Südbadisches Handwerk trauert
Ullrich engagierte sich über viele Jahrzehnte hinweg in zahlreichen Ämtern und Gremien für das Handwerk in der Region. „Mit seiner ehrlichen, empathischen Art begegnete er jedem auf Augenhöhe. In seinem Amt als Präsident vereinte er seine Bodenständigkeit und sein offenes Wesen mit geradlinigen Entscheidungen und einer Prise Humor“, so Burger.
„Im Mittelpunkt seiner ehrenamtlichen Arbeit stand immer das Wohl der Betriebe und deren Beschäftigten“, so Burger weiter. Der Kontakt und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen und der Einsatz für Handwerkerinnen und Handwerker standen für ihn an erster Stelle. „Er hinterlässt nicht nur als Vertreter des Handwerks, sondern auch und vor allem als Mensch eine große Lücke in unserer Mitte.“
Johannes Ullrich hat sein Leben bedingungslos dem Handwerk in Südbaden gewidmet. Seine außergewöhnliche Präsenz und Beliebtheit in Handwerk, Gesellschaft und Politik werden schmerzlich vermisst werden. Besonders am Herzen lagen ihm stets die Förderung des handwerklichen Nachwuchses sowie die Integration ausländischer und geflüchteter Menschen im Handwerk.
Das südbadische Handwerk trauert um einen Mann, der das Handwerk fest in der Mitte der Gesellschaft verankert hat und maßgeblich zum verbesserten Image der Wirtschaftsmacht von nebenan beigetragen hat. Der prägende Einfluss seines Engagements wird noch lange spür- und sichtbar bleiben.
Der gebürtige Freiburger absolvierte zuerst eine Ausbildung zum Sozialversicherungsfachangestellten, bevor er in den seit 1926 bestehenden elterlichen Maler- und Lackiererbetrieb einstieg und nach einer Ausbildung zum Maler und Lackierer die Meisterschule besuchte. 1989 legte er erfolgreich die Meisterprüfung zum Maler- und Lackierermeister ab und übernahm schließlich 1999 den Betrieb von seinem Vater.
Ullrich setzte sich aber auch weit über den eigenen Betrieb hinaus für das Handwerk ein. Von 1998 bis 2013 war er Vorstandsmitglied der Maler- und Lackierer-Innung Freiburg, davon die ersten vier Jahre auch als stellvertretender Obermeister der Innung. Von 2000 bis 2014 war er zudem als Vorstand des Sozialpolitischen Ausschusses der Maler- und Lackierer-Innung Freiburg, als Vorstandsmitglied des Landesinnungsverbandes Südbaden und in der großen Tarifkommission des Hauptverbands des Maler- und Lackierer-Handwerkes tätig. Von 2009 bis 2014 bekleidete das Amt des Kreishandwerksmeisters der Kreishandwerkerschaft Freiburg – Breisgau-Hochschwarzwald – Markgräflerland.
2014 wurde er zum Präsidenten der Handwerkskammer Freiburg gewählt. Seitdem ist er außerdem Vorsitzender des Landesausschusses Europa von Handwerk BW. In seinem Amt als Präsident der Handwerkskammer Freiburg, das er von November 2014 bis zu seinem Tod ausübte, setzte er gemeinsam mit seinem Vizepräsidenten Burger, seinen Vorstandskollegen und der Geschäftsleitung wesentliche Wegmarken für die Zukunftsfähigkeit des südbadischen Handwerks.
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