Neue Impulse für den Wissenschaftsjournalismus
Die Alles-Veränderer – Verena Ahne über Kipppunkte
Werden die Klima-Kipppunkte überschritten, kann das dramatische Auswirkungen haben. Kippen in diesem Sinn kann aber beispielsweise auch eine gesellschaftliche Ordnung infolge sozialer Bewegungen. Solche Schwellen, jenseits derer eine disruptive, oft nicht mehr umkehrbare Veränderung in Gang kommt, sind typisch für jedes komplexe System und werden von Komplexitätsforschenden untersucht. In ihrem Fellowship am MIP.labor spürt Verena Ahne den Forschungswegen nach: Wie findet man heraus, wo Kipppunkte liegen? Wie sicher sind ihre Prognosen? Können wir ein unerwünschtes Kippen verhindern – oder umgekehrt eine gewünschte Transformation auch gezielt herbeiführen? Ahne hat sechzehn Jahre als freie Wissenschaftsjournalistin gearbeitet und war zuletzt verantwortlich für Kommunikation und Wissenstransfer am Complexity Science Hub, einem Zentrum für Komplexitätsforschung in Wien.
Auflösung als Weltbauplan – Zack Savitsky über Entropie
Die Zukunft ist ja bekanntlich ungewiss. Und doch scheint das Universum auf ein Ziel zuzusteuern: völlige Unordnung. Entropie ist ein grundlegendes Konzept aus der Physik und spielt die Hauptrolle in einem Naturgesetz, das die ganz große Storyline unseres kosmischen Drehbuchs vorgibt. Sie hilft zu verstehen warum die Zeit rinnt und sagt voraus, dass Sterne, Galaxien und alle Strukturen im Universum irgendwann zu schnödem Einheitsbrei verwischen. Der Wissenschaftsjournalist Zack Savistky schrieb zuletzt in den USA für „Quanta“ und „Science“. In seinem Fellowships am MIP.labor möchte Zack Savistky die Entropie mittels Essay und interaktiven Grafiken porträtieren und der Frage nachgehen: Inwiefern liegt der allumfassende Hang zur Unordnung unserer Erfahrung zugrunde und ermöglicht unsere Existenz?
Stärkung für den Wissenschaftsjournalismus
Verena Ahne und Zack Savitsky können am MIP.labor auf ein kreatives Umfeld und mehrjährige Erfahrung mit wissenschaftsjournalistischen Fellowships zurückgreifen. Seit seiner Gründung 2020 haben dort insgesamt dreizehn Fellows Förderung erhalten und innovative Formate wie VR-Erfahrungen, Computerspiele oder Podcasts entwickelt. Darüber hinaus erforscht das MIP.labor auch die Wirkung der Formate und trägt Ergebnisse auf Fachtagungen vor – und setzt damit wichtige Impulse für den Wissenschaftsjournalismus zu Mathematik, Informatik und Physik.
Das MIP.labor ist eine Ideenwerkstatt für Wissenschaftsjournalismus in Mathematik, Informatik und Physik. Sowohl erfahrene als auch angehende Medienschaffende, die Themen aus diesen Wissenschaften journalistisch beleuchten und neue Formate für ein junges Publikum entwickeln wollen, werden gefördert mit einem attraktiven Fellowship-Programm – für eine reflektierende gesellschaftliche Teilhabe an und eine vielfältigere Darstellung der Wissenschaftswelt. Das MIP.labor ist an der Freien Universität Berlin angesiedelt und wird durch die Klaus Tschira Stiftung ermöglicht. Weitere Informationen unter: www.miplabor.de
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein.
Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de
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