Das neue Tempo im Bewerbungsprozess
Schnelle Bearbeitung der Bewerbungen als Beweis der Wertschätzung
„Viele Ausbildungsbetriebe leiden unter akutem Personalmangel und beklagen vielfach Schwierigkeiten, keine Auszubildende für ihren Betrieb finden zu können. Unsere Zahlen zeigen: Zahlreiche Arbeitgeber tragen durch einen schlampigen und nicht immer sorgsamen Umgang mit Bewerbungen selbst dazu bei, dass sie junge Berufsstarter_innen schon früh wieder verlieren. Dabei ist Wertschätzung für die Kandidat_innen eines der wichtigsten Elemente im Bewerbungsprozess“, sagt Robindro Ullah, Geschäftsführer von Trendence zu den Ergebnissen. Dazu passt: Selbst wenn es am Ende des Bewerbungsprozesses zu einem Vertragsangebot für die junge Kandidat_innen kommt, prüfen diese noch einmal, wie der Umgang mit ihnen im Verlauf des Zusammenfindens war. Konkret bedeutet das: 55,4 % der befragten Schüler und Schülerinnen unterschreiben ein Vertragsangebot nicht, wenn sie sich im Bewerbungsprozess nicht ausreichend wertgeschätzt fühlten.
Das Prinzip Geschwindigkeit im Bewerbungsprozess
Neben Wertschätzung ist Geschwindigkeit Trumpf, wenn junge Menschen den Start in das Berufsleben angehen. Fast die Hälfte aller Schüler_innen (48,7 %), die im Trendence HR Monitor befragt wurden, erwarten eine persönliche Eingangsbestätigung bezüglich ihrer Bewerbung schon nach ein bis drei Tagen. 6,5 % davon finden gar, dass diese schon am Tag nach dem Versand vorliegen sollte. Immerhin 44,9 % würden sich auch noch mit einer Woche als Reaktionszeit zufriedengeben. Danach schwindet allerdings die Geduld junger Menschen deutlich. Mit zwei bis drei Wochen geben sich nur noch 6,4 % der angehenden Auszubildenden zufrieden.
Das Prinzip Geschwindigkeit legen die Bewerber_innen allerdings auch an, wenn es um die Erstellung der eigenen Bewerbungsunterlagen geht. So nehmen sich Schüler und Schülerinnen zum Großteil nicht mehr viel Zeit, um die eigenen Bewerbungsunterlagen zu erstellen. Mehr als ein Viertel (28,1 %) legt gar nur maximal bis zu 10 Minuten dafür an. Weitere 49,0 % veranschlagen immerhin noch bis zu 30 Minuten für den Mix aus Anschreiben, Lebenslauf und Arbeitszeugnissen.
„Aus Sicht der jungen Menschen ist der Bewerbungsprozess ein schneller und etwas weniger sorgsamer Kommunikationsprozess geworden. Sie erwarten schnelle Reaktionen der Unternehmen, erstellen die eigenen Unterlagen aber nur in einer kurzen Zeitspanne. In einem Arbeitsmarkt, in dem sie aufgrund der demografischen Entwicklung das Tempo bestimmen, sollten sich Arbeitgeber darauf einstellen. Dabei gilt es, die Bearbeitungszeiten zu optimieren und andererseits die Erwartungen hinsichtlich der Sorgfalt der Bewerbungsunterlagen herunterzuschrauben“, so Robindro Ullah.
Über die Umfrage
Für die Umfrage befragte das HR-Marktforschungsunternehmen Trendence im Rahmen des Trendence HR-Monitors insgesamt 1.823 Schüler und Schüler_innen aus den Klassen 8 bis 13 befragt. Das Durchschnittsalter betrug zum Zeitpunkt der Befragung 17,3 Jahre. 43,1 % davon waren junge Männer, 54,9 % Frauen und 1,9 % gaben an divers zu sein. Die Befragung wurde im Juni 2024 durchgeführt.
Einen Trend Report zum Thema „Ausbildung 2024“ können interessierte Arbeitgeber hier kostenfrei runterladen: https://www.trendence.com/reports/ausbildung-2024
Über den Trendence HR-Monitor
Der HR-Monitor ist ein Statistik-Portal, welches das Verhalten und die Wünsche von Arbeitnehmern in Deutschland abbildet. Er ist die Informationsquelle, die analysiert wie Arbeitgeber gefragte Talente finden, gewinnen und langfristig binden. Arbeitgeber können den Zugang zu dieser umfangreichen HR-Datensammlung abonnieren, um sich so den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu stellen.
Das Trendence Institut entwickelt seit mehr als 20 Jahren qualitativ hochwertige Studien, Statistiken & Trends über den deutschen Arbeitsmarkt und ist damit das einzige Talent Intelligence Unternehmen mit einem Marktforschungskern. Mit einer umfangreichen Datenbasis zu den Themen Recruiting, Jobsuche & Fachkräftemangel bietet Trendence wichtige Erkenntnisse zur Gegenwart und Zukunft der Arbeitswelt.
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