenschutz, Treppenbau sowie Holz und Kunststoff-Fenster“, führte der Erste Kreisbeigeordnete bei der Bescheidübergabe aus. 2014 wurde dann eine GmbH von Hartmut Maiss und seinem Sohn Steffen Maiss gegründet. Sie ist weiterhin auf dem familieneigenen Betriebsgelände im Homberger Stadtteil Appenrod tätig. Aktuell werden fünf Personen in der Schreinerei beschäftigt.
„In der Vergangenheit investierte der Betrieb immer wieder in moderne Maschinen und konnte so sein Angebotssortiment stetig vergrößern. Die vergangenen Jahre haben jedoch gezeigt, dass immer häufiger individuell zu fertigende „Einzelstücke“ nachgefragt werden. Diese Produkte waren bisher nur mit hohem Zeit- und Materialaufwand herzustellen. Im Jahr 2023 entschloss sich die Schreinerei Maiss GmbH daher dazu, ein CNC-Bearbeitungszentrum anzuschaffen“, rief Dr. Mischak in Erinnerung. Für diese Anschaffung wurde eine Leader-Förderung beantragt.
Als CNC-Bearbeitungszentrum bezeichnet man eine Maschine mit modernster Steuerungstechnik zur automatischen, computerunterstützten Komplettbearbeitung von Werkstoffen. Die Maschinensteuerung erfolgt mittels einer CNC-Software direkt vom PC aus. Mit einer CNC-Maschine sind mehrere Bearbeitungsschritte möglich: Fräsen, Sägen, Bohren sowie Messen und Schleifen des Werkstücks. „Da kann man einfach alles machen mit unserem Werkstoff Holz“, betonte Juniorchef Steffen Maiss.
Die Gesamtkosten des CNC-Bearbeitungszentrums liegen bei rund 210.000 Euro. Zur Programmierung und Bedienung des CNC-Bearbeitungszentrum entsteht mindestens ein Vollzeitarbeitsplatz. So kann die Leader-Grundförderung um das Mehrwertkriterium „Arbeitsplatz-/Ausbildungsplatzschaffung“ erhöht werden und die Zuwendung liegt somit bei rund 61.500 Euro.
Viele Fragen stellte Dr. Mischak der staatlich geprüften Physiotherapeutin und Diplom-Sportwissenschaftlerin Gretje Reinemer, und die hatte viel zu erzählen: Denn vor dem Umzug in den Vogelsbergkreis war sie unter anderem als Sport Physiotherapeutin für die Nationalmannschaft der deutschen Sportschützen bei den Olympischen Spielen in Peking 2008 oder das X-Raid Rallye-Team tätig und hat die Rallye Dakar viermal mitgemacht. „Dann habe ich einen Mann kennengelernt, der im Vogelsberg wohnte…“, erzählte die Physiotherapeutin, die seit wenigen Jahren eine Praxis ausschließlich für Privatpatienten und Selbstzahler in Stumpertenrod betreibt. Neben unterschiedlichen Formen der Physiotherapie werden zudem Präventionskurse „Rücken-Fit“ für alle zwischen 18 und 88 Jahren angeboten.
„Projektziel aber ist jetzt die Erweiterung der Praxis um Patienten der gesetzlichen Krankenkassen“, schilderte Erster Kreisbeigeordneter Mischak. Zudem soll das Behandlungsangebot erweitert werden. Aus diesem Grund wurden die Praxisräume langfristig angemietet und neben der Krankengymnastik sollen als Schwerpunkte die gerätegestützte Krankengymnastik und sportliche Präventionskurse angeboten werden. Die hierfür notwendigen und geforderten Behandlungsbänke und Trainingsgeräte werden über Leader bezuschusst. Ebenso die Ausstattung für die Digitalisierung. Zielsetzung ist unter anderem die vorwiegend papierlose Praxis.
Laut Dr. Mschak gehört die Physiotherapiepraxis Stumpertenrod zu den „Kleinstunternehmen der Grundversorgung“. Bei Antragstellung war Gretje Reinemer mit einem Stellenanteil von 0,75 die einzige Mitarbeiterin. Auch hier kann die Leader-Grundförderung um das Mehrwertkriterium „Arbeitsplatz-/Ausbildungsplatzschaffung“ erhöht werden. Durch Beschäftigte sollen die Behandlungskapazitäten erhöht werden. In den drei Behandlungsbereichen können künftig bis zu drei Therapeuten gleichzeitig tätig sein. Durch Hausbesuche können räumlich unabhängig weitere Patienten behandelt werden. Bei einer Gesamtinvestition von fast 52.000 Euro kann eine Zuwendung von gut 15.000 Euro gewährt werden.
Spezielle Fragen und interessante Erklärungen auch bei der dritten Übergabe eines Förderbescheids, denn Joshua Donath und Patrick Schiller gründeten mit der D+Z GmbH & Co.KG ein Unternehmen, das sich als Systemanbieter für erneuerbare Energien versteht, der die Koppelung aller bekannten Sektoren der Energieerzeugung und -nutzung überblickt und lohnend einsetzen kann. Mit der Verbindung von Handwerk und Ingenieurwissenschaft sieht man sich als tiefgreifender Träger von Fachexpertise und Kompetenz. „Den Kunden soll ein jeweils individuelles Energiesystem angeboten werden, das alle technischen Möglichkeiten in Erwägung zieht“, schilderte Dr. Jens Mischak.
Wie das funktioniert? „Wir haben einen ganzheitlichen Ansatz“, so Patrick Schiller und Joshua Donath. So wird der aktuelle energetische Bestand analysiert und die möglichen Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz werden ermittelt. Das Konzept, das dann für ein Anwesen erstellt werden muss, wird nicht in einem statischen System erarbeitet, sondern kombiniert gewerk-übergreifende Systeme miteinander. Durch digitale Vernetzung auf Software-Ebene wird ein umfassendes Energiesystem geschaffen, das zum Beispiel per Smartphone verwaltet werden kann.
„Die D+Z GmbH & Co.KG will sowohl die Beratungsleistung, als auch alle handwerklichen Leistungen anbieten und mit Wartungsangeboten die Projekte langfristig betreuen“, unterstrich Dr. Mischak. Den Kunden wird hiermit eine wesentlich effizientere Nutzung, zum Teil bereits verbauter Komponenten, ermöglicht, woraus in der Regel eine erhebliche Senkung der Energiekosten resultiert.
Nun steht im Unternehmen, in dem neben den beiden Geschäftsführer weitere sieben Mitarbeiter beschäftigt sind, eine Erweiterung an. Mit dem geplanten Neubau des Firmensitzes in Storndorf soll nicht nur die Weiterentwicklung des Unternehmens gesichert werden, es soll auch ein reibungsloser und wirtschaftlicher Betriebsablauf entstehen, damit auch Großprojekte effizient abgewickelt werden können.
Geplant wird der Neubau mit einer Fläche von 600 Quadratmetern für Lager und Werkstattbereich sowie 200 Quadratmeter für Büro- und Sozialräume. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf 967.000 Euro, die Leader-Zuwendung erreicht hier den Förderhöchstsatz von 200.000 Euro. Neben der Grundförderung erhöht sich die Förderquote um das Mehrwertkriterium „Arbeits-/Ausbildungsplatzschaffung“. Der neue Firmensitz ermöglicht die Beschäftigung von bis zu 20 Personen.
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