Stadtwerke: Treiber der Glasfaser-Revolution
Dauerbrenner Digitalisierung
Der aktuelle Stand des Glasfasernetzes in Deutschland zeigt ein klares Bild der digitalen Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Dabei beschloss Bundeskanzler Helmut Schmidt bereits 1981 den Bau eines bundesweiten Glasfasernetzes. Doch dieses ambitionierte Vorhaben wurde 1983 unter Helmut Kohl gestoppt, der stattdessen auf Kupferkabel setzte, um das Kabelfernsehen zu fördern und Konkurrenz zu den seiner Meinung nach zu linken öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF zu schaffen. Diese Entscheidung beeinflusst den Zustand der deutschen Digitalisierung bis heute. Gemessen am Digitalisierungsgrad der EU-Länder nach dem DESI-Index belegt Deutschland Platz 13 und selbst die EU-Kommission tadelte im letzten Jahr die schlechte deutsche Infrastruktur und bezeugte schwere Mängel bei der Versorgung mit Glasfaser.
Mit Open Access in die richtige Richtung
Schuld an dem technischen Rückstand ist unter anderem der Doppelausbau, der in der Vergangenheit übermäßig Ressourcen verbraucht hat. Doch es gibt auch gute Aussichten: Die Bedeutung von Open Access im Glasfaserausbau nimmt allmählich weiter zu. Immer mehr Firmen teilen sich ein bereits ausgebautes Netz. Die Öffnung bestehender Glasfasernetze für verschiedene Anbieter fördert nicht nur den fairen Wettbewerb, sondern eröffnet Endkunden auch eine breitere Auswahl an Dienstleistern. Der BREKO Verband zeigt, dass bereits 71 Prozent der organisierten Netzbetreiber Zugang zu ihren Glasfasernetzen für interessierte Diensteanbieter gewähren. Zudem planen 22 Prozent, in Zukunft Open Access anzubieten, was die Offenheit für neue Kooperationen und die Stärkung des Wettbewerbs verdeutlicht.
Starke Internetverbindung für ein starkes Miteinander
In einer zunehmend digitalisierten Welt spielt der Zugang zu Informationstechnologien und dem Internet eine entscheidende Rolle. Wer an ein modernes Netz angebunden ist, profitiert von zahlreichen individuellen Möglichkeiten und berufliche Perspektiven. Eine inklusive digitale Teilhabe trägt aber nicht nur zur persönlichen Entwicklung jedes Einzelnen bei, sondern stärkt auch die gesamte Gesellschaft, indem sie Vielfalt, Innovation und sozialen Zusammenhalt fördert. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, durch gezielte Maßnahmen sicherzustellen, dass niemand aufgrund von geografischen Faktoren von den Chancen der digitalen Welt ausgeschlossen wird.
Glasfaser in ländlichen Gebieten
Der aktuelle Stand des Glasfasernetzes in Deutschland zeigt ein klares Bild der digitalen Ungleichheit zwischen städtischen und ländlichen Gebieten. Während Großstädte und Ballungsräume zunehmend von einer umfassenden Glasfaserinfrastruktur profitieren und hohe Internetgeschwindigkeiten nutzen, bleiben viele ländliche Regionen weiterhin unterversorgt. In urbanen Zentren sind Glasfaseranschlüsse mit Gigabit-Geschwindigkeit mittlerweile weit verbreitet, wodurch moderne digitale Dienstleistungen und Anwendungen problemlos genutzt werden können.
Im Gegensatz dazu kämpfen viele Dörfer und ländliche Gemeinden noch mit langsamen DSL-Verbindungen und unzuverlässigen Internetdiensten. Diese digitale Kluft führt nicht nur zu Nachteilen für Privatpersonen, sondern auch für lokale Unternehmen, die auf schnelle und stabile Internetverbindungen angewiesen sind, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Trotz verschiedener Förderprogramme und Initiativen zur Schließung dieser Lücke bleibt der Ausbau der Glasfaserinfrastruktur in ländlichen Gebieten eine Herausforderung, die dringend angegangen werden muss, um Chancengleichheit und wirtschaftliche Entwicklung in ganz Deutschland zu gewährleisten.
Glasfaser für Unternehmen
Für Unternehmen ist eine zuverlässige und leistungsfähige Internetanbindung von entscheidender Bedeutung, da sie die Grundlage für zahlreiche geschäftskritische Anwendungen und Prozesse bildet. Eine leistungsfähige und zuverlässige Internetverbindung ermöglicht den reibungslosen Betrieb von Cloud-Computing, Big Data-Analysen, Videokonferenzen und anderen datenintensiven Anwendungen. Unternehmen wählen ihre Standorte zunehmend nach der Verfügbarkeit hochwertiger Internetinfrastruktur aus, da dies ihre Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit stärkt.
Stadtwerke, die Glasfaserinternet in ihrer Gemeinde bereitstellen, verwandeln ihre Kommune in einen äußerst gefragten Standort für Unternehmen. Durch den Ausbau einer leistungsfähigen Glasfaserinfrastruktur schaffen sie die Voraussetzung für eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, die für moderne Unternehmen unverzichtbar ist. Diese Infrastruktur ermöglicht es Unternehmen, ihre digitalen Geschäftsmodelle effizient umzusetzen und innovative Technologien wie Cloud-Computing, künstliche Intelligenz und Big Data zu nutzen. Dadurch wird die Attraktivität der Gemeinde für Unternehmensansiedlungen erheblich gesteigert.
