„Altersarmut in Baden-Württemberg“
„Wir begrüßen den Bericht zur Altersarmut in Baden-Württemberg. Er liefert wichtige Einblicke zu Ursachen und Auswirkungen von Altersarmut sowie Lösungsansätze. Er zeigt: Die Altersarmut in Baden-Württemberg nimmt zu“, so die Caritasdirektorinnen Dr. Annette Holuscha-Uhlenbrock (Rottenburg-Stuttgart) und Birgit Schaer (Freiburg). „Auch in unseren Beratungsstellen der Allgemeinen Sozialberatung und anhand der Abfragen der Energiefonds-Gelder der Diözese sehen wir eine wachsende Altersarmut, insbesondere bei Frauen.“ Dies sei auf eine Vielzahl von Faktoren zurückzuführen. Frauen hätten häufiger Lücken in ihren Erwerbsbiografien, weil sie sich um ihre Kinder oder Angehörige gekümmert haben. In der Folge seien sie am Arbeitsmarkt benachteiligt und arbeiteten vielfach zu einem geringeren Lohn. Persönliche Schicksalsschläge wie der Tod des Partners oder eine Scheidung führten bei ihnen viel häufiger zu finanziellen Schwierigkeiten im Alter.
„Gerne stehen wir mit unseren Caritas-Angeboten an der Seite des Landes, um Armut im Alter vorzubeugen“, so die Caritasdirektorinnen. „Wir sehen weiterhin große Potenziale in der Armutsprävention. Hier gibt es beispielsweise Angebote, die alleinerziehende Frauen in Arbeit bringen und dabei das gesamte Familiensystem und damit auch die Betreuung der Kinder und deren Bildungschancen im Blick haben.“ Es sei entscheidend, dass solche Programme weiter ausgebaut und unterstützt werden, um diejenigen zu erreichen, die am stärksten von Armut bedroht sind.
Schaer und Holuscha-Uhlenbrock betonen, dass auch ältere Menschen mit geringem Einkommen ein Recht auf Teilhabe an der Gesellschaft hätten. Potenzial sehen sie im Ausbau von offenen Angeboten wie Treffs und Begegnungsstätten für ältere Menschen, die auch soziale Beratung vorhalten. Gerade unter dem Gesichtspunkt, dass Armut im Alter häufig mit Einsamkeit einhergehe, böten solche Treffs auch die Chance zum Austausch mit anderen. „Wir ermutigen das Land, die Erkenntnisse des Berichts zu nutzen, um Altersarmut gezielt zu bekämpfen“, so die Caritasvorständinnen.
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