Medien

bvdm-Konjunkturtelegramm: Deutsche Druck- und Medienindustrie

Im zweiten Monat des Jahres 2024 geriet das saison- und kalenderbereinigte Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienwirtschaft nach der Stagnation zu Jahresbeginn erneut unter Druck. Während die Geschäftsaussichten für die nächsten 6 Monate im Vergleich zum Januar nahezu unverändert blieben, brachen die Einschätzungen der aktuellen Geschäftslage regelrecht ein. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex verzeichnete saison- und kalenderbereinigt rund 4,1 Prozent unter dem Vormonatswert. Mit 82,4 Punkten notierte der Index im Januar rund 12,9 Prozent unter seinem Vorjahresniveau.

Im Februar 2024 bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage deutlich schlechter als noch im Vormonat. Die Einschätzung der Entwicklung in den kommenden Monaten blieb hingegen nahezu unverändert. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.

Im Februar 2024 verzeichnete der saison- und kalenderbereinigte Geschäftslageindex im Vergleich zum Vormonat einen starken Rückgang um 7,9 Prozentpunkte auf 77,0 Punkte und beendete damit die schwache positive Tendenz der Geschäftsentwicklung zum Jahreswechsel. In der relativen Betrachtung handelt es sich zudem um den stärksten vormonatlichen Rückgang seit dem Höhepunkt der Coronakrise im Frühjahr 2020. Im Vorjahresvergleich notiert der Index damit rund 22,0 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Im Februar bewerteten etwa 2 Prozent der Betriebe ihre aktuelle Geschäftslage positiv, während 52 Prozent neutrale Einschätzungen abgaben. 46 Prozent der Betriebe zeichneten ein negatives Lagebild. In der Vorjahresbetrachtung sanken die saldierten Werte von -0,6 Prozentpunkten im Februar 2023 auf -45 Prozentpunkte im Februar 2024 ab. Ausschlaggebend dafür ist die weiterhin schwierige Auftragslage und die damit verbundene geringe Auslastung. Rund 66 Prozent der Betriebe bewerteten den aktuellen Auftragsbestand als „zu gering“. Dies entspricht einem Zuwachs von rund 22 Prozentpunkten. Neben den strukturellen Effekten dürfte auch die ausbleibende gesamtwirtschaftliche Erholung sowie der anhaltende Kostendruck aktuell eine Verbesserung der Lage verhindern.

Die Geschäftserwartungen bleiben im Vormonatsvergleich nahezu unverändert. Mit 88,1 Punkten lag der saison- und kalenderbereinigte Index rund 0,2 Prozent unter dem Vormonatsniveau und damit rund 2,8 Prozent unter dem Wert aus dem Februar 2023. Rund 7 Prozent der Unternehmen gaben an, eine signifikante Besserung ihrer Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten zu erwarten. Rund 27 Prozent der Befragten gingen von einer Verschlechterung ihrer Geschäftslage in den nächsten 6 Monaten aus. Damit lag der Saldo mit -20,4 Prozentpunkten rund 5 Prozentpunkten unter der Erwartungshaltung zum Ende des letzten Jahres. Bei der Beschäftigtenentwicklung lag der Saldo mit -23,5 Prozentpunkten weiterhin deutlich im negativen Bereich und deutet darauf hin, dass die Betriebe weiter von einem schrumpfenden Markt ausgehen und Kapazitäten reduzieren..

Hintergrundinformationen zum bvdm-Konjunkturtelegramm sowie Hinweise zur Teilnahme an den monatlichen ifo Konjunkturumfragen finden Sie unter: bvdm-online.de/kt (bvdm)

Über den Bundesverband Druck und Medien e.V.

Der Bundesverband Druck und Medien e. V. (bvdm) ist der Spitzenverband der deutschen Druckindustrie. Als Arbeitgeberverband, politischer Wirtschaftsverband und technischer Fachverband vertritt er die Positionen und Ziele der Druckindustrie gegenüber Politik, Verwaltung, Gewerkschaften und der Zulieferindustrie. Getragen wird der bvdm von acht regionalen Verbänden. International ist er über seine Mitgliedschaft bei Intergraf und FESPA organisiert. Zur Druckindustrie gehören aktuell rund 6.900 überwiegend kleine und mittelständische Betriebe mit mehr als 110.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten.

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