Die Wettbewerbsfähigkeit von KMU muss durch Bürokratieabbau gestärkt werden
Die Bürokratie und der Mittelstand
Bürokratie entsteht in erster Linie durch politisch gewollte Dokumentations-, Nachweis- und Berichtspflichten. Beispiele hierfür sind eine Reihe von EU-Vorschriften und nationale Gesetze, die einen erheblichen Aufwand in Unternehmen erzeugen.Hierzu zählen u. a. das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG), die EU-Verordnung zur Taxonomie oder die anstehende Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD).
„Aus gutem Grund sind Richtlinien, Gesetze und Vorschriften teilweise nicht für KMU gültig. Durch ihre begrenzten Ressourcen (Personal, Zeit, Geld) sind sie nicht in der Lage, aufwendige Bürokratieanforderungen zu erfüllen, ohne ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und damit Existenz zu gefährden“, so Eisele. Obwohl in den genannten Beispielen KMU von einer rechtsverbindlichen Anwendung ausgenommen wurden, werden sie teilweise trotzdem aufgefordert die darin enthaltenen Anforderungen vollumfänglich zu erfüllen. Die Aufforderung kommt beispielsweise von Kunden, die zur Erfüllung eigener Rechtspflichten diese an ihre Lieferanten weiterreichen.
KMU sind nicht verpflichtet
KMU sind nach aktuellem Stand nicht zur detaillierten Erfüllung der Anforderungen des LkSG oder der CSRD verpflichtet. Eine gesetzliche Pflicht besteht nur für große Unternehmen, deren Anteil im verarbeitenden Gewerbe der deutschen Wirtschaft nur bei etwa 2 Prozent liegt. Eine Umsetzung für KMU ist freiwillig und kann ressourcen- und anforderungsgerecht gestaltet werden. KMU sollten den für sie gültigen Schutz nutzen und auch gegenüber externen Anspruchsgruppen kommunizieren. Externe Anforderungen können unter Umständen auch auf eine schlanke und weniger bürokratische Art und Weise erfüllt werden. Dies gilt insbesondere für die aktuell zunehmenden Anforderungen zur Nachhaltigkeit.
Das ifaa entwickelt Konzepte, Methoden und Werkzeuge zur Nachhaltigkeit. Im Gegensatz zu anderen Nachhaltigkeitskonzepten, berücksichtigt der ifaa-Ansatz nicht nur Umwelt- und Sozialthemen, sondern auch wirtschaftliche und technische Themen. Letztere werden die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland maßgeblich beeinflussen. Das Nachhaltigkeitskonzept des ifaa ermöglicht zudem eine individuelle Anpassung und Freiräume für eine alternative Gestaltung mit reduzierter Bürokratie. Informationen, Arbeits- und Handlungshilfen stehen auf der Webseite des ifaa zur Verfügung: www.arbeitswissenschaft.net/themenfelder/nachhaltigkeit
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