Die Ansiedlung solcher Unternehmen kurbelt die lokale Wirtschaft an, schafft Arbeitsplätze und steigert die Lebensqualität der Bewohner. Insgesamt tragen die Stadtwerke so maßgeblich dazu bei, die wirtschaftliche und soziale Entwicklung ihrer Kommune voranzutreiben und sie als zukunftsfähigen Standort zu positionieren.
Ein weiterer Effekt ist auch bei bereits ansässigen Unternehmen zu beobachten: Die verbesserte digitale Infrastruktur zieht nicht nur technologieorientierte Firmen an, sondern bietet auch bestehenden Unternehmen die Chance zur digitalen Transformation.
Stadtwerke als zentrale Akteure im Glasfaserausbau
Stadtwerke haben sich mittlerweile als unverzichtbare Akteure im Glasfaserausbau etabliert. Ihre lokale Verankerung und das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger machen sie zu idealen Partnern, um den digitalen Wandel voranzutreiben. Durch den gezielten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur schaffen Stadtwerke die Grundlage für eine vernetzte Zukunft.
Der Verband kommunaler Unternehmen, kurz VKU, benennt im aktuellen Leitfaden über die Positionierung von Stadtwerken im Endkundenmarkt 4.0 die Situation der Stadtwerke deutlich: auch Stadtwerke spüren die veränderten Kundenansprüche und die gesteigerte Wechselbereitschaft aufseiten der Kundinnen und Kunden. Nun heißt es, neben den üblichen Angeboten auch der Digitalisierung einen Platz in der Produktpalette zu schaffen. Während dieser Wandel anfangs zu einem
Mehraufwand bei der Umstellung von internen Unternehmensprozessen und der
Automatisierung von Prozessketten führt, hebt der VKU die viele Chancen im Bereich der Automatisierung von Kundenprozessen und im Bereitstellen von smarten Kundenprodukten hervor. Um den Glasfaserausbau effizient und effektiv zu gestalten, arbeiten Stadtwerke dementsprechend oft eng mit Dienstleistern zusammen, die auf die Etablierung eines Glasfasernetzes spezialisiert sind. Diese Kooperation ermöglicht es, Synergien zu nutzen und den Ausbau der digitalen Infrastruktur zu beschleunigen. Diese Dienstleister unterstützen Stadtwerke durch ihre Expertise und umfassenden Dienstleistungen im Bereich Glasfasertechnologie, Marketing und technischen Support. Durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Know-how schaffen sie eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur. Diese Partnerschaft zeigt, wie öffentliche und private Akteure erfolgreich zusammenarbeiten können, um den digitalen Wandel voranzutreiben.
Treffen Sie uns auf dem VKU-Stadtwerkekongress 2024
Die Bedeutung von Stadtwerken und ihrer Partner wird auch auf dem VKU-Stadtwerkekongress am 3. und 4. September 2024 in Hannover deutlich. Dieser Kongress ist eine wichtige Plattform für den Austausch von Ideen und Best Practices im Bereich der kommunalen Versorgungsunternehmen. Stadtwerke und die carrierwerke nutzen diese Gelegenheit, um ihre Technologien und Dienstleistungen zu präsentieren und sich mit anderen Experten der Branche zu vernetzen.
Am carrierwerke-Stand (Nr.5) haben Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, sich direkt mit den Fachleuten der carrierwerke auszutauschen und sich über erfolgreiche Stadtwerke-Projekte aus der Praxis zu informieren. Hier werden innovative Lösungsansätze und Vorteile des Glasfaserausbaus für Stadtwerke vorgestellt.
Fazit
Stadtwerke sind die treibende Kraft hinter dem digitalen Wandel und spielen eine zentrale Rolle im Ausbau der Glasfaserinfrastruktur. Sie tragen maßgeblich dazu bei, die digitale Kluft zwischen städtischen und ländlichen Gebieten zu verringern und die Lebensqualität sowie die wirtschaftliche Entwicklung in ihren Gemeinden zu fördern. Mit ihrer lokalen Verankerung und dem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger sind sie ideal positioniert, um den Ausbau effizient und bedarfsgerecht voranzutreiben. Durch den gezielten Ausbau der Glasfaserinfrastruktur schaffen Stadtwerke nicht nur die Grundlage für eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung, sondern machen ihre Kommunen auch zu attraktiven Standorten für Unternehmen. Dies führt zu einer Belebung der lokalen Wirtschaft, schafft Arbeitsplätze und verbessert die Lebensqualität der Bewohner. Die Ansiedlung technologieorientierter Firmen sowie die digitale Transformation bestehender Unternehmen sind direkte Ergebnisse dieser Bemühungen.
Zusammen mit spezialisierten Partnern können Stadtwerke Synergien nutzen und den Glasfaserausbau beschleunigen. Diese Partnerschaften ermöglichen es, eine leistungsfähige und zukunftssichere Infrastruktur zu schaffen, die den steigenden Anforderungen der digitalen Welt gerecht wird. Die gemeinsame Nutzung von Ressourcen und Know-how zeigt, wie öffentliche und private Akteure erfolgreich zusammenarbeiten können, um den digitalen Wandel voranzutreiben.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der Cable!VisionEurope Ausgabe 04/24 auf Seite 20
Die carrierwerke GmbH bietet Stadtwerken, Kommunen und Netzinhabern die gesamte Palette an Dienstleistungen an, um als Carrier und ISP nachhaltig im Telekommunikationsmarkt bestehen zu können. Durch die langjährige Branchenerfahrung der handelnden Personen gehen die angebotenen Leistungen weit über die eines klassischen technischen Dienstleisters hinaus. Neben der Lieferung von Diensten und dem Betrieb des Breitbandnetzes unterstützt die carrierwerke so auch durch intelligente Softwarelösungen und umfangreiche Beratungsleistungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
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