Hand in Hand zum neuen Traumberuf – Vom Anlagenmechaniker zum Elektroniker für Geräte und Systeme
BFW Leipzig: Herr Büttner, können Sie sich noch an die Umstände erinnern, wie Sie damals auf das BFW Leipzig aufmerksam geworden sind?
MB.: Nach einem heftigen Bandscheibenvorfall konnte ich meinen Beruf als Anlagenmechaniker nicht mehr ausüben. Eine Alternative, mit diesem Krankheitsbefund weiter in meinem Beruf arbeiten zu können, konnte leider auch mit Unterstützung der Agentur für Arbeit nicht gefunden werden. Auf meine Initiative hin, wurde schließlich eine berufliche Neuorientierung (Umschulung) genehmigt. Die Agentur empfahl mir in diesem Zusammenhang, mich auch beim BFW Leipzig zu informieren. Dies tat ich auch und fand einen „geeigneten“ Beruf für mich.
BFW Leipzig: Können Sie uns sagen, warum Sie sich für die Umschulung zum Elektroniker für Geräte und Systeme entschieden haben?
MB.: Durch meinen bisherigen Job, hatte ich schon viele Einblicke in dieses Gebiet.
Mein Interesse lag schon früh im Bereich der Elektrotechnik/Elektronik, dem Verstehen von Zusammenhängen in der Prozessleittechnik und Produktionslinien. Für mich war deshalb klar, „du“ machst eine Ausbildung zum Elektroniker für Geräte und Systeme. Heute kann ich zufrieden zurückblicken: es war die richtige Entscheidung.
BFW Leipzig: Mit welchen Erwartungen kamen Sie zum BFW Leipzig?
MB.: Kurz gesagt, mit sehr hohen. In den 2 Wochen der Berufsfindung, in denen ich das Lehrer- und Ausbilderteam kennenlernte, war ich von der Ausstattung der Lehr- und Praxisräume beinahe geflasht. Ich war mir sicher, mit diesen Voraussetzungen erhältst du eine Top Ausbildung mit einem „ordentlichen“ Abschluss. Und den bekam ich auch. Mit der erfolgreichen Abschlussprüfung vor einem Gremium der Industrie- und Handelskammer zu Leipzig, darf ich mich nunmehr Elektroniker für Geräte und Systeme nennen.
BFW Leipzig: Gab es etwas seitens des BFW Leipzig, was Ihnen besonders geholfen hat in der Zeit der Umschulung?
MB.: Corona „platzte“ in die Zeit meiner Ausbildung und wir konnten nicht mehr durchgängig den Unterricht vor Ort im BFW wahrnehmen. Aber es wurde eine tolle Lösung gefunden. Wir bekamen das gesamte Unterrichtsmaterial nach Hause geschickt. Über MS-Teams erfolgte dann die theoretische Ausbildung und wir konnten die Ergebnisse der Aufgabenstellungen besprechen. Unser Lehrer- und Ausbilderteam war auch in dieser „schwierigen“ Zeit absolut engagiert und ist auf die Probleme der Umschüler eingegangen. Die Mitarbeitenden haben dafür gesorgt, dass trotz der Widrigkeiten alle Voraussetzungen geschaffen wurden, einen erfolgreichen Berufsabschluss zu erreichen.
BFW Leipzig: Wie sind Sie auf Ihren derzeitigen Arbeitsplatz bei der SONOTEC GmbH aufmerksam geworden? Hat Sie das BFW Leipzig bei der Jobsuche unterstützt?
MB.: Hier fällt mir direkt der Personalberater im Reha-Management des BFW, Herr Bachem ein. Die Firma SONOTEC GmbH war mir vorab schon bekannt. Herr Bachem bestärkte mich aber schließlich in dem Schritt, mich unbedingt bei SONOTEC GmbH zu bewerben. Und das tat ich dann auch – mit Erfolg.
BFW Leipzig: Wie gestaltete sich Ihr Start ins neue Berufsleben?
MB.: Kurz gesagt ganz „easy“. Mit den ersten Einblicken im Zuge meines Praktikums wusste ich bereits, was auf mich zukommt. Schon in der ersten Zeit meiner Einarbeitung wurde ich als „vollwertiger“ Mitarbeiter in das Team aufgenommen.
BFW Leipzig: Gab es bestimmte Dinge auf die sich ihr neuer Arbeitgeber einstellen musste? Konnten Sie offen mit ihm darüber sprechen?
MB.: Im Prozess der Einstellung bei SONOTEC wurde auch natürlich über mein „Handicap“ gesprochen. Das Unternehmen bot dabei an, sollte es notwendig sein, meinen Arbeitsplatz entsprechend meiner Erkrankung herzurichten.
BFW Leipzig: Wie lange sind Sie jetzt bei der SONOTEC GmbH und wie zufrieden sind Sie?
MB.: Ich bin jetzt seit Mitte Januar 2021 bei SONOTEC angestellt und bin von Anfang an davon überzeugt „das ist es“, genau das willst du machen, das genau ist „mein Ding“. Das Team „passt“, die Vorgesetzten nehmen „einen ernst“ und gehen auf meine Vorschläge und Hinweise ein.
BFW Leipzig: Haben Sie eventuell einen Tipp für neue Teilnehmende?
