Geschichten aus dem Handwerkerzelt: Wie Azubis für wahrhaft große Auftritte sorgen
Mit Bauplan nach alter Tradition
Das Maimarkt-Häuschen in Halle Nummer 5 beim Handwerk hat eine lange Tradition. Jahr für Jahr entsteht es neu und Jahr für Jahr wird dort Richtfest gefeiert. Gleich zu Beginn am Eröffnungstag, wenn sich Politiker beim ersten Rundgang eine Übersicht über die Attraktionen auf dem Maimarkt verschaffen, wird dort regelmäßig Station gemacht. Drei Nägel gilt es dann noch einzuschlagen. Meist greifen neben dem Präsidenten der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald, Klaus Hofmann, auch der Mannheimer Oberbürgermeister und ein Minister zum Hammer und vollenden das Werk.
Stein für Stein gemauert, verputzt, mit Boden ausgekleidet und einer Fliesenwand versehen wurde das Häuschen von Auszubildenden aus dem Handwerk. Und das schon über Tage hinweg vor dem Maimarkt-Start. „Hat Spaß gemacht“, sagt Stuckateur-Azubine Adriana. Sie ist eine von vielen, die Hand anlegten. Und das gleich mal im ersten Lehrjahr. Auch für den 17-jährigen Luis war es das erste große Projekt, das er im Zuge der überbetrieblichen Ausbildung in der Bildungsakademie der Handwerkskammer mit umsetzen durfte. „Nach Bauplan“, erzählt der Fliesenleger-Lehrling. Stolz auf ihr Werk können sie beide, neben allen anderen, die angepackt haben, sowieso sein. Während des Maimarkts dient das Häuschen übrigens als Erlebniswerkstatt für Schülerinnen und Schüler, die sich im Rahmen der Berufsorientierung über Handwerksberufe informieren. Dort können sie selbst – unter Anleitung von Ausbildern oder Fliesenleger-Azubis – Fliesen an die Wand bringen.
Backgenuss, der hell erleuchtet
Und bei den Bäckern? Da strahlt im Hintergrund des Innungsstandes eine Wand mit vielen Broten den Besuchern entgegen. Runde Brote, eckige Brote, geflochtene Brote, beschriftete Brote – die ganze Vielfalt der Back-Handwerkskunst erschließt sich auf einen Blick. Auch deshalb, weil es den Backzauber so gelungen inszeniert. Die Wand mit den vielen Fächern gibt es schon lange, verrät Vera Wolf, Geschäftsführerin der Bäckerinnung Mannheim Stadt und Land. „Aber sie hat noch nie so schön geleuchtet!“ Und Obermeister Christian Schnabel fügt an: „Ehrlich gesagt, hat man davor gar nicht gesehen, ob die Lichter an oder aus sind.“
Dem musste dringend Abhilfe geschaffen werden. Und so wurde aus Anlass des jetzigen Maimarkts kurzerhand ein gewerkeübergreifendes Azubi-Projekt daraus: „Für mich war ganz klar: Es musste geholfen werden“, sagt Stephan Kolb, Elektromeister und Geschäftsführer von Kolb und Schmelcher Elektro in Mannheim. Was sein Auszubildender Yannik Duffner dann für die Bäcker umsetzte, bringt nicht nur die Wand, sondern alle Vertreterinnen und Vertreter am Innungsstand in der Halle des Handwerks zum Strahlen. „Toll, oder?“ Die Frage von Obermeister Christian Schnabel erwartet keine Antwort. Das Präsentationsregal gibt sie selbst.
Und wer nun denkt: Ist doch einfach – der irrt. Da braucht es die richtigen Leuchten, sie müssen im Regal versenkt sein, ordentlich ausgerichtet werden und so weiter und so fort. Yannik Duffner hat übrigens erst im September mit seiner Ausbildung begonnen. Der Azubi im Elektro-Handwerk freut sich, dass das Bäcker-Handwerk dank seines Einsatzes seine Freude hat. Auch dieses Azubi-Projekt hat also bestens funktioniert. Wie das Maimarkt-Häuschen kann man es noch bis zum 7. Mai in der Halle des Handwerks auf dem Maimarkt bewundern.
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