Mut zur Nachfolge: Handwerkskammern setzen mit Veranstaltungswoche einen landesweiten Schwerpunkt
In kostenfreien Veranstaltungen geht es vom 17. bis 20. Juni unter anderem um steuerliche Aspekte, Rechtsformen, erbrechtliche Fragen und um die Wertermittlung von Unternehmen.
Die Nachfolge ist die größte Herausforderung im brandenburgischen Handwerk. In mehr als 17.000 der rund 40.000 Handwerksbetrieben im Land sind die Inhaberinnen oder Inhaber 55 Jahre oder älter. Sie stehen vor der Aufgabe, ihr Unternehmen in jüngere Hände zu übergeben. Im Handwerk, wo individuelles Know-how und jahrzehntelange Erfahrung oft in den Händen von Einzelpersonen liegen, ist die reibungslose Übergabe an die nächste Generation essenziell.
Begleitung und Unterstützung der Handwerksbetriebe
Die Nachfolgewoche vermittelt Übergabewilligen und potenziellen Übernahmeinteressierten wertvolles Wissen und praktische Tipps. Egal, ob es konkrete Fragen zur Nachfolgeplanung gibt, ob jemand darüber nachdenkt, ein bestehendes Unternehmen zu übernehmen oder ob er sich einfach informieren möchte – die Handwerkskammern des Landes Brandenburg laden ein, sich im Rahmen vieler Veranstaltungen zu informieren.
Eröffnungsveranstaltung an der TH Wildau
Die offizielle Eröffnung der Nachfolgewoche findet am Montag, den 17. Juni 2024, an der Technischen Hochschule Wildau statt. Hier berichten u.a. in einer Diskussionsrunde Übernehmer von Handwerksbetrieben über ihre Erfahrungen mit der erfolgreichen Unternehmensübergabe. Mit dabei sind u.a. Alexander Sohl (CEO & Co-Founder) von der me energy GmbH, einem Handwerksbetrieb für Elektrofahrzeug-Ladestationen in Wildau sowie Maik Haseloff von haseloff 3D² Kai Haseloff und Maik Haseloff GbR aus Schorfheide, einem Tischlereibetrieb für exklusiven Möbel- und Formenbau. Maik Haseloff studierte an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde Ingenieurwesen für Holztechnik und nahm anschließend seinen Weg ins Handwerk. Mit seinem Bruder, Tischlermeister Kai, gründete er 2011 die haseloff 3D². Beide Brüder arbeiten zudem im Familienbetrieb mit und werden diesen in Zukunft übernehmen.
Robert Wüst, Präsident des Handwerkskammertages Land Brandenburg, betont: „Die Regelung der Betriebsnachfolge ist Chefsache. Ohne Nachfolger gehen Arbeitsplätze und Know-how unwiederbringlich verloren. Mit dem Erhalt von Betrieben sind Wirtschaftskraft, soziale und regionale Stabilität, Ausbildungsplätze und die Fachkräftebasis verbunden. Unsere Handwerksbetriebe sind wirtschaftliche und soziale Anker. Fehlen Nachfolger, drohen der Verlust dieser Strukturen und der Zukunftsperspektiven junger Menschen. Deshalb sind entschlossene politische Maßnahmen nötig: Anreize, Unterstützung und Begleitung junger Menschen bei dem Weg in die Selbstständigkeit.“
Für weitere Informationen und Details zu den Veranstaltungen der Nachfolgewoche informieren die Webseiten der brandenburgischen Handwerkskammern.
www.hwk-potsdam.de/nachfolgewoche
www.hwk-cottbus.de/nachfolgewoche
www.hwk-ff.de/nachfolgewoche
Über den Handwerkskammertag Brandenburg
Der Handwerkskammertag Brandenburg ist ein Zusammenschluss der Handwerkskammern Cottbus, Frankfurt (Oder) – Region Ostbrandenburg und Potsdam. Er vertritt die Interessen von rund 40.000 Handwerksbetrieben und ihren mehr als 160.000 Beschäftigten, die jährlich einen Umsatz von knapp 14 Milliarden Euro erwirtschaften.
Der Handwerkskammertag setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche im Land Brandenburg ein und bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks.
Die Handwerkskammer (HWK) Potsdam ist eine als Körperschaft des öffentlichen Rechts organisierte Selbstverwaltungseinrichtung für die Landkreise Havelland, Oberhavel, Ostprignitz-Ruppin, Potsdam-Mittelmark, Prignitz, Teltow-Fläming und die kreisfreien Städte Potsdam und Brandenburg an der Havel. Sie ist die Interessenvertretung von rund 17.400 Mitgliedsbetrieben und ihren mehr als 70.500 Beschäftigten in über 150 Gewerken.
Die HWK Potsdam setzt sich für die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen der Handwerksbranche ein, bündelt die Kräfte und Gemeinsamkeiten des Handwerks und bietet ihren Mitgliedsbetrieben zahlreiche Unterstützungen bei wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. Zu den Mitgliedsunternehmen gehören Handwerksbetriebe aller Branchen; vor allem aus dem Bau- und Ausbaugewerbe, Elektro und Metall, Holz, Bekleidung und Textil, Gesundheit, Reinigung sowie Nahrungsmittel.
Die HWK Potsdam bietet an ihrem Bildungs- und Innovationscampus Handwerk (BIH) Götz umfangreiche Angebote für die Weiterbildung im westbrandenburgischen Handwerk und führt in den dortigen Lehrwerkstätten auch die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung durch. Sie ist zuständig für Gesellen-, Meister- und Fortbildungsprüfungen im Handwerk.
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