Gesundheit & Medizin

Hautkrankheiten beim Karneval – Tipps für eine hautfreundliche Feierei

Hautkrankheiten beim Karneval – Tipps für eine hautfreundliche Feierei Karneval ist die Zeit des ausgelassenen Feierns und der farbenfrohen Kostüme, aber gilt das auch für die Haut?

Die Haut ist das größte Organ des Körpers und sie schützt uns tagtäglich vor UV-Strahlung, hält uns warm, hilft beim Schwitzen oder bewahrt uns vor anderen schädlichen Umwelteinflüssen. Sie ist also sowieso schon im Dauereinsatz.

Welche Top 5-Hautbeschwerden während des Karnevals drohen können, hat eine Umfrage unter unserem Hautärzte-Team ergeben.

Lippenherpes

All you need is Alaaf (oder Helau!)! Enger Körperkontakt ist beim Karneval keine Seltenheit. Eine der häufigsten Hautkrankheiten, die beim Karneval übertragen werden können, ist Lippenherpes, auch Herpes labialis genannt. Dieser wird durch Herpes-simplex-Viren verursacht und äußert sich oft durch juckende Bläschen an oder um die Lippen herum. Die Übertragung erfolgt durch direkten Hautkontakt, etwa beim Teilen von Gläsern oder durch Küssen und der Virus bleibt auf Lebenszeit im Körper.

Wie kann man sich schützen? Bei den Feierlichkeiten ist es ratsam, persönliche Gegenstände wie Gläser, Lippenstifte oder Besteck nicht mit anderen zu teilen. Wer bereits unter Lippenherpes leidet, sollte während des Karnevals besonders aufpassen. Und ja, auch der Austausch von Küssen ist definitiv bis zur vollständigen Abheilung der Bläschen untersagt. Luftküsse sind erlaubt.

Antivirale Cremes und Pflaster mit dem Wirkstoff Aciclovir können helfen, die Symptome zu lindern. Bei einer Erstinfektion sollten sie nur nach Rücksprache mit einem Arzt oder Ärztin verwendet werden, grundsätzlich aber so schnell wie möglich.

Ursachen: Herpes-simplex-Virus Typ 1 (Küssen, Oralverkehr, infizierte Finger und Gegenstände die zum Mund geführt werden).

Symptome: Jucken, Kribbeln, Spannungsgefühl, Rötungen, schmerzhafte Bläschen an der Lippe und um den Mundbereich herum.

Therapie: Heilt oft von selbst aus; virushemmende Salben, Cremes, Pflaster und Gels können die Heilung beschleunigen.

Kontaktallergie

Bunte Gesichter sind ein fester Bestandteil der Karnevalskostüme. Leider kann dies jedoch zu Hautproblemen führen, insbesondere wenn die Schminke hautreizende Inhaltsstoffe enthält. Die Haut kann dann allergisch reagieren. Kontaktallergien äußern sich durch Hautrötungen, Juckreiz und in schwereren Fällen sogar durch Blasenbildung.

Um im Vorhinein das Risiko für Reizung der Haut durch Schminke zu reduzieren, kann man diese am besten an einer kleinen unauffälligen Stelle testen. Wenn die Haut vorab schon gereizt ist (z.B. bei Neurodermitis oder Winterhaut), sollten Betroffene dort gänzlich auf Schminke verzichten.

Nach dem Karneval ist es wichtig, die Schminke gründlich abzuwaschen und die Haut zu pflegen, um Irritationen zu minimieren.

Ursachen: Metalle (Nickel und Kobalt), Latex, Klebstoffe (Pflaster), Pflanzen (Kamille und Arnika), Duftstoffe (Kosmetika, Parfüms, Seife), Reinigungs- und Lösungsmittel, ätherische Öle.

Symptome: Rötlicher und unscharf begrenzter Hautausschlag, Schwellung, Juckreiz, trockene Haut, Spannungsgefühl, Blasenbildung.

Therapie: Zukünftigen Kontakt mit dem Auslöser meiden, kortisonhaltige Cremes und Salben.

Blasenbildung

Das stundenlange Herumlaufen in unbequemen Kostümen und Schuhen kann Reibungen auslösen, die wiederum zu schmerzhaften Blasen führen können. Diese sind nicht nur schmerzhaft, sondern können auch platzen, wodurch sich die Schmerzen wiederum verstärken.

