Produktionstechnik

FINRAY G2 – Der bionische Universalgreifer von Carl Stahl

 

Greifen und Heben verschiedener Lastgeometrien

Greifer gibt es in einer Vielzahl an Ausführungen. Jeder Greifer ist dabei für eine bestimmte Last, Lastform oder einen bestimmten Anwendungsfall ausgelegt. Je mehr unterschiedliche Lasten und Lastgeometrien innerhalb einer Wertschöpfungskette zu bewegen sind, desto mehr unterschiedliche Greifertypen sind vom Anwender vorzuhalten. Dies geht mit hohen Kosten einher. Die Notwendigkeit, verschiedene Greifer aufgrund unterschiedlicher Lastformen und Lastgewichten auszuwählen, erfordert oft eine umfangreiche Recherche und einen hohen Zeitaufwand. Die Komplexität dieses Prozesses wird durch die hohe Vielfalt an verfügbaren Greifern auf dem Markt zusätzlich erhöht.

Jeder Greifer erfordert eine individuelle Bedienung und es müssen unterschiedliche Anforderungen beachtet werden. Insbesondere wenn ein Anwender mit den spezifischen Einsatzmöglichkeiten jedes einzelnen Greifers vertraut sein muss, kann dies sehr anspruchsvoll sein. Neben der kostenintensiven Anschaffung unterschiedlicher Greifer ist auch deren jeweilige Wartungspflicht zu berücksichtigen. Um diese Herausforderungen zu minimieren, kann es an dieser Stelle sinnvoll sein, universelle oder anpassungsfähige Greifer auszuwählen, die eine breitere Palette von Lasten handhaben und somit auch Rüstzeiten reduzieren können.

Greifen und Heben empfindlicher Lasten

Endbearbeitete und beschichtete Oberflächen wie Lacke, Pulver, etc. sind äußerst empfindlich und erfordern besondere Vorsicht beim Lasthandling. Kommt ein Greifer während des Greifvorgangs in Kontakt mit solchen Lasten, besteht ein erhöhtes Risiko für Beschädigungen der Oberfläche. Kratzer oder ähnliche Schäden können das Erscheinungsbild und die Funktion der Last beeinträchtigen und sind deshalb unbedingt zu vermeiden.
Gängige Lösungen zum schonenden Greifen endbearbeiteter Lastoberflächen umfassen beispielsweise Schutzbeläge, die in der Innenfläche eines Greifers eingelegt sind, oder spezielle Schutzhüllen für die Last. Diese Optionen bedingen jedoch meist einen zusätzlichen Arbeitsschritt und verursachen einen erhöhten Zeitaufwand. Es ist daher ratsam, Greifer zu wählen, die über weiche oder gummierte Kontaktflächen zur Last verfügen. Außerdem ist bei der Handhabung bestimmter endbearbeiteter Lasten besondere Vorsicht geboten, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Ölige Oberflächenbeschichtungen verringern die Reibung zwischen der Last und dem Greifer, sodass die Last während des Transportes verrutschen oder sich lösen kann. Hier empfiehlt sich die Verwendung eines formschlüssig ausgelegten Greifers, der ein Untergreifen der Last erlaubt.

Die Anforderungen bei der Handhabung empfindlicher Lasten sind jedoch noch komplexer. Insbesondere stellen nicht eigenstabile oder fragile Lasten große Herausforderungen dar. Dünnwandige Lasten wie Stoffe oder Papier, Gegenstände aus Glas oder Porzellan sind sehr druckempfindlich, sodass in diesen Fällen von einem kraftschlüssigen Greifen abzuraten ist. Ein Kraftschluss bedingt meist einen hohen Anpressdruck, der diese Art von Last zusammendrücken oder beschädigen kann. Ein sanfter und gleichmäßig verteilter Anpressdruck kann nur durch einen Formschluss und eine großen Anlagefläche erreicht werden.

Effiziente Lagerung von Lasten

Eine effiziente Lagerorganisation ist entscheidend, um den Zugang zu Lasten und deren Handhabung zu erleichtern. Die Praxis zeigt jedoch, dass in vielen Fällen der verfügbare Lagerplatz stark begrenzt ist. Ein nicht ausreichender Platzbedarf für die Einlagerung von Lasten führt dann meist zu Herausforderungen mit umständlichen und unsicheren Handhabungsprozessen. Um solche Schwierigkeiten zu umgehen, ist eine sorgfältige Planung, Organisation und Implementierung von Lagersystemen erforderlich.

