Kirchliche Jugendarbeit legt Basis für gesellschaftliches Engagement
Sozialminister Manne Lucha betonte bei der Präsentation von „Jugend zählt 2“: „Es sind solche Angebote der Kinder- und Jugendarbeit, die einen unschätzbaren Beitrag für ein Heranwachsen von jungen Menschen zu selbstbestimmten und sozial verantwortlichen Bürgerinnen und Bürgern leisten.“
Die Projektleitung der Studie, Professor Dr. Wolfgang Ilg (Evangelische Hochschule Ludwigsburg), Pfarrer Cornelius Kuttler (Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg) und Kerstin Sommer (Evangelisches Kinder- und Jugendwerk Baden), fassen zusammen: „Wir müssen wahrnehmen: Auch die Zahlen in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit gehen zurück. Die Coronaphase war ein schwerer Einschnitt gerade für die außerschulischen Angebote. Die Jugendarbeit hat hier aber große Resilienz gezeigt und ihre Angebote danach wieder ausgebaut. So erleben Kinder und Jugendliche: Evangelische Kinder- und Jugendarbeit in all ihren Facetten ist ein Hoffnungsort für junge Menschen“. „Jugend zählt 2“ zeige, dass die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Kirche, Jugendverbänden und Diakonie lebendig ist, dass sich junge Menschen ehrenamtlich engagieren und Kinder und Jugendliche gestärkt und ermutigt werden.
Insgesamt nehmen rund 159.000 junge Menschen an regelmäßigen Gruppenangeboten der evangelischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in all ihren unterschiedlichen Facetten von der Jungschar über Kindergottesdienst bis hin zu musikalischen Angeboten teil, weitere 280.000 Teilnahmen pro Jahr werden bei Einzelangeboten wie Freizeiten, Waldheimen oder Bildungsseminaren verzeichnet. Dazu kommen noch einmal über 85.000 junge Menschen im Bereich der Diakonie.
Auffallend ist die hohe Zahl an Menschen, die sich in der evangelischen Arbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren: 57.714 Personen sind in (mindestens) einem der Arbeitsfelder der kirchlichen Arbeit für junge Menschen aktiv. Bei 93 % davon handelt es sich um Ehrenamtliche.
Allein in Jungschar- und Kindergruppen werden wöchentlich über 33.000 Kinder von über 10.000 zumeist ehrenamtlich Mitarbeitenden begleitet. Zentrale Einzelangebote in der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit sind Freizeitmaßnahmen mit jährlich mehr als 56.000 Teilnahmen bei Freizeiten mit Übernachtung und 34.000 Teilnahmen bei Freizeiten ohne Übernachtung.
Die mit Abstand größten Träger für Freiwilligendienste (BFD, FSJ usw.) sind die Diakonischen Werke in Baden und Württemberg. Zum Stichtag 31.12.2021 wurden insgesamt 2.837 Freiwilligendienstleistende bei kirchlichen und diakonischen Trägern in Baden und Württemberg erfasst.
Ergänzendes Material
Einen Videoclip zur Bandbreite der Jugendarbeit finden Sie hier: https://youtu.be/r405trBNDJQ
Die Diakonie Württemberg ist die soziale Arbeit der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der Freikirchen. Das Diakonische Werk Württemberg mit Sitz in Stuttgart ist ein Dachverband für 1.400 Einrichtungen mit fast 50.000 hauptamtlichen und 35.000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Sie begleiten Kinder, Jugendliche und Familien, Menschen mit Behinderungen, alte und pflegebedürftige Menschen, Arbeitslose, Wohnungslose, Überschuldete und andere Arme, Suchtkranke, Migranten und Flüchtlinge sowie Mädchen und Frauen in Not. Täglich erreicht die württembergische Diakonie über 200.000 Menschen. Das Diakonische Werk Württemberg ist ebenfalls Landesstelle der Internationalen Diakonie, Brot für die Welt, Diakonie Katastrophenhilfe und Hoffnung für Osteuropa.
Bundesweit sind rund 525.000 hauptamtlich Mitarbeitende und etwa 700.000 freiwillig Engagierte in der Diakonie aktiv. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen in Deutschland.
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