Residenz München: Steinzimmer erstrahlen in neuem Licht
Die Steinzimmer im Kaiserhoftrakt dienten zu ihrer Bauzeit im frühen 17. Jahrhundert als höchstrangiges Gästeappartement, das vom Kaiser und seiner Gemahlin bewohnt wurde, wenn diese in München Station machten. Hierfür wurden die Räume eigens mit den kostbarsten Wandteppichen der Residenz ausgestattet, die bis in die Gegenwart erhalten geblieben sind.
Die kostbaren Wirkteppiche mit Szenen aus dem Leben Ottos I. – des ersten bayerischen Herzogs aus dem Geschlecht der Wittelsbacher – ließ der Herzog und spätere Kurfürst Maximilian I. zwischen 1604 und 1611 von dem Niederländer Hans van der Biest in einer eigens gegründeten Manufaktur in München nach Entwürfen des Hofmalers Peter Candid anfertigen. Außerdem befinden sich in den Sälen die Tapisserien der in Paris gefertigten Artemisia-Folge, die Maximilian I. im Jahr 1612 erwarb. Die mit Goldfäden gewirkten Wandteppiche sind äußerst lichtempfindlich.
Die Fenster waren bisher mit einem Lichtschutz abgehängt, durch den kein Tageslicht eindringen konnte. Die Vollverdunkelung war zwar aus konservatorischer Sicht vorteilhaft, der Raumeindruck wurde dadurch allerdings beeinträchtigt. Der neue Lichtschutz aus Polyesterfasern ist lichtdurchlässiger und lässt die Fensterstruktur erahnen. Gleichzeitig erfüllt er die hohen Schutzanforderungen von maximal 50 Lux, die für die Erhaltung der kostbaren Textilien unerlässlich sind. Zusätzlich zu den Steinzimmern wurde auch der Lichtschutz im Bereich des Triergangs, in den Charlottenzimmern und im Bellottosaal erneuert.
Weitere Informationen zur Residenz München finden Sie unter: https://www.residenz-muenchen.de/
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