Der Einsatz von speziellen Regalsystemen für enge Räumlichkeiten oder die Investition in automatisierte Lagersysteme können dabei Lösungen bieten, bringen gleichzeitig aber auch hohe Kosten mit sich. Die Auswahl eines geeigneten Greifers ist daher häufig von großer Bedeutung. Je nach Greifer und dessen Funktionsprinzip müssen Lasten mit variierenden Abständen gelagert werden. Ein Greifer mit einem konstruktiv schmalen Greifraum kann hier vorteilhaft sein, um Einsparungen von Lagerplätzen zu erzielen.

Der bionische FINRAY G2 Universalgreifer von Carl Stahl

Ihre Lösung für besondere Anwendungsfälle

Sind Sie mit den oben beschriebenen Herausforderungen vertraut und stehen vor ähnlichen Anwendungsfällen? Suchen Sie nach einem Greifer, der die komplexen Anforderungen Ihrer Lasten bewältigen kann?

Der FinRay Greifer von Carl Stahl bietet Ihnen dank seiner innovativen Konstruktion eine einzigartige Kombination von Vorteilen. Unser nach bionischem Vorbild entwickelter Greifer erweitert somit spezifische Anwendungsbereiche für ein anspruchsvolles Lasthandling. Dabei übertrifft er die Leistungsgrenzen handelsüblicher Greifer und bietet Ihnen neue Möglichkeiten für Ihre Herausforderungen.

Die Besonderheiten des FinRay Greifers im Überblick: Was Sie wissen sollten

Hohe Adaptivität

Dank der bionisch inspirierten Selbstadaptivität passt sich der FinRay Greifer mühelos verschiedensten runden und eckigen Lastgeometrien an, gewährleistet einen vollflächigen Formschluss und eine sichere Handhabung.

Schonendes Greifen

Der FinRay Greifer ermöglicht einen schonenden Greifvorgang, bei dem durch gleichmäßigen und geringen Anpressdruck Beschädigungen der Last vermieden werden.

Schmaler Greifraum

Das Funktionsprinzip des FinRay Greifers erlaubt das Handling von Lasten in engen Zwischenräumen und begünstigt so eine effiziente und platzsparende Lagerung.

Mit dem bionischen FinRay Greifer von Carl Stahl werden als innovative Lösung zu handelsüblichen Greifern spezifische Einsatzbereiche beim vertikalen Heben, Transportieren und Senken von nicht geführten Lasten erweitert. Als spezielles Sonderlastaufnahmemittel bietet der FinRay Greifer Flexibilität für adaptives und schonendes Greifen von Lasten. Die Übertragung des biomechanischen Flossenstrahleneffekts in einen technischen Greifer gewährleistet eine hohe Adaptivität beim Greifen von Lasten unterschiedlicher Form und verschiedenen Durchmessers.

Die formschlüssige Verbindung zwischen Last und Greifer, bei der lediglich das innenliegende Gewebeband Kontakt zur Last hat, sorgt mit einem gleichmäßig verteilten und geringen Anpressdruck für einen sanften und schonenden Halt und verhindert damit Beschädigungen. Zusätzlich profitiert eine effiziente und platzsparende Lagerung der Lasten vom Funktionsprinzip des Greifers.

Bionischer Entwicklungsansatz

Der FinRay Greifer nutzt das aus der Natur entlehnte Flossenstrahl-Prinzip. Dabei handelt es sich um ein biomechanisches Konzept, welches unter anderem im strukturellen Aufbau einer Fischflosse zu finden ist und danach benannt wurde. Die Fischflosse biegt sich unter Druckeinwirkung nicht wie erwartet vom Druckpunkt hinweg, sondern wölbt sich um den Druckpunkt herum. In der Technik wird dieser Effekt zur Entwicklung flexibler Strukturen genutzt, die sich an verschiedene Lasten oder Umgebungen anpassen können. Allgemeine Informationen über die Bionik finden Sie hier.

Technische Bedienung

Der FinRay Universalgreifer wird manuell bedient. Ein angebrachter Sterngriff ermöglicht das Schließen der Greiferbacken, während der zugehörige Hebel die Fixierung wieder löst und den Greifer öffnet. Ein mitgelieferter Niederhalter gewährleistet eine Dreipunktaufnahme bei kippanfälligen Lasten und erhöht den Greifbereich für kleine Lastgeometrien.

FAQ’s

Für wen eignet sich der Einsatz eines FinRay Hebegreifers?

