Bautechnik

Spatenstich für das neue klimaneutrale Rechenzentrum der regio iT in Aachen

Rechenzentren sind die Herzkammer der Digitalisierung und somit ein entscheidender Hebel dafür, wie nachhaltig uns diese gelingt. Das neue Rechenzentrum der regio iT soll zeigen, wie‘s geht und wird bereits als Best-Practice-Modell gehandelt. Mit dem ersten Spatenstich geht das Bauprojekt nun in die heiße Phase, Mitte 2025 soll das neue RZ seinen Betrieb aufnehmen.

Seit Jahren schon ist die regio iT GmbH auch mit ihren Rechenzentren (RZ) sehr fortschrittlich unterwegs und hat die Aspekte „Green IT“ und „Nachhaltigkeit“ konsequent weiterentwickelt. So werden die heutigen regio iT-RZ längst zu hundert Prozent mit Ökostrom betrieben; effiziente Technologien entlang einer eigenen Green IT-Strategie sorgen dafür, dass der Energieverbrauch intelligent und nachhaltig gesteuert werden kann, etwa bei der Kühlung.

Mit seinem Neubau hebt der größte kommunale IT-Dienstleister in Nordrhein-Westfalen, der auch Stadt Aachen, StädteRegion Aachen sowie die angehörigen Kommunen zu seinen Kunden zählt, den nachhaltigen RZ-Betrieb nun auf eine neue Ebene: „Unser neues klimaneutrales Rechenzentrum entwickelt sich zum Leuchtturmprojekt in Sachen Energieeffizienz, das hat uns schon die Planungsphase gezeigt. Bis 2035 sollen alle Rechenzentren klimaneutral sein, hierzu müssen sich alle Akteure gemeinsam auf den Weg machen und voneinander lernen“, so Dieter Ludwigs, Vorsitzender der regio iT-Geschäftsführung. „Das Interesse von Politik, IT-Verbänden, Kunden und Partnern ist groß“, bestätigt auch Michael Servos, Aufsichtsratsvorsitzender der regio iT GmbH. „Wir können stolz sein, dass ein so hocheffizientes und zukunftsweisendes Rechenzentrum hier bei uns in der Regio gebaut wird. Umso schöner, dass es sich hierbei um ein gemeinschaftliches Projekt der Stadt Aachen, der STAWAG und der regio iT handelt.“

Wie können Rechenzentren so gebaut werden, dass sie möglichst effizient und nachhaltig sind?

Vorgesehen sind beispielsweise Maßnahmen zum Einsatz nachhaltiger Baustoffe und Materialien sowie zur Minimierung von Abfall bei der Errichtung des RZ. Durch die Ausgestaltung mit einer Grünfassade wird nicht nur ein ökologischer Umweltbeitrag für gute Luft und Artenvielfalt geleistet, sondern auch ein energiesparender natürlicher Kühleffekt erzielt. Mit dem Aufbau und Betrieb einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach sowie an der Fassade für den RZ-Eigenbedarf will die regio iT einen weiteren Beitrag zur umweltfreundlichen Energieerzeugung leisten. Auch bei der Erzeugung notwendiger Kühlenergie soll durch die Verwendung von Fernwärme eine insgesamt optimierte Energiebilanz erzielt werden. „Der Einsatz solcher hoch-effizienten Kühltechnologien ist heutzutage wichtiger denn je“, erklärt Tim Klein, Projektleiter der DC-Datacenter-Group GmbH (DCG) aus Rheinland-Pfalz. Sie konzipiert und steuert den RZ-Neubau als Generalunternehmen. „Das starke Wachstum der Rechenzentrumsbranche insbesondere in Deutschland verlangt enorme Mengen an Ressourcen. Damit Digitalisierung nachhaltig gestaltet werden kann, braucht es solche innovativen Maßnahmen“, ergänzt Ralf Siefen, CEO der DCG.

Dabei schauen die Planer schon heute weiter nach vorn. Bernhard Barz, Projektleiter der regio iT für die RZ-Errichtung, hierzu: „Das neue Gebäude soll heute schon alle Möglichkeiten von Nachhaltigkeit ausschöpfen – und zugleich Optionen für neue Technologien und Betriebsweisen eröffnen.“ Für das effiziente Zusammenspiel von Design und Funktion sorgt das Aachener Architekturbüro KLEICKER. architektur. Unbestritten ist die Architektur einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für nachhaltige Ressourcennutzung, wie auch dieses Bauvorhaben zeigt.

Und so soll es heißen, das neue Rechenzentrum:

„Euraix Evolution", kurz: EVO. Hervorgegangen ist der Name aus einem Kreativwettbewerb der regio iT-Mitarbeitenden, 73 Vorschläge wurden eingereicht. EVO steht für die Weiterentwicklung des „alten“ Rechenzentrums „Euraix“ zu einem RZ der neuen Generation mit grünen Technologien.

Den offiziellen Spatenstich am 23.08.2024 begleiteten:

  • Barz, Bernhard // Projektleiter RZ-Errichtung der regio iT GmbH
  • Brösse, Frank // Geschäftsführer der STAWAG Energie GmbH
  • Klein, Tim // Projektleiter der DC-Datacenter-Group GmbH
  • Ludwigs, Dieter // Vorsitzender der Geschäftsführung der regio iT GmbH
  • Servos, Michael // Aufsichtsratsvorsitzender der regio iT GmbH
  • Siefen, Ralf // Vorsitzender der Geschäftsführung der DC-Datacenter-Group GmbH
  • Thomas, Heiko // Beigeordneter der Stadt Aachen für Klima und Umwelt, Stadtbetrieb und Gebäude (Dezernat VII)
  • Wolf, Dr. Stefan // Geschäftsführer der regio iT GmbH

Daten & Fakten zum Projekt:

  • Gebäudefläche: 380 m2 (2-geschossig) + Kältepark
  • Whitespace-Fläche: 190 m2
  • IT-Last: bis 300 kW
  • Zertifizierungsfähigkeit: EN 50600 VK3
  • Bauzeit: 1 Jahr (inkl. Ausführungsplanung)
  • Energieeffizienzwert: 1,25 PUE
  • Kaltgang-Temperatur: bis 27 °C
  • Nachhaltige Abwärmenutzung und optionale Wärmeauskopplung
  • Kühlung: Kälteerzeugung mittels Fernwärme (Kälte-as-a-Service). Ermöglicht eine Einsparung von CO2 um bis zu 35 % gegenüber einer herkömmlichen Kälteerzeugung.
  • Photovoltaik: erhöhte Autarkie durch PV-Fassade (ca. 100 kW Leistung)
  • Grünfassade: begrünte Fassade als Beitrag zur Verbesserung des Stadtklimas
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