40 Jahre im Dienste der Caritas
„Heinz Lüer hat den Caritasverband nachhaltig geprägt. Wir verdanken ihm viel“, erklärte Caritasdirektor Oliver Merkelbach. „Sein Engagement in der Kinder- und Jugendhilfe und seine hohe fachliche Kompetenz beim Aufbau des Diözesancaritasverbandes werden wir in dankbarer Erinnerung behalten.“ Als „Mann der leisen Töne“ sei Lüer stets kompromissbereit und diplomatisch, immer freundlich, aber bestimmt gewesen.
Der 1935 in Braunschweig geborene Lüer stand 40 Jahre lang im Dienste der Caritas Rottenburg-Stuttgart. Als gelernter Kirchenmaler und Lehrer für Sport, Kunst und Werkerziehung vollzog er früh einen beruflichen Wechsel und brachte sich ab 1960 in die kirchliche Wohlfahrtspflege ein. Zunächst arbeitete er als Jugendwohlfahrtspfleger im damaligen Bezirk Südwürttemberg der Caritas im Landesjugenddurchgangslager in Wart bei Nagold für DDR-Flüchtlinge. Ab 1963 baute er das Jugendhilfereferat der Caritas auf, er war Erzieher im Rupert-Mayer-Heim, Jugendhilfereferent und leitete die Abteilung Kinder- und Jugendhilfe des Diözesancaritasverbands, bevor er schließlich in den Vorstand wechselte.
Heinz Lüer prägte durch sein berufliches und ehrenamtliches Engagement die freien Wohlfahrtspflege im kirchlichen und politischen Raum entscheidend mit. Auf Diözesan-, Landes- und Bundesebene wirkte er als Geschäftsführer und Vorsitzender in zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, Aufsichtsräten, Gremien, Kommissionen und Ausschüssen. Weit über seine berufliche Tätigkeit hinaus hat er die inhaltlichen und gesetzlichen Grundlagen für das Jugendwohlfahrtsgesetz von 1963 und für das Anfang der 90er-Jahren in Kraft getretene und bis heute gültige Kinder- und Jugendhilfegesetz geschaffen. Er initiierte den Ausbildungsgang der Jugend- und Heimerzieher und ein Konzept der Sozialpädagogischen Fachschulen. 2000 verlieh ihm Bundespräsident Johannes Rau das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2007 ehrte Papst Benedikt Heinz Lüer mit der Komturwürde des Silvesterordens.
Das Requiem mit Aussegnungsfeier ist am Dienstag, 6. Februar, um 11 Uhr in der Kirche St. Martin in Allmersbach im Tal.
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