Generell ist der FinRay Universalgreifer für eine Vielzahl von Anwendungsfällen unter der Einhaltung der technischen Daten und Lastgrenzen vorgesehen. Insbesondere empfiehlt sich der Einsatz des FinRay Greifers jedoch in Situationen, in denen komplexe Anforderungen an das Heben, Transportieren und Senken von Lasten gestellt werden. Beispielsweise dann, wenn verschiedene Lastgeometrien mit einem Greifer gehandhabt werden sollen und gleichzeitig ein besonders schonendes Greifen der Lasten gefordert ist.

Worin unterscheidet sich der FinRay zu handelsüblichen Greifern?

Durch eine einzigartige Kombination von Eigenschaften, die sich sonst nur vereinzelt in Geifersystemen, zum Teil nur in Sonderentwicklungen wiederfinden, bietet der FinRay Greifer die Möglichkeit für anspruchsvolle Handhabungsanwendungen.

Welche Grenzen sind hinsichtlich der Lastkonturen einzuhalten?

Der FinRay Universalgreifer bietet flexible Möglichkeiten in der Handhabung unterschiedlicher Lastformen und Lastdurchmesser. Eine abstrakte und einfache Darstellung der definierten Lastgrenzen können Sie der Abbildung entnehmen. Hierbei ist anzumerken, dass auch annähernd runde Lasten, wie beispielsweise ovale, sechs- oder achtkantige Lasten, etc. mit dem FinRay gehandhabt werden können. Weitere Sonderformen sind auf Anfrage und nach individueller Prüfung durch den Hersteller mittels Lastmuster ebenfalls möglich.

Wann verwende ich den Niederhalter?

Der Einsatz des mitgelieferten Niederhalters wird generell empfohlen und sorgt im Allgemeinen für eine Fixierung und Stabilisierung von kippanfälligen Lasten und erweitert den Greifbereich für mittlere und kleine Lastgeometrien. Kleine Lasten sind ausschließlich in Verbindung mit dem Niederhalter zu greifen. Als kleine Lasten werden Lasten mit kleinem Durchmesser definiert, welche bei vollständig geschlossenen Greiferbacken nicht am Casing des FinRay Greifers anliegen. Darüber hinaus ist die Verwendung des Niederhalters unerlässlich beim Greifen von langen Lasten, welche länger als 80 cm sind. In Ausnahmefällen kann vom Einsatz des Niederhalters abgesehen werden. Zum Beispiel bei Lasten, die eine kurze Lastlänge bei gleichzeitig ausreichend großem Lastdurchmesser haben und damit nicht kippanfällig sind, oder auch beim Einsatz von mehreren an einer Traverse in Reihe geschalteten FinRays.

Welche Tragfähigkeit ist mit dem FinRay Lastgreifer zulässig?

Lasten mit einem Eigengewicht zwischen 20-150 kg können mit dem FinRay sicher gehandhabt werden.

Kann ich auch Lasten unter 20 kg handhaben?

Ja. Lasten unter 20 kg können nach individueller Prüfung durch den Hersteller gehandhabt werden.

Weitere Informationen auf unserer Website: https://cslift.com/2513

Über die Carl Stahl GmbH

Carl Stahl entwickelt innovative Lösungen zum Bewegen von Lasten, die für Menschen und Betriebsmittel größtmögliche Sicherheit und effiziente Prozesse bedeuten. Das familiengeführte Unternehmen mit Firmensitz im schwäbischen Süßen, betreibt 70 Standorte auf 4 Kontinenten und beschäftigt rund 1.700 Mitarbeiter. Sein Knowhow hat sich Carl Stahl seit seiner Gründung im Jahr 1880 in der Betreuung von 30.000 Kunden weltweit erarbeitet. Produktlösungen und Services von Carl Stahl begleiten den Kunden über den gesamten Produktlebenszyklus. Werte wie Innovationsfähigkeit, Regionalität und Kundennähe, Beratungskompetenz, solides Wirtschaften, Leistungsfähigkeit, Loyalität sowie Nachhaltigkeit sind treibende Kraft und Antrieb zugleich. Carl Stahl hat sich mit seiner Mission zum Ziel gesetzt, die Arbeitswelt sicherer, effizienter und gesünder zu gestalten, Prozesse zu erschaffen und zu formen. Die Welt mitgestalten. Der Unternehmensslogan „Mit Sicherheit verbunden“ dient dabei als Orientierung. Bei der Außendarstellung sowie der Eigenproduktentwicklung lässt sich Carl Stahl durch die Natur inspirieren und verfolgt bionische Ansätze.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

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