Bayerische Kinder ohne Musik? – Keine Bildungsbenachteiligung von Kindern durch Kürzung von Musikstunden!
In Bayern sollen die Fächer Musik, Kunst sowie Werken und Gestalten zu einem Verbundfach zusammengelegt werden. Dies hat Staatsministerin Anna Stolz in ihren „Details zur PISA-Offensive Bayern“ am 28. Februar 2024 vorgestellt. Durch den Verzicht auf das nachgerade für das Grundschulalter wesentliche Fach Musik sollen angeblich die Fächer Deutsch und Mathematik gestärkt werden. Wenn Musik jedoch nur noch rudimentär in einem Verbundfach vorkommt, führt dies faktisch zu einer Streichung des Musikunterrichts an den Grundschulen.
Bundesverband Musikunterricht (BMU) und Verband deutscher Musikschulen (VdM) sind entsetzt darüber und haben einen gemeinsamen offenen Brief an die Staatsministerin geschrieben, in dem sie auf das Schärfste dagegen protestieren.
Sie benennen darin die Zusammenlegung und Abschaffung des eigenständigen Faches Musik als „absolutes Armutszeugnis für die bayerische Bildungspolitik, ausgetragen auf dem Rücken der Kinder“. Der gleiche Versuch sei im Nachbarland Baden-Württemberg zwölf Jahre lang ausprobiert und – da er krachend gescheitert ist – 2016 wieder abgeschafft worden. Musizieren trage zur umfassenden Persönlichkeitsentwicklung bei, stärke die sozialen Fähigkeiten wie auch die Konzentrations- und Lernfähigkeit und helfe Kindern nachhaltig bei der Entwicklung ihrer Sprachfähigkeiten und beim Lernen neuer Wörter. Gerade auch im Hinblick auf die großen Lücken, die die Pisa-Studie offenbart, sei aktives Musizieren in der Schule zu intensivieren, um Kinder beim Erwerb der von der Kultusministerkonferenz (KMK) geforderten vier basalen Grundkompetenzen „Lesen, Rechnen, Schreiben und Zuhören“ mit Freude zu unterstützen und zu fördern. Umso wichtiger sei dies nochmal bei einem hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund und sozialer Benachteiligung.
Im Anhang finden Sie den offenen Brief von BMU und VdM sowie unter https://www.musikschulen.de
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