„Nichts ist unmöglich“
„Nichts ist unmöglich“ – Der verblassende Schriftzug an der zentralen Wand der Ausstellungshalle verweist auf deren frühere Nutzung als Autowerkstatt. Im 19. Jahrhundert als Kaserne errichtet, lassen sich am Dragonerareal Themen der Hauptstadthistorie exemplarisch nachvollziehen: Rüstungsindustrie, Zwangsarbeit, umstrittene Immobiliengeschäfte, aber auch nachbarschaftlicher Einsatz für Frei- und Wohnraum sind Teil der bewegten Geschichte des Geländes. Angesichts der Historie mag der von einem Autohersteller gekaperte Werbeslogan vielleicht sarkastisch wirken. Für die jungen Künstler_innen steckt in dem Ausstellungstitel dennoch ein Versprechen.
Die 37 Absolvent_innen stehen am Anfang ihrer Karriere, die möglicherweise mit bahnbrechenden Erfolgen, in jedem Fall aber – trotz unsicherer Zeiten – mit Hoffnung einhergeht. Mit Malerei, Zeichnung, Fotografie, Video, Skulptur, Textilarbeit und Installation verleihen sie ihrem Blick auf unsere bewegte Gegenwart Ausdruck. Die Ausstellung lädt dazu ein, junge Talente zu entdecken. Und wenn eine Kaserne zu einer Kunsthalle werden kann, ist vielleicht tatsächlich alles möglich.
„Nichts ist unmöglich“
Zentrale Abschlussausstellung der Fachgebiete Bildhauerei und Malerei
der weißensee kunsthochschule berlin
zu Gast in der StadtWERKSTATT Friedrichshain-Kreuzberg
auf dem Dragonerareal/Rathausblock
Obentrautstraße 19–21, 10963 Berlin
Vernissage: Donnerstag, 18. Juli 2024, 18:00–22:00 Uhr
Öffnungszeiten: Freitag–Sonntag, 19.–21. Juli 2024, 12:00–20:00 Uhr
Mit: Ahmad Alhamidi, Laura Anghel, Aram Alsaed, Laura-Mercedes Arndt, Neda Aydin, Müge Bakır, Leonie Behrens, Benjamin Berkow, Noè Borst, Paula Breuer, Emma Brunet, Valentin Cafuk, Seonah Chae, Christina Dedolf, Alanna Dongowski, Enzcian, Mohamad Halbouni, Arin Ismail, Kristian Jørgensen, Marlene Kargl, Vivyan Klemke, Tibor Köhne, Jung-A Lee, Lukas Luzius Leichtle, Yan Li, Zoë Mauritz, Felix Mehlig, Janine Muckermann, Ioana Pirlea, Sebastian Pöge, Katharina Reinsbach, Devi Sofia Sund Rojo, Tina Siradze, Lars Noah Unkenholz, Allistair Walter, Jan Von Raußendorf, Fruzsina Kiss.
Kuratiert von Nikolas Geier, Anna Latzko und Monique Machicao y Priemer Ferrufin.
Als Gegenentwurf zur traditionellen Akademie wurde die weißensee kunsthochschule berlin 1946 gegründet. Aus der Lehre und Idee des Bauhauses hervorgehend, zeichnet sich die Hochschule durch ihr einzigartiges Profil aus: Sie bietet mehr als 800 Studierenden aus dem In- und Ausland ein einjähriges interdisziplinäres Grundlagenstudium. Den künstlerisch-gestalterischen Grundlagen folgen Diplomstudiengänge in der Freien Kunst sowie Bachelor- und Master-Studiengängen im Design. Das klassenfreie System wird flankiert von der vertiefenden, forschungsbasierten Lehre in Theorie und Geschichte. Abschließen können Studierende in den Studienrichtungen Bildhauerei, Bühnen- und Kostümbild, Malerei, Mode-Design, Produkt-Design, Textil- und Flächendesign und Visuelle Kommunikation. Komplettiert wird das Lehrangebot von den zwei weiterbildenden Masterstudiengängen Kunsttherapie und Raumstrategien.
Die Designstudiengänge arbeiten in zahlreichen überregionalen Forschungs- und Kooperationsprojekten an zukunftsweisenden und innovativen Gestaltungsprozessen und Lösungsansätzen zu den Themen Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit, Textil, Mode, Wohnen und Mobilität. Angesichts der Optimierung unserer Lebens- und Arbeitswelt und einer radikalen Kultur des Algorithmus adressieren die Freien Künste gesellschaftliche, kulturelle und kunstimmanente Themen, produzieren widerständiges Denken und entwickeln alternative Strategien und Visionen. Durch Förderinitiativen für Alumni, dazu gehören Existenzgründung, das Atelierprogramm und Stipendien der Mart Stam Gesellschaft, eröffnet die Hochschule beste Voraussetzungen für den Übergang vom Studium in den Beruf. Sie trägt damit maßgeblich zur Stärkung des kreativen Nachwuchses bei und zur Entwicklung der Kunst- und Kulturlandschaft der Wissenschaftsstadt Berlin.
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