Gründungshochburg Heilbronn-Franken
Die IHK Heilbronn-Franken hat Gründungsdaten des Statistischen Landesamtes für die Region Heilbronn-Franken ausgewertet. Danach legte die Region 2023 bei den Gewerbeanmeldungen insgesamt gegenüber 2022 um 6,3 Prozent zu. Landesweit betrug das Plus nur 3,6 Prozent.
Unter den Gewerbeanmeldungen waren in der Region 2023 rund 6.700 „echte“ Neugründungen, 7,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Besonders deutlich setzt sich Heilbronn-Franken bei den Neugründungen von „größerer wirtschaftlicher Bedeutung“ gegenüber dem Landesdurchschnitt ab. Mehr als 1.100 verzeichnete das Statistische Landesamt in dieser Gruppe, 5,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Landesweit brach die Gründungsaktivität bei diesen Unternehmen 2023 um 4,5 Prozent ein.
Für Christina Nahr-Ettl, Mitglied der Geschäftsleitung der IHK Heilbronn-Franken und zuständig für den Geschäftsbereich Unternehmen & International, sind die Zahlen ein Beweis für die gründungsfreundlichen Bedingungen in der Region: „Viele Gründerinnen und Gründer lassen sich durch Krisen, negative Konjunkturdaten und die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht zurückhalten. Sie sind von ihren Geschäftsmodellen überzeugt, passen sich an und setzen ihre Ideen kreativ und zunehmend digital um.“
Einen Großteil des Zuwachses machen Neugründungen im Nebenerwerb aus. Seit 2013 beobachten die Statistiker landesweit eine wachsende Bedeutung der Nebenerwerbsgründungen. Deren Anteil an den Gründungen in Heilbronn-Franken betrug vergangenes Jahr 66 Prozent, landesweit waren es 60 Prozent.
Knapp die Hälfte aller Neugründungen in der Region kam aus dem Dienstleistungssektor, gefolgt vom Einzelhandel mit 22 Prozent und dem produzierenden Gewerbe mit knapp 17 Prozent. Ein Plus von 224 Neugründungen bescherte dem Dienstleistungssektor zugleich den größten absoluten Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. 39 Prozent der Einzelunternehmen wurden von Frauen gegründet, der Anteil ausländischer Gründerinnen und Gründer lag bei 22 Prozent.
Neben den Neugründungen verzeichneten die Statistiker 2023 aber auch einen Anstieg bei den Betriebsschließungen. „Das trübt natürlich die Euphorie über die Gründungsaktivität in der Region“, sagt Christina Nahr-Ettl: „Und muss auch ein Signal an die Politik sein. Gerade vielen jungen Unternehmen machen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – wie hohe Arbeits- und Energiekosten – zu schaffen.“ Laut dem Statistischen Landesamt meldeten 2023 rund 6.800 Unternehmerinnen und Unternehmer in der Region ihr Gewerbe ab (etwa 700 mehr als 2022), darunter 5.300 Gewerbeaufgaben, von denen wiederum 757 in der Kategorie „von größerer wirtschaftlicher Substanz“ eingeordnet wurden (Vorjahr 664). Am häufigsten gaben Dienstleister ihr Geschäft auf (2.300 Abmeldungen). Auf Platz zwei der Einzelhandel (1.136), gefolgt vom produzierenden Gewerbe (909).
Info: Die Region Heilbronn-Franken und die IHK bieten Existenzgründern und Start-ups umfassende Hilfs- und Unterstützungsangebote sowie ein breites Netzwerk an. Alle Informationen dazu gibt es auf der IHK-Homepage.
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