Gesundheit & Medizin

Einfluss des Alters auf den Verlauf der Multiple Sklerose

Der Bundesverband der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) engagiert sich zusammen mit Ärzten, Wissenschaftlern, Erkrankten, Angehörigen und allen Interessierten, die Erforschung der chronisch entzündlichen Krankheit Multiple Sklerose (MS) voranzutreiben. Dafür hat der Verband eine Forschungsförderung ins Leben gerufen und vergibt seit dem Jahr 2016 Fördermittel. 

Das Ausschreibungsthema 2024 lautet: "Einfluss des Alters auf den Verlauf der Multiple Sklerose". 

Multiple Sklerose manifestiert sich vornehmlich zwischen dem 20.und 40. Lebensjahr, seltener im Kindes- und Jugendalter und im höheren Lebensalter. Auffällig ist aber, dass jenseits des 60. Lebensjahres in den letzten Jahren vermehrt Erstdiagnosen gestellt worden sind. Die Prävalenz in höheren Altersgruppen wird auch durch die gestiegene, nun normale Lebenserwartung MS-Erkrankter, die u.a. aufgrund der Therapieentwicklung der letzten Jahrzehnte erreicht wurde, beeinflusst.

Das jugendliche, mittlere oder hohe Alter scheint aufgrund unterschiedlicher Aktivität des Immunsystems nicht nur für das individuelle Erkrankungsrisiko, sondern auch für den weiteren Verlauf der Erkrankung ein bedeutender Faktor zu sein. Die Alterung des Immunsystems (Immunseneszenz) beeinflusst offensichtlich den Verlauf der Erkrankung und auch das Ansprechen auf Immuntherapien scheint altersabhängig zu sein. Das Zusammenspiel von Lebensalter, Komorbiditäten, Krankheitsverlauf und MS typischen pathophysiologischen Prozessen wirft noch viele Fragen auf.

Im Rahmen der Ausschreibung 2024 sollen Forschungsprojekte zum Einfluss des Alters auf den Verlauf der MS gefördert werden, um einerseits das Wissen zur Ätiologie und Pathogenese zu erweitern und andererseits die Weiterentwicklung von Diagnostik und Therapie voranzubringen.

Im jährlichen Ausschreibungsturnus werden exzellente Projekte aus angewandter oder klinischer Forschung zum jeweiligen Jahresthema für maximal 24 Monate gefördert. Das projekt-individuelle Fördervolumen kann bis zu 110.000 Euro/Projekt und Jahr betragen. Die Anzahl der geförderten Projekte und die Bewilligung einer Förderung sind abhängig von den für die Forschung zur Verfügung stehenden zweckgebundenen Mitteln und der Beschlussfassung durch den Geschäftsführenden Vorstand. Beginn der Förderung ist frühestens ab Mai 2025 möglich.

Die vollständigen Antragsunterlagen müssen bis zum 30. November 2024 (Eingangsfrist) mit dem Betreff: „Einzelprojekt Forschungsförderung“ an referat-gs@dmsg.de eingehen

Weitere Informationen zum Antrag sowie dem unabhängigen Begutachtungsprozess können den Richtlinien zur Forschungsförderung der DMSG, Bundesverband e.V. und der DMSG-Website unter www.dmsg.de/… entnommen werden.

Die DMSG-Forschungsförderung für Einzelprojekte wurde im Jahr 2023 u. a. unterstützt von:
Bristol-Myers Squibb GmbH & Co. KGaA,
Merck Healthcare Germany GmbH,
Novartis Pharma GmbH,
Roche Pharma AG,
Sanofi Aventis GmbH,
Viatris Healthcare GmbH.

Über den Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Bundesverband e.V.

Der DMSG-Bundesverband e.V., 1952/1953 als Zusammenschluss medizinischer Fachleute gegründet, vertritt die Belange Multiple Sklerose Erkrankter und organisiert deren sozialmedizinische Nachsorge.

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft mit Bundesverband, 16 Landesverbänden und derzeit mehr als 750 örtlichen Kontaktgruppen ist eine starke Gemeinschaft von MS-Erkrankten, ihren Angehörigen, 4.186 engagierten ehrenamtlichen Helfern und 251 hauptberuflichen Mitarbeitern. Insgesamt hat die DMSG rund 42.000 Mitglieder.

Mit ihren umfangreichen Dienstleistungen und Angeboten ist sie heute Selbsthilfe- und Fachverband zugleich, aber auch die Interessenvertretung MS-Erkrankter in Deutschland. Schirmherr des DMSG-Bundesverbandes ist Christian Wulff, Bundespräsident a.D.

Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems (Gehirn und Rückenmark), die zu Störungen der Bewegungen, der Sinnesempfindungen und auch zur Beeinträchtigung von Sinnesorganen führt. In Deutschland leiden nach Zahlen des Bundesversicherungsamtes mehr als 240.000 Menschen an MS. Trotz intensiver Forschungen ist die Ursache der Krankheit nicht genau bekannt.

MS ist keine Erbkrankheit, allerdings spielt offenbar eine genetische Veranlagung eine Rolle. Zudem wird angenommen, dass Infekte in Kindheit und früher Jugend für die spätere Krankheitsentwicklung bedeutsam sind. Welche anderen Faktoren zum Auftreten der MS beitragen, ist ungewiss. Die Krankheit kann jedoch heute im Frühstadium günstig beeinflusst werden. Deutschlandweit sind schätzungsweise 280.000 Menschen an Multipler Sklerose erkrankt, weltweit etwa 2,8 Mio. Menschen.

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E-Mail: temmes@dmsg.de
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