Sport

Erfolgreicher Start der inklusiven Kieler-Woche-Projekte

Vier Tage mit perfekten Wetterbedingungen und vielen glücklichen Gesichtern liegen bereits hinter den Seglerinnen und Seglern, Ehrenamtlichen und Organisatoren der drei inklusiven Segelprojekte im Rahmen der Kieler Woche. Zweimal täglich legte ein Boot mit Rollstuhlfahrenden zur Regattabegleitfahrt ab. Im inklusiven Schnuppersegelkurs nahmen Menschen mit Handicap selbst das Steuer in die Hand, und parallel bereitete sich das inklusive „BAT Sailing Team“ auf seine Kieler-Woche-Regatta in der Bootsklasse J/70 vor. Alle Teilnehmenden hatten eins gemeinsam: die strahlenden Augen, wenn sie vom Wasser zurückkamen.
 
„In der Kieler Woche muss man etwas erleben“, sagte Alexander Thiel, als er an der Regattabgleitfahrt mit dem speziell für Rollstuhlfahrende ausgerüsteten Segelboot „Henk de Mol“ teilnahm. Der 56-jährige führt bedingt durch einen Hirntumor und damit verbundenen Operationen seit über drei Jahrzehnten ein Leben mit Behinderung, hat aber seine Lebensfreude keineswegs verloren. Erlebt hat der ehemalige Rettungsschwimmer und Segler bei der Kieler Woche in Kiel-Schilksee auf jeden Fall etwas: einen spannenden Segeltag bei schönstem Sonnenschein. „Das hat viel Spaß gemacht, besonders mit der netten Gesellschaft an Bord“, sagte Thiel nach dem Törn.
 
Der Kieler war mit seiner Begeisterung nicht allein. Alle Rollifahrenden kehrten mit einem Strahlen im Gesicht von den Begleitfahrten zurück. „Von Anfang bis Ende gefreut“ hat sich die 17-jährige Gina aus Lübeck bei der Ausfahrt auf der Ostsee. Lachend rollte sie danach mit ihrem farbenfrohen Rollstuhl über eine Rampe von Bord. „Das war sehr, sehr schön. Es hat geschwankt, aber ich habe mich sehr sicher gefühlt“, bestätigte auch Sarah Meß aus Hamburg. Dass sie von Bord aus den Zieleinlauf einer Regatta hautnah miterleben konnte, wäre großartig gewesen. Außerdem lobte sie Steuerfrau Nadine Löschke, die amtierende Inklusionsweltmeisterin im Segeln. „Auf dem Rolli-Boot kann jeder Rollstuhlfahrende mitkommen, das finde ich großartig“ sagte Löschke. „Wenn die inklusive Klasse RS Venture Connect zum Kieler-Woche-Programm gehören würde, wäre ich auf jeden Fall dabei“, so die Hamburger, die selbst Rollstuhlfahrerin ist.

Noch bis zum 29. Juni bietet „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing e.V.“ in Kooperation mit dem Verein „Inklusives Segeln für Alle e.V.“ Regattabegleitfahrten auf dem Rolli-Boot an. Je zwei Fahrten (10.30 bis 13 Uhr und 14 bis 16.30 Uhr) sind täglich geplant. Segelkenntnisse sind nicht erforderlich, das Segeln übernimmt eine erfahrene Crew.
Die Fahrten werden in Kooperation mit der Stadt Kiel durchgeführt und sind für die Teilnehmenden kostenfrei.
 
Einige wenige Plätze sind noch frei und können unter folgendem Link gebucht werden:
https://www.wir-sind-wir.org/regattabegleitfahrten-fuer-rollstuhlfahrerinnen-kieler-woche-2024/
 
Gut angenommen wurde auch der inklusive Kieler-Woche-Segelkurs am 23., 24. und 25. Juni. Zwei Zweierteams – mit je einer Person mit und einer ohne Handicap – segelten dabei auf zwei Booten der inklusiven Klasse RS Venture Connect. Dabei sitzen die Crewmitglieder in Schalensitzen nebeneinander und können sich beim Steuern und Schotenbedienen bequem abwechseln. „Ich bin vorher nur mitgesegelt. Heute habe ich das erste Mal selbst gesteuert, und das hat sehr viel Spaß gemacht“, sagte die Kielerin Kirsten Lemmer, die seit einem Schlaganfall vor drei Jahren körperlich eingeschränkt ist. Das Steuer selbst in die Hand genommen hat auch der blinde Johannes Sperling bei dem Schnuppersegeln. „Es war sehr interessant zu fühlen, wie das Boot auf Wind und Welle reagiert und darauf, wenn ich aktiv bin und steuere. Das war eine tolle Erfahrung“, stellte der Berliner fest. Gerne würde er beim Segeln am Ball bleiben und hofft, dass er in seiner Heimat ein entsprechendes Angebot findet.
 
Der inklusive Segelkurs ist für die diesjährige Kieler Woche beendet, aber für das dritte inklusive Projekt der Veranstaltung geht das Segeln in den nächsten Tagen erst richtig los. „Inklusion auf der Regattabahn“ lautet das Motto, wenn das „BAT Sailing Team“ mit zwei Booten sowie zwei weitere inklusiven Teams bei den Kieler-Woche-Regatten in der Bootsklasse J/70 antritt. Das „BAT Sailing Team“ ist ein Gemeinschaftsprojekt des Norddeutschen Regatta Vereins (NRV) und von „Wir sind Wir – Inclusion in Sailing e.V.“ und nimmt bereits zum vierten Mal an der Kieler Woche teil. In den vergangenen Tagen hat das inklusive Regattateam ein erstes intensives Training auf der Förde absolviert. Gemeinsam mit einigen anderen J/70 Crews und der Hamburgerin Silke Basedow als Trainerin segelten die beiden „BAT Sailing Team“-Crews bei perfekten Bedingungen. Als Highlight trainierte Susann Beucke, Sibermedaillengewinnerin bei den olympischen Spielen 2020 in der Klasse 49erFX und Schirmherrin des „BAT Sailing Teams“ mit den Crews. Die Kieler-Woche-Regatten in der ambitionierten und hochklassigen J/70-Klasse starten morgen und enden am Sonntag, 30. Juni.
 
Weitere Infos über die inklusiven J/70-Aktivitäten unter folgendem Link:
https://www.wir-sind-wir.org/bat-sailing-team/ 

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