Frequentis schafft ein starkes erstes Halbjahr
Der Auftragsstand belief sich Ende Juni auf 621,1 Millionen Euro, was einem Zuwachs um 13,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Für das operative Geschäft des Unternehmens bedeutet das eine hohe langfristige Planbarkeit des operativen Geschäfts. „Ein guter Teil des Auftragsstands sind mehrjährige Projekte. Der Auftragsstand von 621,1 Millionen Euro zum ersten Halbjahr gibt uns deshalb Planungssicherheit bis weit in das Jahr 2025 und darüber hinaus“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Norbert Haslacher.
Der Geschäftsbereich Flugsicherung (Air Traffic Management) steht für 70 Prozent des Konzernumsatzes. Hier hat Frequentis im ersten Halbjahr einen langjährig angelegten Großauftrag der US-amerikanischen Flugsicherung FAA an Land gezogen. Konkret geht es darum, das Boden-Luft-Protokollumsetzungssystem für das U.S. National Airspace System landesweit zu implementieren. „Die mehrjährigen Projekte, die wir für die FAA umsetzen, sind enorm wichtig für das Wachstum unseres Nordamerikageschäft“, betont Haslacher. In Deutschland hat sich Frequentis einen Großauftrag der Bundeswehr gesichert. Hier geht es darum, an 22 Standorten das militärische Radardatennetz zu installieren. In der Summe stieg der Auftragseingang im ATM-Segment um 9,9 Prozent.
Das zweite Geschäftsfeld Öffentliche Sicherheit & Verkehr (PST) verbuchte beim Auftragseingang einen Anstieg um neun Prozent. Frequentis schafft es hier, den Anteil der
softwarezentrierten Projekte zu steigern, die aufgrund der Lizenzzahlungen höhere Margen erwirtschaften. Ein Meilenstein ist hier der zuletzt mit der US-Firma Tait Communications unterzeichnete Vertragsabschluss für Vertrieb des Systems LifeX in Nordamerika. Bei LifeX handelt es sich um eine multimediale Kommunikationsplattform, die Notrufzentralen oder Polizeileitstellen digital und multifunktional vernetzt. Der Vertrag mit Tait ist der erste, den Frequentis in Nordamerika mit einem Wiederverkäufer abgeschlossen hat. Und einer mit Türöffner-Funktion: Firmenchef Haslacher sieht die Vereinbarung mit Tait „als Go to Market Strategie für das Produkt LifeX.“
Dass die EBIT-Entwicklung nicht mit dem Umsatzwachstum mithalten konnte, begründet Frequentis vor allem mit den inflationsbedingt gestiegenen Personalkosten am Hauptsitz Wien seit Jahresanfang. Mit einem Verlust von 2,8 Millionen Euro fiel das EBIT wie in den beiden Jahren zuvor negativ aus. Weil die Abnahme der meisten Projekte zum Jahresende hin erfolgt, werden sich die Ergebnisziffern in den nächsten Monaten noch ins Positive drehen. Für 2024 prognostiziert Frequentis aktuell bei steigenden Erlösen und Auftragseingängen eine EBIT-Marge von sechs Prozent. Damit würde das Ergebnis einen Tick unter den 6,2 Prozent des Vorjahres liegen. Frequentis begründet diese Entwicklung mit einer Reihe von Faktoren. In der Gewinn- und Verlustrechnung niederschlagen sollen sich neben den Anlaufkosten für einige angelaufene Großprojekte inflationsbedingte Effekte wie auch die gestiegenen Forschungs- und Entwicklungskosten.
Auf Kurs ist Frequentis auch an den Finanzmärkten. Der Aktienkurs hat sich in den letzten Monaten ungeachtet der jüngsten Marktturbulenzen relativ stabil in der Spur gehalten. Investoren schätzen das langfristig planbare Geschäftsmodell als Stabilitätsanker im Depot. Eine weitere Stärke der Gesellschaft ist ihre grundsolide Konzernbilanz. Die Eigenkapitalquote liegt bei robusten 38,8 Prozent und das Nettoguthaben belief sich Ende Juni auf 66,6 Millionen Euro.
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Frequentis AG
ISIN: ATFREQUENT09
www.frequentis.com
Land: Österreich
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