MB.: Ich rate den Neuen, nutzt die Chance. Gebt 120 Prozent! Habt Ihr euch für diese Umschulung entschieden, dann zieht das durch. Ich kann Euch versichern, dass das Ausbilder- bzw. Lehrerteam am BFW Leipzig euch jederzeit zur Seite steht und in allen Fragen zur Ausbildung und darüber hinaus bei der Vermittlung zu einem potentiellen Arbeitgeber unterstützt.
BFW Leipzig: Was wünschen Sie sich für die Zukunft?
MB.: Die SONOTEC GmbH hat mich nach kurzer Einarbeitungszeit bereits mit sehr anspruchsvollen Aufgaben betraut, in einem, für die Firma sehr wichtigen und sensiblen Bereich. Ich sehe dies als immensen Vertrauensvorschuss an, der mich sehr stolz macht. Dies auch, weil ich gefordert bin, all meine erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten einzubringen und diese schließlich auch anerkannt werden. Und ich möchte mich für diesen Vertrauensvorschuss revanchieren, ich möchte mich auch weiterhin mit all meiner Kraft einbringen in „meine“ und für „meine“ Firma. Ja, ich könnte mir vorstellen, hier „alt“ zu werden bis zur Rente. Vorstellen könnte ich mir im Übrigen auch, nach einer spezifischen Qualifizierung oder Weiterbildung, in eine Position mit noch mehr Verantwortung aufzusteigen und zum weiteren Erfolg der SONOTEC GmbH beizutragen.
SONOTEC GmbH Personalreferentin – Jaqueline Sikora
BFW Leipzig: Haben Sie eine besondere Verbindung zum Berufsförderungswerk Leipzig?
JS: Unser Ziel ist es, geeignete Mitarbeitende zu finden, die unser Unternehmen bereichern und voranbringen werden. Dies kann oft eine Herausforderung sein, vergleichbar mit der berühmten Stecknadelsuche im Heuhaufen. Dank der Unterstützung des langjährigen Partners BFW Leipzig, der über umfangreiche Expertise in der Vermittlung von Fachkräften verfügt, sind wir erfolgreich. Die Teilnehmenden, die das BFW Leipzig uns vermittelt, sind erfahrene Menschen, die das Arbeitsleben kennen und über eine langjährige Berufserfahrung verfügen. Die Zusammenarbeit in der Vergangenheit war hervorragend, und wir konnten wirklich sehr gute Erfahrungen als Praxispartner sammeln.
BFW Leipzig: Wie sind Sie auf Herrn Büttner aufmerksam geworden?
JS: Durch die Zusammenarbeit mit dem BFW Leipzig erhielten wir vom Mitarbeiter Herr Bachem einen Hinweis auf einen interessierten Teilnehmer. Die betrieblichen Phasen, die integraler Bestandteil der Ausbildung beim BFW sind, ermöglichen den Teilnehmenden wertvolle Erfahrungen in regionalen Unternehmen zu sammeln und einen direkten Praxisbezug zu erhalten. Durch diese Gelegenheit konnten wir Herrn Büttner kennenlernen und ihn gezielt auf die kommenden Arbeitsaufgaben vorbereiten.
BFW Leipzig: Mussten Sie vor der Einstellung von Herrn Büttner bestimmte Dinge umstrukturieren? Zum Beispiel bestimmte Prozesse anpassen?
JS: Im Einstellungsprozess haben wir offen und vertrauensvoll mit Herrn Büttner über seine besondere Situation gesprochen. Wir schaffen ein inklusives Arbeitsumfeld, in dem jeder Mitarbeitende die Möglichkeit hat, sein volles Potential zu entfalten. Daher haben wir auch angeboten, den Arbeitsplatz bedarfsgerecht an seine Erkrankung anzupassen. Unser Ziel ist es, sicherzustellen, dass er sich bei uns wohl fühlt. Als Familienunternehmen stehen die Bedürfnisse und das Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden im Mittelpunkt.
BFW Leipzig: Und was würden Sie anderen Unternehmen hinsichtlich der Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigung empfehlen?
JS: Es ist wichtig eine offene und inklusive Arbeitsumgebung, in der Menschen mit Beeinträchtigungen willkommen sind und sich wertgeschätzt fühlen, zu fördern. Falls es Bedenken geben sollte, kann man Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen für alle Mitarbeitenden anbieten, um das Verständnis und die Akzeptanz zu fördern. Für die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden mit Beeinträchtigungen sollte der Arbeitsplatz und die Arbeitsmittel gerecht gestaltet werden. Um den individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, könnte man flexible Arbeitszeiten und Arbeitsarrangements anbieten.
Meine Empfehlung ist es mit Organisationen und Experten zusammenzuarbeiten, die sich auf die Beschäftigung von Menschen mit Beeinträchtigungen spezialisiert haben, um Unterstützung und Beratung zu erhalten. Es wäre schön, wenn man diesen Menschen die Möglichkeit gibt, sich beruflich weiterzuentwickeln und Karrierechancen zu nutzen. Teilen Sie Erfolgsgeschichten um andere Unternehmen zu ermutigen und zu inspirieren, ebenfalls Menschen mit Beeinträchtigungen einzustellen.
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