„Das ist gelebte Selbstverwaltung“
Burger blickte in seinem Bericht zurück auf die Arbeit der Vollversammlung in den vergangenen fünf Jahren. „Dieses Gremium hat bahnbrechende Arbeit geleistet.“ Er hob insbesondere die Erneuerung der Bildungsinfrastruktur der Kammer hervor. „Die Beschlüsse dieser Vollversammlung hierzu waren wegweisend.“ Dabei sei es stets klar, transparent, ehrlich und sachlich zugegangen. „Alle Beteiligten wurden bei allen Überlegungen und Entscheidungen mit ins Boot geholt. Das ist gelebte Selbstverwaltung.“
„Es ist endlich Zeit, zu machen“
Burger warf auch einen Blick auf die Herausforderungen der vergangenen Jahre. „Corona, Ukraine-Krieg, explodierende Energie- und Rohstoffpreise, Fachkräftemangel – Sie kennen die Liste.“ Das südbadische Handwerk konnte den Widrigkeiten bislang trotzen. „Doch es ist fraglich, wie lange das noch möglich sein wird, wenn nicht endlich mehr für passende Rahmenbedingungen getan wird“, mahnte der Kammerpräsident. Als Vertreter des Handwerks müsse man weiterhin nachdrücklich entschlossenes Handeln von der Politik fordern. „Vage Ankündigungen und halbherzige Versprechen helfen uns nicht weiter. Es ist endlich Zeit, zu machen.“
Auch mit Blick auf die Ergebnisse der Europa- und Kommunalwahlen machte Burger Frustration und Enttäuschung aus, die von der Arbeit der aktuellen Politik ausgeht. „Gerade der Mittelstand fühlt sich zunehmend im Regen stehengelassen.“ Das Handwerk spüre dies am eigenen Leib. „Wie lange nun schon wird das Handwerk von der Politik stiefmütterlich behandelt? Die berufliche Bildung, die Integration ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt, bürokratische Hürden – all diese Großbaustellen werden seit vielen Jahren auf die lange Bank geschoben.“ Hier müsse sich nun endlich etwas tun.
Den Vollversammlungsmitgliedern dankte Burger für ihren Einsatz und ihre Arbeit. „Es waren fünf großartige und äußerst produktive Jahre.“ Mit Blick auf die kommenden Aufgaben rief er zur Zusammenarbeit auf. „Lassen Sie uns weiterhin gemeinsam dafür Sorge tragen, dass unser Handwerk gut aufgestellt ist.“
Annette Rebmann-Schmelzer einstimmig zur Geschäftsführerin gewählt
Bei der anstehenden Geschäftsführerwahl wurde Annette Rebmann-Schmelzer einstimmig zur neuen Geschäftsführerin der Handwerkskammer gewählt. Die Diplom-Finanzwirtin war seit Sommer 2020 bereits in der Kammergeschäftsleitung tätig. Zuvor hatte das Gremium beschlossen, die Satzung im Hinblick auf das Vorgehen im Verhinderungsfall des Präsidiums und den Regelungen zur Geschäftsführung zu ändern. Zudem verabschiedete die Vollversammlung den Jahresabschluss der Kammer und entlastete in diesem Zusammenhang Vorstand und Geschäftsführung.
Gültigkeit der Wahl festgestellt
Landrätin a.D. Dorothea Störr-Ritter berichtete dem Gremium in ihrer Funktion als Wahlleiterin über die im Juli durchgeführten Vollversammlungswahlen. „Alles in allem ist die Friedenswahl sehr gut verlaufen. Die neue Vollversammlung mit den 28 Personen der Arbeitgeberseite und den 14 Personen der Arbeitnehmerseite ist ordnungsgemäß gebildet und kann ihre Arbeit aufnehmen.“ Die Vollversammlung stellte im weiteren Verlauf der Sitzung die Gültigkeit der Wahl fest.
Mit Blick auf das Ende der aktuellen Sitzungsperiode wurde die aktuelle Vollversammlung offiziell verabschiedet. Die Vollversammlungsmitglieder sind noch bis zum 20. November im Amt – an diesem Tag konstituiert sich die neu gewählte Vollversammlung. Im Rahmen der Verabschiedung wurden mehrere Mitglieder für ihren langjährigen ehrenamtlichen Einsatz für das südbadische Handwerk geehrt (beachten Sie dazu bitte auch unsere Pressemitteilung „23_24 Ehrungen für Vollversammlungsmitglieder“). Zudem wurden mehrere Mitglieder, die zum Ende der Wahlperiode ausscheiden, verabschiedet. Die Handwerkskammer verabschiedete und dankte außerdem Geschäftsleitungsmitglied Dr. Handirk von Ungern-Sternberg, der die Kammer zum 15. Juli verlassen hat, um sich neuen Aufgaben zu widmen.
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