Stabile Entwicklung und zunehmender Einsatz von Künstlicher Intelligenz kennzeichnen die Zukunft des Fernlernens
Die Erhebung, die unter den Mitgliedern des Verbandes durchgeführt wurde, bietet wertvolle Einblicke in die Welt des digitalen Lernens und zeichnet ein optimistisches Bild trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen. „Der Branchencheck 2024 belegt u.a., dass (Weiter-)Bildung auch in schwierigen Zeiten einen hohen Stellenwert genießt und weiterhin als Investition in die eigene Zukunft betrachtet wird“, kommentiert Verbandspräsident Mirco Fretter die Ergebnisse.
Erstmals in der Ausgabe des Branchenchecks 2024 vorhanden sind Aussagen rund um das Thema Künstliche Intelligenz. Sie ist sowohl in der Anwendung im Unternehmensalltag der Befragten als auch in der Entwicklung KI-gestützter Weiterbildungsangebote nicht mehr wegzudenken, stellt aber auch vor Herausforderungen.
Dies sind die zentralen Ergebnisse des Branchenchecks DistancE-Learning 2024:
- Stabile Teilnehmendenzahlen:
Trotz herausfordernder wirtschaftlicher Bedingungen bleibt die Anzahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Fernunterricht und Fernstudium stabil auf einem hohen Niveau. Für das Jahr 2024 erwarten 69 Prozent der Befragten steigende oder gleichbleibende Zahlen. - Positive wirtschaftliche Lage: Befragt nach der wirtschaftlichen Lage, bewerten 78 Prozent der Fernstudienanbieter diese als gut bis sehr gut. Das entspricht einem Plus von fünf Prozent gegenüber der Vorjahreseinschätzung.
- Innovation und Entwicklung:
82 Prozent der Befragten planen die Einführung neuer Bildungsangebote in 2024, um dem Bedarf und der Nachfrage nach Weiterbildung gerecht zu werden. Besonders in den Bereichen Wirtschaft, Gesundheit und Informatik werden neue Angebote entwickelt.
Zentrale Grundlage für Fernstudienangebote ist hierbei der sogenannte Studienbrief, der zunehmend digital (70 Prozent), multimedial angereichert (37 Prozent) oder interaktiv (30 Prozent) angeboten wird. Ergänzt wird das Lernerlebnis über die Selbstlernphasen hinaus bei 75 Prozent der befragten Bildungsanbieter durch digitale Live-Formate. Auf dem Vormarsch sind hierbei der Einsatz von WBTs (+14 Prozent ggü. der Vorjahreserhebung), Podcasts (+ 5 Prozent) und Online-Projekten (+3 Prozent). Neu hinzugekommen sind VR/AR-Anwendung (+7 Prozent) und KI-basierte Lernassistenten (+4 Prozent) als zeitgemäße Lernorte. - Künstliche Intelligenz im Fokus:
Die Umfrage zeigt, dass Künstliche Intelligenz (KI) in der Fernlehrbranche weit verbreitet ist und als Schlüsseltechnologie wahrgenommen wird. 2/3 der Befragten nutzen KI-Tools in Verwaltung, Marketing, Lehre und/oder Produktentwicklung. Sie unterstützt u.a. dabei, dem Fachkräftemangel (76 Prozent) zu begegnen und um sowohl die Qualität sowie die Produktivität der Arbeit zu steigern (62 Prozent). Ferner wird KI eingesetzt, um die Betreuung der Studierenden zu verbessern (38 Prozent) und die Individualisierung von Lernwegen zu ermöglichen (28 Prozent).
Bereits 30 Prozent der Bildungsanbieter berufen sich auf unternehmenseigene Strategien, die den Einsatz von Künstlicher Intelligenz regeln. Weitere 47 Prozent befinden sich in der intensiven Phase der Strategieentwicklung. - Herausforderungen und Chancen:
Unternehmen sehen in der KI ein enormes Potenzial, stehen aber auch vor Herausforderungen wie bspw. rechtlicher Unsicherheit und Datenschutzbedenken. Auch der nötige Kompetenzaufbau der Mitarbeiter:innen als auch die Auswahl geeigneter KI-Tools für spezifische, individuelle Anwendungen wird als herausfordernd wahrgenommen.
Eine zweite große Herausforderung für Fernstudienanbieter ist nach eigenen Einschätzungen die Wahrung der Marktposition: Die Entwicklung neuer Produkte und vor allem der Einsatz der richtigen Marketingstrategien zur Gewinnung neuer Kund:innen müssen auf der Kostenseite mit den Einnahmen durch den Verkauf von Bildungsangeboten in Einklang gebracht werden.
Mit dem Branchencheck erhebt der Verband nicht nur ein aktuelles Stimmungsbild der DistancE-Learning-Branche, sondern befragt die Bildungsanbieter auch nach vermuteten Trends bezüglich der Entwicklung digitaler Weiterbildung. Neben dem zunehmenden Einsatz von KI und der fortschreitenden Digitalisierung der Lernorte und der Anwendung von Technologien wie Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), wird der Bedeutung von Beratung und Betreuung eine zunehmende Relevanz zugeschrieben. Zudem wird hybrides Lernen immer gefragter. Lernende möchten selbst entscheiden, wann, wo und wie sie sich fortbilden. „Die DistancE-Learning-Branche wird diesen Wünschen gerecht und bietet mit ihren Angeboten umfassende Möglichkeiten“, so Fretter.
Hier finden Sie alle Ergebnisse der Branchencheck DistancE-Learning 2024 grafisch veranschaulicht.
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter e.V. (vormals Forum DistancE-Learning e.V.) ist im November 2020 aus dem seit 1969 bestehenden Deutschen Fernschulverband e. V. (DFV) hervorgegangen. Der namensbegleitende Claim BILDUNG. DIGITAL. VERNETZT. steht für das Schaffen und Wirken des Experten-Netzwerks für Fernunterricht, Fernstudium und E-Learning. Seine zurzeit über 100 Mitglieder sind Experten des mediengestützten und tutoriell betreuten Lernens – seien es Unternehmen, Institutionen oder Privatpersonen. Damit bietet der Verband eine gemeinsame Gesprächs- und Aktionsplattform für die DistancE-Learning-Branche.
Insgesamt beträgt der Marktanteil der im Fachverband organisierten Fernlehrinstitute über 80 Prozent, das heißt: Mehr als acht von zehn Fernlerner:iinnen in Deutschland profitieren vom verbandsinternen Informationsaustausch ihres Anbieters. Der Verband versteht sich als erster Ansprechpartner für Politik, Forschung, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Durch wissenschaftliche und bildungspolitische Aktionen sollen die öffentliche Diskussion angeregt und Impulse für Innovationen gesetzt werden.
Der Bundesverband der Fernstudienanbieter engagiert sich für die Etablierung von innovativen Lernkonzepten, die den Anforderungen des Arbeitsmarktes gerecht werden.
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