Umfrage: KI-Einsatz im Einkauf nimmt Fahrt auf
Prozessoptimierung und Datenanalyse im Fokus
Knapp 20 Prozent der Umfrage-Teilnehmenden setzen bereits KI-Lösungen ein. In den nächsten sechs Monaten planen 41 Prozent die Nutzung von KI. Die Befragten sehen vor allem Potenzial für KI im Bereich der Datenanalyse und der operativen Prozessverbesserung. Beispiele dafür sind die Automatisierung von Einkaufsprozessen oder die Rechnungskontrolle. Durch den Fortschritt der generativen KI erhoffen sie sich aber auch neue Anwendungsfelder in den Bereichen Kommunikation und Texterstellung.
Einkauf hat hohe Erwartungen an KI
Konkrete Verbesserungen durch den Einsatz von KI erwartet rund die Hälfte der Teilnehmenden bei der Optimierung von Abläufen und Prozessen. Darüber hinaus differieren die Erwartungen, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind, deutlich. Während noch ein Drittel der Teilnehmenden eine verbesserte Transparenz als Ziel des KI-Einsatzes angibt, sind die weiteren genannten Einsatzbereiche breit gefächert. Dazu zählen Verbesserung von Datenqualität, Risikomanagement, Kostenoptimierung durch bessere Verhandlungen, Vertragsgestaltung und eine bessere Vergleichbarkeit der Angebote.
Keine Personaleinsparungen durch KI erwartet
Die Umfrage zeigt auch, dass die KI derzeit eher als Ergänzung gesehen wird – weniger als ein Prozent der Umfrageteilnehmenden geben Personaleinsparungen als Ansatzpunkt für einen KI-Einsatz an. Unterstützt wird diese Erwartung durch die Einschätzung der Befragten, die den heutigen KI-Lösungen lediglich einen mittleren Reifegrad bescheinigen. Die Mehrheit ist der Ansicht, dass sich die generative KI erst noch weiterentwickeln und in der Praxis als zuverlässig und nutzwertig erweisen muss.
Als Hindernisse für die Nutzung von KI-Lösungen nennen die Umfrage-Teilnehmenden in erster Linie fehlende Expertise und unklare Rechtsicherheit. Weitere Einflussfaktoren sind die hohe Entwicklungsgeschwindigkeit der KI und die Komplexität der internationalen Datenschutzanforderungen.
Fazit der BME-Vorstandsvorsitzenden Gundula Ullah: „Die aktuelle Umfrage offenbart, dass die Potenziale der künstlichen Intelligenz in Einkauf und Supply Chain entlang verschiedener Prozessachsen – von strategisch über taktisch bis hin zu operativ – zunehmend erkannt werden. Es mangelt jedoch vielfach noch an technologischer Ausgereiftheit und spezifischen Anwendungsfällen. Die bevorstehenden BME-eLösungstage im Mai 2024 versprechen Optimierung im KI-Dickicht zu bieten und herauszustellen, welche Anbieter für Pilotprojekte in Unternehmen am vielversprechendsten sind. Klar ist: der Einsatz von KI im Einkauf wird in Zukunft unumgänglich sein.“
Der 1954 gegründete Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ist ein führender Fachverband und Netzwerkpartner für Einkaufs-, Supply-Chain- und Logistikverantwortliche in Deutschland und Europa. Seit 70 Jahren ist das Ziel des BME, die Kompetenz in Einkauf, Materialwirtschaft, Supply Chain Management und Beschaffung in den Unternehmen zu stärken und eine Plattform für den Austausch und die Weiterbildung zu bieten.
Mit heute 9750 Mitgliedern, 38 BME-Regionen und mehr als 100 Mitarbeitenden in der Hauptgeschäftsstelle hat der BME eine Erfolgsgeschichte vorzuweisen, die 2024 in zahlreichen Veranstaltungen, News und weiteren Aktivitäten abgebildet wird. Im Mittelpunkt des Jubiläumsjahres stehen – neben der Entwicklung der Beschaffung in den vergangenen 70 Jahren – vor allem auch die Themen, die den Einkauf aktuell herausfordern und ihn fit für die Zukunft machen sollen. Ein Beispiel dafür sind die Ergebnisse dieser Umfrage unter den BME-Mitgliedern zur KI-Nutzung.
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