Notgroschen: Schaffen Sie sich ein finanzielles Polster!
Ein gewisses Finanzpolster zu haben, ist vor allem in Situationen wichtig, in denen unerwartete Ausgaben entstehen, die nicht ohne weiteres mit den üblichen monatlichen Einnahmen zu bestreiten sind. Das kann etwa der Fall sein, wenn teure Haushaltsgeräte ersetzt werden müssen oder unvorhergesehene Forderungen, wie beispielsweise eine Steuernachzahlung, ins Haus flattern. Finanziellen Spielraum brauchen Sie aber vielleicht auch, wenn Sie sich beruflich neu orientieren und in der Übergangsphase weniger Einkommen zur Verfügung haben oder gegebenenfalls bei einem Umzug Doppelmieten anstehen. In solchen Fällen ist eine ausreichende finanzielle Reserve unverzichtbar. Wie hoch eine solche Rücklage sein sollte, hängt dabei vor allem von den finanziellen Möglichkeiten, aber auch dem persönlichen Sicherheitsempfinden ab. Idealerweise empfiehlt es sich mindestens drei Monatsgehälter zurückzulegen.
Ein Haushaltsbuch kann helfen
Einen substanziellen Betrag regelmäßig zur Seite zu legen, ist im Alltag oft schwierig. Dann kann es hilfreich sein, ein bis zwei Monate lang ein Haushaltsbuch zu führen und sich somit einen umfassenden Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben zu verschaffen. Der positive Nebeneffekt einer solchen Aufstellung ist, dass Sie sich auch der Kostenfallen bewusst werden und leichter Einsparpotenziale aufspüren können.
Ein Fünftel des Gehalts zum Sparen aufwenden
Leichter wird das Sparen auch, wenn Sie Struktur in Ihre Finanzen bringen. Kennen Sie die 50-30-20-Regel? Danach wird das monatliche Nettoeinkommen in drei Ausgabetöpfe eingeteilt: 50 Prozent Ihres Nettogehalts, der erste Topf, sind für Fixkosten vorgesehen. Dazu zählen beispielsweise wiederkehrende Posten, wie Miete, Strom, Telefonverträge oder Versicherungen, aber auch die Ausgaben für Lebensmittel.
Weitere 30 Prozent Ihres Nettogehalts bilden den zweiten Topf und sind Ihren Freizeitaktivitäten vorbehalten. Darunter fallen auch Ausgaben für Hobbys, Abonnements für Streamingdienste, Rücklagen für Urlaube oder aber Einkäufe, die über Lebensmittel hinausgehen. Die Ausgaben aus diesem zweiten Topf können Sie stärker steuern als Ihre Fixkosten. Sollten die Fixkosten einmal höher als die Hälfte Ihres monatlichen Nettos ausfallen, können Sie bei den „Freizeitausgaben“ Abstriche machen, um Ihre Ausgaben zu decken.
Der dritte Ausgabetopf sollte aus 20 Prozent, also einem Fünftel, Ihres Nettogehalts bestehen. Mit diesem Betrag können Sie jeden Monat Ihren Notgroschen weiter befüllen. Das funktioniert am besten, wenn Sie diesen Prozess mit einem Dauerauftrag auf ein Tagesgeldkonto automatisieren.
Natürlich ist diese Regel nicht für jeden anwendbar. Sie ist jedoch ein Beispiel dafür, wie sie Ausgaben nach Ihren eigenen finanziellen Möglichkeiten anpassen können. Solche Regeln haben den positiven Effekt, dass Sie sich Ihrer Ausgaben bewusster werden und sie besser steuern können. Wenn Sie immer wissen, wie viel Geld Ihnen aus den einzelnen Töpfen zur Verfügung steht, lassen sich unnötige Ausgaben auch leichter vermeiden.
Urlaubs- und Weihnachtsgeld nutzen
Auch Sonderzahlungen eignen sich, um die eigene finanzielle Notreserve anzusparen. Insbesondere Urlaubs- oder Weihnachtsgeld kommen hierfür in Betracht, aber auch Bonuszahlungen oder andere Prämien. Wer zudem eine Gehaltserhöhung erhält, kann sich auch weiterhin am bisherigen Einkommen orientieren und den Differenzbetrag nutzen, um den Notgroschen weiter aufzufüllen.
Natürlich eignet sich Ihr Girokonto, um den Notgroschen anzulegen. Von Vorteil ist es aber, ihn separat auf einem anderen Konto, am besten einem Tagesgeldkonto, anzusparen. So kommen Sie leicht an Ihr Geld heran, erhalten eine bessere Verzinsung und es ist einfacher der Versuchung zu widerstehen, das Geld für andere Dinge auszugeben. Sie können sich dabei das Sparen erleichtern, wenn Sie einen Dauerauftrag auf das betreffende Konto einrichten.
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