Positionspapier zur Harmonisierung der Torfreduktion vorgestellt – Politik und Handel werden zum Dialog eingeladen
Im Rahmen der IPM ESSEN fand dazu am Donnerstag, dem 25. Januar 2024, eine gemeinsame Pressekonferenz statt. Die beteiligten Verbände, vertreten durch den Zentralverband Gartenbau (ZVG), die Gütegemeinschaft Substrate für Pflanzen (GGS), den Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V. und den Industrieverband Garten (IVG) e.V. stellten dort das Positionspapier vor und beantworteten Fragen.
Da alle Beteiligten der Wertschöpfungskette eng zusammenarbeiten müssen, um auf dem weiteren Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Substratproduktion, aber auch im Gartenbau allgemein, erfolgreich zu sein, sprechen sich die Unterzeichner in ihrem Positionspapier einstimmig für eine Reihe von Lösungsvorschlägen aus und laden die Politik ein, diesen Weg gemeinsam zu beschreiten. Die Einsetzung einer Kommission (ähnlich der Kohlekommission) oder eines „Runden Tisches“ wäre hier ein erster organisatorischer, aber essenzieller, Schritt.
Planungssicherheit für die Wertschöpfungskette im Fokus
Die im Positionspapier genannten Lösungsansätze beziehen sich unter anderem auf die Spannungsfelder der Planungssicherheit und Flexibilität für die Wertschöpfungskette, die Sicherstellung von Qualität und Kultursicherheit, die Anpassung rechtlicher Rahmenbedingungen sowie den Ausbau von Rohstoffverfügbarkeit und -sicherheit. Auch die fachliche Aufklärung von Verbraucherinnen und Verbrauchern benötigt neue Ansätze. Der ZVG betonte bereits in der Vergangenheit, möglichst vermehrt torfreduzierte Kultursubstrate einzusetzen.
„Eine Torfreduktion um 40 bis 50 Prozent ist in vielen Kulturen mit angemessenem Aufwand realisierbar, weitere Reduktionen jedoch sehr aufwendig und risikobehaftet.“ so Eva Kähler-Theuerkauf, Vizepräsidentin des ZVG. „Es bedarf längerer Übergangsfristen und weiterer Forschungsvorhaben. Die Kultursicherheit der Betriebe muss nach wie vor die allerhöchste Priorität genießen.“
Der IVG als Vertreter der Substrathersteller betont weiterhin, dass Torfersatzstoffe nicht in ausreichender Menge, Kontinuität und in den benötigten Qualitäten zu wirtschaftlichen Preisen verfügbar seien, um komplett auf den Torfeinsatz zu verzichten. „Es bedarf einer Steigerung der Verfügbarkeit von Torfersatzstoffen“, so Thomas Kramer, Sprecher der Fachabteilung Substrate, Erden, Ausgangsstoffe beim IVG. „Der Gefahr einer Abwanderung von Produktionszweigen beziehungsweise der daraus resultierende Anstieg der Importmengen von Erzeugnissen, sollte aus unserer Sicht unbedingt vorgebeugt werden.“
Das vollständige Positionspapier steht auf der Homepage des IVG zum Download bereit.
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