Jecke Famillich feiert beim SWB-Empfang die „rheinische Mentewalität“
Neu war der Schauplatz, denn die närrische Sause stieg nach vielen Jahren in der SWB-Zentrale an der Theaterstraße erstmals im „Haus der Netze“ an der Karlstraße. Dort war das Atrium mit dem hohen Glasdach geschmückt in Blau und Weiß. „Minsche wie mir“ spielte die Musik, zu der sich die „jecke Famillich“ unterhakte und das aktuelle Bonner Sessionsmotto mit Leben füllte: „Ob en de Kneip, de Stroß oder em Saal, mir fiere Bönnsche Karneval.“
Verleihung von 250 Orden mit Botschaft
Schon beim Bütz-Defilee war die Stimmung bestens. Mit dabei neben Prinz und Bonna sowie Festausschuss-Vize Mirko Feld, der die erkrankte Präsidentin Marlies Stockhorst vertrat, natürlich die Stadtwerke-Spitze. SWB-Konzernchef Olaf Hermes ließ sich die persönliche Begrüßung der Gäste genauso wenig nehmen wie Anja Wenmakers, SWB-Geschäftsführerin Bus und Bahn, sowie Hausherr und BonnNetz-Geschäftsführer Urs Reitis.
Sie brachten zudem rund 250 Orden unters Volk. „Ohne geht keiner“, versprach SWB-Kommunikationsleiter Jürgen Winterwerp auf der Bühne. Das launige SWB-Podium nutzte unter anderem Helga Hoffmann vom Vorstand des Regionalverbands Rhein-Sieg-Eifel im Bund Deutscher Karneval, um Paul Langer von der KG Wiesse Müüs den Regionalverbandsorden in Gold für seinen langjährigen ehrenamtlichen Einsatz zu verleihen.
Der Prinz ist Herr der Dächer
Das breite Engagement und Betätigungsfeld der Stadtwerke für ihre Heimat spiegelt deren Auszeichnung wider: „Ming Bonn. Ming SWB. Ming Klimawerke“ steht auf dem diesjährigen SWB-Orden. Zentraler Blickfang ist ein lachender Clown auf einem der knallroten Clara-Roller der SWB. Im Hintergrund unter anderem ein Bus wie die, mit denen die Stadtwerke Bonn bekanntlich am Laufen halten, die stilisierten Abbilder von Heizkraftwerk Nord und der Müllverwertungsanlage, deren noch effizienteren Neubau die SWB planen, sowie mehrere Solarmodule als Symbol für den Ausbau der Photovoltaik auf Bonns Dächern.
Apropos Dächer: Da kennt sich auch der Bonner Prinz als selbstständiger Dachdeckermeister bestens aus und nahm die Einladung zum SWB-Energiegipfel Bonn/Rhein-Sieg am 21. Februar gerne an. Um im ehrlichen Dialog mitzuhelfen, dass die Energiewende gelingt. Schon früher Gast beim Vereinsempfang, genoss Cornelius I. (Diehl) diesmal nach eigenen Angaben die von Jürgen Winterwerp zitierte „rheinische Mentewalität“ besonders: „Wir brauchen den Karneval, um mal für ein paar Stunden nicht über den Blödsinn auf der Welt nachzudenken.“
Kein Platz für Anti-Demokraten im bönnschen Karneval
Eine klare Absage an zerstörerische Tendenzen gab es auch von Jürgen Winterwerp: „Überall nur Katastrophen von Ukraine über Gaza bis zu Trump und Antisemitismus. Und wenn sich braune Pappnasen in Potsdamer Villas treffen und Pläne zu einer Re-Migration schmieden, lasst Euch gesagt sein: Anti–Demokraten sind nirgendwo willkommen, schon gar nicht im bönnschen Fastelovend.“ Feiern, tanzen, Spaß haben, das seien gute Zutaten, mit denen sich Barrieren überwinden ließen.
Dem Narrenvolk bescheinigte Bonna Carina I. (Dederichs) die nötige Offenheit und das Gemeinschaftsgefühl. Gleichzeitig dankte sie von Herzen den Stadtwerken und der janzen jecken Famillich: „Ohne Leute wie Euch würde es Karneval so nicht geben.“ (as)
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