Laudatio für Volker Hassemer
Volker Hassemer hat nach dem Ausscheiden aus der Politik seine beeindruckende Schaffenskraft ganz der Stiftung gewidmet, sie ins Leben gerufen, entwickelt und mit seinen Ideen vorangebracht – bis er dann vor gut zwei Jahren im Rahmen der Neustrukturierung der Stiftung die Verantwortung in andere, jüngere Hände abgab.
Seine Liebe zu Berlin hat er in vielfältigen Verantwortungsbereichen gezeigt: als erster Berliner Senator für Stadtentwicklung und Umweltschutz überhaupt – damals in der Ära Richard von Weizsäcker; als Senator für kulturelle Angelegenheiten; als Organisator der 750-Jahrfeier Berlins im Jahr 1987; in einer zweiten Amtsperiode als Stadtentwicklungssenator in der dynamischen Zeit nach 1990, in der die Wiedervereinigung Berlins in allen Bereichen des Stadtlebens gestalterisch umzusetzen war.
Aus seiner politischen Verantwortung in unterschiedlichen Themenbereichen hat er die Erkenntnis gewonnen, dass Kultur und Stadtentwicklung eng miteinander verzahnt sind und sich gegenseitig motivieren und befruchten können und sollen. Er ist aber auch immer dafür eingestanden, dass eine erfolgreiche Entwicklung der Stadt nur denkbar ist in einer engen Zusammenarbeit zwischen Politik und Zivilgesellschaft. Und er wusste immer sehr genau, dass die Politik letztlich ein Interesse an einer Stärkung dieser Zivilgesellschaft haben muss, dass sie dort starke und kritische Partner auf Augenhöhe braucht. Die Stiftung Zukunft Berlin ist heute ein solcher Partner: kritisch und konstruktiv, relevant in ihren Ideen und mit engagierten Personen.
Nicht nur seine besondere Gabe, Menschen anzusprechen, zusammenzuführen und ihre Kreativität durch eigene, oft stürmische Impulse zu wecken, hat er in die Stiftungsarbeit eingebracht. Sondern er hat stets auch darauf gedrängt, sie „zu verhaften“, wie er zu sagen pflegt – also zur aktiven, verbindlichen Mitarbeit aufzurufen und zu motivieren. Weil er das politische Geschäft kennt, weiß er, wie sehr die repräsentative Demokratie angewiesen ist auf die bürgerschaftliche Mitverantwortung. Zum einen, um die besseren, nachhaltigeren und geistreicheren Lösungen zu finden. Zum anderen aber auch, um für die Menschen erfahrbar zu machen, dass Politik ihre Politik, dass die Stadtgesellschaft ihre Gesellschaft, dass die Verantwortungsträger die von ihnen mandatierten Repräsentanten sind.
Beides ist zunehmend wichtig in einer Zeit, in der Probleme komplexer werden und die liberale Demokratie von innen und außen angegriffen wird. Und immer ging es auch genau darum, um Verteidigung und Stärkung der Demokratie, wenn Volker Hassemer seine Lebens- und Berufserfahrung, sein weitverzweigtes Netzwerk in die Stiftung Zukunft Berlin eingebracht und sie in vielfältigen Themenbereichen zur wirksamen Inspiratorin für die Berliner Stadtgesellschaft entwickelt hat.
Vor drei Jahren hat Volker Hassemer mit der ihm eigenen Tatkraft die Übergabe der Verantwortung in jüngere Hände angeregt, geplant und umgesetzt. Seit gut zwei Jahren hat der nun vielfältiger aufgestellte Vorstand die Stiftung auf dem von Hassemer gelegten Fundament fortentwickelt und den thematischen Ansatz weiter profiliert und verbreitert. Mit den drei thematischen Säulen Berlin, Zusammenarbeit Berlin/Brandenburg sowie Europa und mit dem Anspruch, die politische Debatte durch bürgerschaftliche Kompetenz mitzuprägen.
Wir gratulieren Volker Hassemer sehr herzlich, wünschen ihm weiterhin Gesundheit und den Erhalt seiner inspirierenden Lebensfreude!
Stiftung Zukunft Berlin
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