Demonstrationsprojekt untersucht Wärmenetze mit erneuerbaren Wärmequellen und der Einbindung von Abwärme
Forschungsprojekt REWARDHeat
Im europäischen H2020 Forschungsprojekt Renewable and Waste Heat Recovery for Competitive District Heating and Cooling Networks (REWARDHeat) werden seit vier Jahren innovative Lösungen zu nachhaltigen Wärmenetzen mit erneuerbaren Wärmequellen und der Einbindung von Abwärme vorangetrieben und in mehreren Demonstrationsprojekten in Europa umgesetzt und im Betrieb analysiert.
Im Forschungsteam ist die enisyst GmbH für die steuerungstechnische Optimierung und vorausschauende Steuerung des Demonstrationsprojektes in Topusko in Kroatien zuständig. Hierbei handelt es sich um ein mit Geothermalwasser betriebenes Wärmenetz, das im Projekt umgebaut, saniert und optimiert wurde. Mit dem Geothermalwasser werden Pools in den benachbarten Hotels, Kur- und Freizeiteinrichtungen beheizt und befüllt. Über Wärmetauscher wird außerdem Wärme an ein Wärmenetz geliefert, das für die Beheizung und Trinkwarmwasserbereitung der Gebäude im Quartier zuständig ist.
Im Rahmen des Projektes wurde das Wärmenetz erneuert und die zentrale Verteilstation für das Geothermie-Wasser- und das Wärmenetz grundlegend saniert. Die Beheizung des Wärmenetzes erfolgt nun vorrangig mit dem Geothermie-Wasser, das zur Poolbeheizung und zur Poolbefüllung genutzt wird. Während der Poolbeheizung wird das Wasser von ca. 65°C auf ca. 43°C abgekühlt.
Für die Poolbefüllung ist noch eine weitere Auskühlung des Geothermie-Wassers über einen Kühlturm auf ca. 32°C notwendig. Bevor das Geothermie-Wasser zu den Pools geleitet wird, wird es in der zentralen Station in zwei großen Speichertanks, einem mit höherer Temperatur zur Poolbeheizung, und einem mit niedrigerer Temperatur zur Poolbefüllung zwischengespeichert. Diese beiden Speichertanks ermöglichen eine kontinuierlichere Wärmerückgewinnung und einen optimierten Betrieb des Kühlturms. Im Winter wird zur Beheizung des Wärmenetzes deutlich mehr geothermales Wasser gebraucht, als für die Pools benötigt wird. Das überschüssige abgekühlte Geothermie-Wasser wird dann in die Kanalisation abgeleitet. Durch die optimierte Steuerung konnte allerding eine deutlich effizientere Auskühlung des Geothermie-Wassers erreicht werden, was den Verbrauch deutlich senkt.
Durch den Umbau und die optimierte Steuerung konnten erhebliche Einsparungen erreicht werden. So werden pro Jahr ca. 28 % weniger Geothermie-Wasser und ca. 33 % weniger Strom für den Betrieb der Pumpen und des Kühlturms benötigt. Dadurch sinkt der CO2-Ausstoß um ebenfalls 33 %. Aktuell wird durch enisyst die Steuerung der Wärmeübergabestationen in den an das Wärmenetz angeschlossenen Gebäuden optimiert, was zu einer Senkung der Netzrücklauftemperaturen und damit zu weiteren Einsparungen beitragen wird.
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