Als Schutz vor Blasen ist es ratsam, bequeme Schuhe und gutsitzende Kostüme zu tragen. Wer doch Blasen bekommt, kann diese unter sterilen Umständen mit einer kleinen Kanüle selbst aufstechen. Ganz wichtig: Blasendach nicht abschneiden, sondern auf der geplatzten Blase lassen.

Zudem kann man spezielle Blasenpflaster verwenden, um die Heilung zu fördern. Wer zu Blasen neigt, kann auch präventiv Pflaster auf die besonders anfälligen Stellen kleben.

Ursachen: Zu enges Schuhwerk verursacht Wärme und Reibung beim Gehen.

Symptome: Es entstehen mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume, die oft schmerzhaft sind. Manchmal können sie platzen und nässen.

Therapie: Können von selbst heilen, Blasenpflaster, gutsitzende und luftdurchlässige Schuhe.

Frostbeulen

Im Januar oder Februar sind die Temperaturen oft noch frostig und es ist nasskalt! Wenn die Kostüme knapp sind und die Haut nicht ausreichend vor der Kälte geschützt ist, können Frostbeulen (Perniones) entstehen. Hierbei handelt es sich um schmerzhafte, rot-bläuliche Hautveränderungen, die durch eine gestörte Gefäßreaktion der Haut entstehen. Sie bilden sich meistens an Händen und Füßen, aber auch den Knien und die Beschwerden halten Stunden bis Tage an. Warme Kleidung ist also das A und O bei der Prävention von Frostbeulen. Auch nach Auftreten der Frostbeulen ist die Therapieempfehlung zunächst Wärmezufuhr. Wenn die Beschwerden zu stark sind, kann die Hautärztin oder der Hautarzt auch eine entzündungshemmende Creme für ein paar Tage rezeptieren.

Aber keine Sorge. Mit ein bisschen Vorbereitung wie warmer Kleidung und gründlichem Abschminken kann jeder und jede die Karnevalszeit in vollen Zügen genießen, ohne dabei die Gesundheit der Haut zu vernachlässigen.

Ursachen: Durch Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt, welche für eine Minderdurchblutung sorgen. Zudem besteht ein Zusammenhang mit Lupus und Autoimmunkrankheiten.

Symptome: Rötliche und bläuliche Verfärbungen der Haut, schmerzhafte Schwellungen, feuchtes Hautgefühl, beim Erwärmen der Haut fängt sie an zu jucken oder zu brennen, in schweren Fällen können Geschwüre entstehen.

Therapie: Kälte meiden, langsames Aufwärmen der betroffenen Stellen, warme Kleidung, durchblutungsanregende Salben.

Krätze

Ein weiteres Risiko während des Karnevals ist die Ansteckung mit Krätze. Diese durch Milben verursachte Infektion führt zu intensivem Juckreiz und Hautausschlägen. Krätze breitet sich von Mensch zu Mensch aus, aber hierzu reicht nicht die eine Umarmung oder ein Handschlag. Es muss intensiver Körperkontakt über eine längere Zeit stattgefunden haben, damit es zur Übertragung kommen kann.

Um das Risiko einer Krätze-Infektion zu minimieren, ist es wichtig, persönliche Gegenstände wie Kleidung, Handtücher und Bettwäsche nicht mit anderen zu teilen. Bei Verdacht auf Krätze sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden, da die Infektion mit speziellen Medikamenten behandelt werden muss.

Ursachen: Weibliche Krätzemilben oder auch Sarcoptes scabiei var. Hominis (enger Körperkontakt über 5-10 Minuten oder z.B. geteiltes Bett).

Symptome: Starker Juckreiz (nachts am stärksten), leicht erhabene Flecken oder Streifen (Milbengänge) und Rötungen (besonders Fingerzwischenraum, Handflächen, Bauchnabel).

Therapie: Permethrin-Creme oder Ivermectin-Tabletten, um die Milben abzutöten. Gegen den Juckreiz helfen feuchtigkeitsspendende Cremes und Lotionen, Antihistaminika und kortisonhaltige Präparate.

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