Ein Jahr „Eisenberger Tarif” – ein voller Erfolg
„Wir wollen den Beschäftigten im Gesundheitswesen ihre Berufung zurückgeben. Neben der Bezahlung spielen dabei die Arbeitsbedingungen eine große Rolle. Mit dem Eisenberger Tarif verbessern wir beides”, sagt David-Ruben Thies, Geschäftsführer der Waldkliniken Eisenberg.
Stellen schneller besetzt
Für ihn ist der „Eisenberger Tarif” auch ein Instrument, um dem Fachkräftemangel zu begegnen. Innerhalb kürzester Zeit gelang es den Waldkliniken Eisenberg, für ihre im Mai 2024 neu eröffnete Orthopädische Rehaklinik mehr als 100 Beschäftigte zu gewinnen. „So viele Stellen so schnell besetzen zu können, ist derzeit ziemlich außergewöhnlich in der Gesundheitsbranche. Deshalb bin ich überzeugt, dass der Tarifvertrag da eine Rolle spielt.” Im Eisenberger Tarif haben die Verhandlungspartner der Waldkliniken und von ver.di ein ganzes Bündel an Verbesserungen für die Mitarbeitern geschnürt:
- Schrittweise Einführung der 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich: Diese Maßnahme ermöglicht den Mitarbeitern eine bessere Work-Life-Balance.
- Höheres Gehalt: Eine gerechte und verbesserte Bezahlung stellt sicher, dass die Arbeit der Mitarbeitenden wertgeschätzt wird.
- Mehr Urlaubstage: Bis zu 39 Tage Urlaub im Drei-Schicht-System und sechs freie Wochenenden pro Quartal sorgen für ausreichend Erholung und Zufriedenheit.
- Verbesserte Dienstpläne: Belastbare und faire Dienstpläne unterstützen eine ausgewogene Arbeitsverteilung und eine bessere Planbarkeit der Freizeit.
- Arbeitszeitsouveränität: Die Möglichkeit, die Arbeitszeit flexibler zu gestalten,macht die Arbeit attraktiver und familienfreundlicher. Die 35-Stunden-Woche ist daher ein Angebot des Arbeitgebers. Wer möchte, kann auch mehr arbeiten.
- Lebensarbeitszeitkonto: Eine langfristige Planung der Arbeitszeit und Erholung wird dadurch ermöglicht.
„Gesamtpaket attraktiv”
Der Haustarifvertrag stößt durchwegs auf positive Resonanz. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein Großteil der Mitarbeitenden der Waldkliniken für den „Eisenberger Tarif” entschieden. „Wir haben mittlerweile gut 92 Prozent der Mitarbeiter im Haustarifvertrag”, sagt Personalleiterin Sylvia Orlamünder, die den Vertrag auf Arbeitgeber-Seite maßgeblich mit ausgehandelt hat. „Das Gesamtpaket macht es attraktiv”, begründet sie den großen Erfolg. Ganz im Sinne von New Work berücksichtigen die Waldkliniken und ihr Tarifpartner auch das Feedback der Beschäftigten in der Weiterentwicklung des „Eisenberger Tarifs”. Deshalb stellt Sylvia Orlamünder fest: „Der Vertrag ist heute noch besser als vor einem Jahr."
Auch in der Gewerkschaft ver.di ist man sehr zufrieden. Frank Werneke, Bundesvorsitzender von ver.di, erklärte jüngst bei einem Besuch in den Waldkliniken Eisenberg: „Thüringen geht voran und schreibt Tarif-Geschichte! Ein Krankenhaus ist ein Haus, wo Hand in Hand gearbeitet werden muss. Alle sind wichtig. Deshalb ist es gut, dass ein Tarifvertrag wieder eine neue Perspektive gibt." Und für den Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow ist der „Eisenberger Tarif” ein Beispiel für die Innovationskraft seines Bundeslandes: „Der Eisenberger Tarif ist ein Zeichen dafür, dass in Thüringen Zukunft möglich ist und aktiv gestaltet wird." Der Haustarifvertrag sei eine Investition in das Personal, die den Menschen als treibende Kraft in den Mittelpunkt stellt.
Investition in Menschen
Eine Ansicht, die Rico Weiß, Pflege-Teamleiter im Department Knie und Sport, teilt: „Hier wird nicht nur in Steine, sondern in Beine investiert”, lobt er. Er und seine Kollegen schätzen die garantierten sechs freien Wochenenden pro Quartal und die flexiblere Gestaltung der Arbeitszeit. Auch das Lebensarbeitszeitkonto und mehr Urlaub „machen das Ganze sehr lohnenswert”. Julia Schlicht, Mitarbeiterin im Service, sieht im „Eisenberger Tarif” ebenfalls viele Vorteile: „Die 35-Stunden-Woche, aber 40 Stunden werden bezahlt, und die Möglichkeit, Arbeitszeit flexibler zu gestalten, warenein wesentliches Argument, die Konditionen des Eisenberger Tarifs in Anspruch zu nehmen”, sagt sie.
Der „Eisenberger Tarif” entwickelt sich stetig fort, so hat sich dank vorausschauender Verhandlung und kontinuierlicher Rückmeldung der Mitarbeitenden der Tarifvertrag konkretisiert und verbessert. Wichtig ist Gesch.ftsführer David-Ruben Thies und Personalleiterin Sylvia Orlamünder dabei zu betonen, dass der „Eisenberger Tarif” betriebswirtschaftlich solide durchkalkuliert ist. „Wir haben darauf geachtet, dass wir uns diese Leistungen auch leisten können.”
Mehr Informationen unter: www.eisenberger-tarif.de
Die Waldkliniken Eisenberg sind die größte universitäre Orthopädie Europas und die einzige Universitätsorthopädie Thüringens. Mit dem Deutschen Zentrum für Orthopädie an den Waldkliniken Eisenberg versorgen Ärzte, Therapeuten und Pflegekräfte pro Jahr über 60.000 Patientinnen und Patienten aus Deutschland und der ganzen Welt. National und international genießt die Klinik mit der Professur für Orthopädie des Universitätsklinikums Jena (UKJ) vor allem für die innovative Versorgung von Knie- und Hüftpatienten einen hervorragenden Ruf. Bekannt ist das Krankenhaus mit seiner über 75-jährigen Geschichte für seine wegweisende Forschungsarbeit auf den Gebieten der Endoprothetik, Biomechanik und der biologischen Implantatmaterialien.
In der unabhängigen F.A.Z.-Studie „Deutschlands beste Krankenhäuser“ haben die Waldkliniken Eisenberg sechsmal hintereinander einen TOP-10-Platz in der Kategorie 150 bis 300 Betten belegt, davon zweimal den ersten Platz.
In seinem von Matteo Thun designten und mit internationalen Architekturpreisen ausgezeichneten Neubau verbindet das Krankenhaus Spitzenmedizin mit dem Komfort eines Sterne-Hotels für Patienten aller Kassen. Im Mai 2024 wurde auf dem Campus-Gelände die neu gebaute Orthopädische Rehaklinik eröffnet.
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