Saarkonjunktur: Verhaltener Jahresauftakt
Insgesamt bewerten 34 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 51 Prozent mit befriedigend und 15 Prozent mit schlecht. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, in Teilen der Stahlindustrie sowie in jenen Segmenten der Automobilzulieferindustrie, die von der wieder gestiegenen Nachfrage nach Teilen, Komponenten und Systemen rund um die Verbrennertechnologie profitieren. Überwiegend befriedigend ist die Lage dagegen im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie bei den Gießereien. In der Bauwirtschaft ist die Lage angesichts der äußerst schwachen Nachfrage im Wohnungsbau weiterhin schwierig.
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 90 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Branche und in Teilen der Versicherungswirtschaft. Bei den Banken ist die Lage überwiegend befriedigend. Bei den unternehmensnahen Dienstleistern, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Handel sowie im Transportgewerbe ist das Stimmungsbild dagegen uneinheitlich. Während einige Unternehmen dieser Branchen von einem positiven Marktumfeld profitieren, setzt vielen Betrieben der Kostendruck sowie die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte mehr und mehr zu.
Ampel muss auf Reformkurs schalten!
Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten der Saarwirtschaft verhalten. Lediglich fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 19 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 76 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. „Die Ampelkoalition hat auf dem Feld der Wirtschaftspolitik viel versprochen, bislang aber zu wenig geliefert. Mit ihrer Uneinigkeit und Sprunghaftigkeit auf wesentlichen Politikfeldern und den ständigen Querschüssen vor und nach wichtigen wirtschafts- und finanzpolitischen Entscheidungen hat sie vor allem dafür gesorgt, dass die Vertrauensbasis für die Unternehmen und Verbraucher immer weiter erodiert ist. Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht jetzt dringend mutige Reformen, die den Anreiz für mehr Leistung und mehr Investitionen bieten. Unabdingbar dafür ist die rasche Wiederherstellung verlässlicher Rahmenbedingungen und die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Andernfalls werden sich die wichtigen Transformationsaufgaben Dekarbonisierung, Digitalisierung und demographischer Wandel nicht bewältigen lassen“, so Thomé.
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