Energie- / Umwelttechnik

NABU Brandenburg fordert Schwamm-Landschaften

Im Sommer langanhaltende Dürren, im Winter wochenlang Regen. Dass mit der Klimakrise extreme Wetterereignisse zunehmen, hat uns die Wissenschaft schon lange vorhergesagt. Aktuell erleben wir in vielen Teilen Deutschlands, dass die überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen ganze Landstriche unter Wasser setzen. Der NABU Brandenburg hat auf seiner Jahresmitgliederversammlung ein Forderungspapier zum Umgang mit Wasser in Brandenburg verabschiedet.

 Dass manche Flüsse und Bäche zurzeit überlaufen, liegt auch an den zumeist begradigten und verbauten Flussläufen, die den aktuellen Wassermassen kaum noch Möglichkeiten bieten, sich in der Breite auszudehnen. Zum anderen ist unsere Kulturlandschaft immer noch größtenteils auf das schnelle Ableiten von Wasser ausgerichtet. Denn damit landwirtschaftliche Nutzflächen schnell wieder befahrbar sind, sorgen Drainagen und Gräben dafür, dass Niederschläge schnellstmöglich in Flüsse und letztendlich ins Meer abgeführt werden.

 Um Hochwasser an Flüssen zu entschärfen, aber auch um das kostbare Wasser für Trockenzeiten in der Landschaft zu halten, muss endlich umgedacht werden. „Wasserrückhalt und Wassersparen ist Bestandteil der Daseinsvorsorge“, betont Björn Ellner, Vorsitzender des NABU Brandenburg. „Wir müssen uns für extreme Wetterereignisse wappnen. In regenreichen Zeiten, wie es momentan der Fall ist, müssen wir für Trockenzeiten vorsorgen. Wir brauchen Schwamm-Landschaften, die Wasser speichern und später wieder abgeben können. Das können Moore, Feuchtwiesen und Kleingewässer sein, aber auch renaturierte Bäche und Flüsse bieten große Versickerungsräume. Dazu gehört aber auch, dass Felddrainagen und Gräben, da wo es möglich ist, verschlossen und Stauanlagen ertüchtigt werden.“

 Das wäre nicht nur ein Gewinn für die Natur, sondern auch für uns Menschen. Zum Beispiel würde damit auch die Versorgung mit Trinkwasser, das in Brandenburg zu 88 Prozent aus Grundwasser gewonnen wird, gestützt. „Doch diese Maßnahmen allein werden nicht reichen“, so Ellner. „Für eine gesicherte Trinkwasserversorgung und den Erhalt unsere Feuchtbiotope ist es auch unabdinglich, dass wir sparsamer mit Wasser umgehen. Das bedeutet, dass wir z.B. Entnahmen aus Oberflächengewässern strenger regulieren und Gewerbe- und Wohnansiedlungen dem zur Verfügung stehende Wasserdargebot anpassen.“

 Da das Umweltministerium Brandenburg seit diesem Jahr den Vorsitz in der Bund-Länder-Arbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) innehat, hofft der NABU, dass Brandenburg das Thema Landschaftswasserhaushalt damit nicht nur bundesweit in den Fokus rückt, sondern selbst mit guten Beispielen voran geht.

 In seiner auf der Landesvertreterversammlung am 18. November 2023 verabschiedeten Resolution zum Umgang mit Wasser hat der NABU Brandenburg diesbezüglich konkrete Forderung an Politik und Behörden gerichtet.

Die Resolution „Grundwasserneubildung unterstützen – Wasser in der Landschaft halten“ finden Sie im Anhang.

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