ADHS und berufliche Orientierung: Herausforderungen und Chancen
ADHS ist eine Stoffwechselstörung im Gehirn, die sich im Alltag durch Regulationsprobleme zeigt. Der heutige ADHSler gleicht dem Jäger- und Sammler von früher. Sein Gehirn ist auf das Überleben programmiert.
Betroffene können sich besser konzentrieren als neurotypische Menschen. Sie nehmen alle Reize in der Umgebung, aber auch innere Reize (wie Gedanken, Gefühle) parallel war, da der Reizfilter schwach ausgeprägt ist. Dadurch fällt es häufig schwer, die Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Sache zu lenken und dort über einen längeren Zeitraum zu halten. Das Resultat: Der Mensch ist schnell überreizt und nicht immer 100% leistungsfähig. Durch diese leichte Ablenkbarkeit gibt es Störungen in der Informations – Verarbeitung, – Speicherung und Wiedergabe sowie bei dem Anfangen und zu Beenden von Arbeitsschritten.
Besonders bei langweiligen, monotonen und wiederkehrenden Abläufen und Interessenfernen Themen arbeitet das Gehirn in einer Art Stand by- Modus. Es ist nicht auf die Anforderungen in diesem Jahrhundert mit Handy, PC und parallel dauerhaft hoher Reizdichte konzipiert.
Dadurch entsteht die Kernproblematik bei ADHS: Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität (innerlich oder äußerlich) und Impulsivität. Diese Merkmale sind bei jedem Betroffenen unterschiedlich stark ausgeprägt und können die berufliche Laufbahn von Betroffenen deutlich beeinflussen. Nebenproblematiken sind desorganisiertes Verhalten, Reizbarkeit, Affektlabilität und eine gesteigerte emotionale Empfindlichkeit bzw. erhöhte Stressempfindlichkeit
Schwierigkeiten in der Arbeitswelt
Die Arbeitswelt stellt oft Anforderungen, die für Menschen mit ADHS eine Herausforderung darstellen können, wie z.B. lange Sitzungen, detaillierte Langzeitplanung, zu wenig und zu kurze Pausen, eine stark ablenkbare Arbeitsumgebung, konventionelle Arbeitszeiten. Auch komplexe Aufgabenstellungen führen vermehrt zum Aufschieben, da sie besonders viel Energie kosten können, was das Verstreichen von Fristen und dementsprechenden Konsequenzen nach sich zieht. Menschen mit ADHS nehmen Informationen anders als neurotypische Menschen auf, auch das Denken und Planungsabläufe sind anders. Daher brauchen sie Freiraum bei der individuellen Gestaltung der Aufgabenerfüllung.
In traditionellen Berufsumgebungen können Menschen mit ADHS oft nicht ihr volles Potenzial entfalten. Nicht weil sie weniger fähig sind, sondern weil die Entfaltung Ihrer Fähigkeiten einen besonderen Rahmen benötigt.
Folgen sind häufig wechselnde Arbeitgeber, Unzufriedenheit, Langeweile durch Unterforderung und mangelnde Abwechslung. Aber auch Überforderung durch ungeeignete Strukturen, emotionale Achterbahnfahrten und soziale Konflikte können den Arbeitsalltag belasten. Zudem fällt es schwer, Aufgaben zu priorisieren und eine angefangene Aufgabe bis zur Fertigstellung zu beenden. Häufig werden mehrere Arbeitsschritte angefangen und kein einziger, einer oder nur wenige richtig fertiggestellt. Dadurch entsteht oft eine ungenügende Arbeitsqualität und Frustration auf Arbeitgeber und Arbeitnehmerseite.
Berufsfelder und Arbeitsumgebungen, die zu ADHS passen
Experten betonen, dass die Wahl des richtigen Berufsfeldes und einer geeigneten Arbeitsumgebung entscheidend ist.
Kreative Berufe, solche mit variablen Arbeitszeiten und Aufgaben, die häufige Wechsel und dynamische Herausforderungen bieten, können besonders gut geeignet sein.
Unternehmen und Organisationen beginnen langsam, die Potenziale zu erkennen, die Menschen mit ADHS in den Arbeitsmarkt einbringen können. Innovative Denkansätze, außergewöhnliche Lösungsvorschläge, Flexibilität im Problemmanagement und eine außergewöhnlich hohe Resilienz sind nur einige der Stärken, die oft übersehen werden.
Maßnahmen zur Unterstützung
Um die Integration von Menschen mit ADHS in den Arbeitsmarkt zu verbessern, sind spezifische Unterstützungsmaßnahmen nötig. Dazu gehören individualisierte Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeiten und gezielte Fortbildungen.
Mit unserem Angebot „Job Challenge“ und unseren, auf ADHS spezialisierten Coaches, können wir diesen besonderen Menschen die Weichen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft stellen. Dabei greifen unsere Coaches auf erlerntes ADHS- Fachwissen durch zertifizierte Fortbildungen zurück, die bei führenden ADHS- Experten absolviert wurden. Im Coaching wird der persönliche IST- Zustand und Grad der Beeinträchtigung analysiert, um anschließend auf der Grundlage der Ressourcen, Stärken und Interessen Bewältigungsstrategien zu erarbeiten und zu trainieren. Nicht selten befinden sich die Menschen in Berufen und Arbeitsumgebungen, die für ADHS- Betroffene nicht zu bewältigen sind. Ein besonderes Augenmerk richten wir im Coaching auf die individuelle Passung zum aktuellen Beruf, nicht selten werden ganz neue Erwerbsstrategien erarbeitet. Das Ziel ist es, den Betroffenen die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren besonderen Fähigkeiten gezielt einzubringen. Das fördert die Motivation, verbessert die Arbeitsqualität und schafft Akzeptanz im Kollegenkreis. Häufige Jobwechsel gehören dann der Vergangenheit an.
Besondere Menschen brauchen besondere Lösungen, dann bereichern sie die Gesellschaft.
Weitere hilfreiche Links:
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