„Die Komfortzone verlassen, um Erfahrungen wie diese zu sammeln“
16 Auszubildende, die im Jahr 2023 einen Auslandsaufenthalt absolviert haben, wurden mit dem Europass Mobilität ausgezeichnet. Viele erlebten Ähnliches wie Samir Schwenk, der von unkomplizierten Vorbereitungen und viel Hilfestellung durch die Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Freiburg berichtete. Dennoch: Bis zum eigentlichen Start seines Praktikums beschäftigten den damaligen Auszubildenden viele Fragen. „Wie verständige ich mich? Welche Menschen erwarten mich? Wie kann ich mich integrieren?“ Unnötig, wie der junge Handwerker rückblickend sagt. „Spätestens am zweiten Tag waren alle Sorgen verschwunden.“ Neben der abwechslungsreichen Arbeit mit vielen neuen Einblicken in den Beruf waren auch Ausflüge in die beeindruckende norwegische Landschaft möglich. „Das ganze Praktikum wird mir für immer im Gedächtnis bleiben.“ Der Aufenthalt habe ihm beruflich enorm viel Erfahrung und neue Fähigkeiten gebracht und seine Englischkenntnisse extrem verbessert. „Ich würde jedem empfehlen, seine Komfortzone zu verlassen, um Erfahrungen wie diese zu sammeln.“
Bei der Europass-Verleihung erhielten zudem 14 Inhaber und Ausbildungsverantwortliche von Ausbildungsbetrieben, die ihren Azubis ein Auslandspraktikum ermöglicht haben oder ausländische Azubis für ein solches Praktikum aufgenommen haben, eine Urkunde. Auch sechs Ausbilder aus Betrieben und der Gewerbe Akademie der Handwerkskammer Freiburg sowie ein Berufsschullehrer erhielten eine Teilnahmebescheinigung.
Dritter Platz bei bundesweitem Wettbewerb
Eine besondere Ehrung erhielt die Elektro Schönberger GmbH & Co. KG aus Bötzingen im Kaiserstuhl: Beim bundesweiten Unternehmenspreis des Programms „Berufsbildung ohne Grenzen“, der Betriebe für ihr herausragendes Engagement bei der grenzüberschreitenden Mobilität in der beruflichen Bildung auszeichnet, belegte das Unternehmen den dritten Platz. Kammerpräsident Johannes Ullrich überreichte dafür eine Urkunde. Das Unternehmen ermöglicht seinen Auszubildenden regelmäßig einen Auslandsaufenthalt. Auch ihre Ausbilder haben sich schon ein Bild von der Arbeit ihrer Kolleginnen und Kollegen im Ausland gemacht. Zudem bietet der Betrieb auch ausländischen Auszubildenden immer wieder einen Praktikumsplatz, so waren in den letzten Jahren schon acht junge Menschen aus Norwegen und Frankreich in Bötzingen zu Gast.
Neue Blickwinkel und neue Chancen
Für Ullrich beinhalten Auslandspraktika neue Blickwinkel und neue Chancen für Auszubildende und Betriebe. „Die jungen Menschen wachsen nicht nur in ihrer Persönlichkeit, sie lernen auch ihr Handwerk aus anderer Perspektive kennen. Das ist für jeden Betrieb ein toller Mehrwert an Erfahrung und Know-how.“ Genauso selbstverständlich wie ein Auslandssemester während des Studiums, sollte ein Auslandsaufenthalt auch während der dualen Ausbildung üblich sein.
Das europäische Austauschprogramm Erasmus+ ermöglicht diese Aufenthalte seit mehr als 35 Jahren. Mit der internationalen Mobilitätsberatung bietet die Handwerkskammer Freiburg eine passende Dienstleistung, die gerade kleine und mittlere Betriebe dabei unterstützt, diese Möglichkeiten anzubieten. Für 2024 hat Mobilitätsberaterin Heike Schierbaum mit ihrem Netzwerk erneut mehrere Praktika organisiert. In diesem Jahr können beispielsweise Gruppenaufenthalte in Österreich, Italien und Norwegen absolviert werden. Aber auch wer als Einzelperson aus dem Handwerk einen Lernaufenthalt plant, kann sich Unterstützung bei der Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Freiburg holen. Alle Informationen zu den Auslandspraktika 2024 unter www.hwk-freiburg.de/auslandspraktikum.
Die internationale Mobilitätsberatung der Handwerkskammer Freiburg ist Teil der bundesweiten Initiative "Berufsbildung ohne Grenzen" und wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanziell gefördert. Ziel des Bundesprogramms ist es, dazu beizutragen, die Zahl von Auszubildenden und jungen Fachkräften in kleinen und mittleren Unternehmen, die ein Auslandspraktikum absolvieren, zu erhöhen.
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