Ab 1. September gelten neue Richtlinien für die Ladungssicherung auf deutschen Straßen
Diese Aktualisierung setzt neue Maßstäbe in der Ladungssicherung, insbesondere im Bereich des Transports von Fahrzeugen. Die Überarbeitung war notwendig, um den technologischen Entwicklungen und sich verändernde Transportbedingungen bei der Sicherung von Fahrzeugen gerecht zu werden. Insbesondere die Blätter 8.1 und 8.2 widmen sich detaillierten technischen Vorgaben und schließen bisherige Lücken in der Richtlinie. Ab 1. September stellen die drei Richtlinien den neuen Stand der Technik dar. Übergangsfristen gibt es nicht.
Wesentliche Änderungen gelten ab dem 1. September
Um der Komplexität der Thematik gerecht zu werden, wurden alle beteiligten Fachkreise – von Fahrzeugherstellern über Zurrmittelhersteller bis hin zu Prüfgesellschaften und Unfallversicherungen – eingebunden. Hans-Josef Neunfinger, Vorsitzender des VDI-Richtlinienausschusses, betont, dass die zentralen Neuerungen technischer Parameter in der alten Richtlinie fehlten. „Bei der Überarbeitung der alten Richtlinie haben wir festgestellt, dass technische Parameter fehlten. Dazu zählt unter anderem die Reibung zwischen Fahrbahnelement und Reifen“, erklärt Neunfinger. Diese Aspekte sind besonders wichtig, da Radvorleger und Zurrgurte direkt mit den Fahrbahnelementen verbunden werden. „Was nutzt es, die Festigkeit eines Zurrgurtes zu definieren und nicht zu wissen, welche Kraft das Fahrbahnelement aufnehmen kann“, fügt er hinzu. Diese Festigkeitswerte sind entscheidend, um eine sichere Verbindung zwischen Fahrzeug und Transporter zu gewährleisten.
Technische Innovationen und neue Anforderungen
Ein weiteres bedeutendes Update betrifft die Frage, ob Zurrgurte eine definierte Vorspannkraft (STF) aufbringen müssen, um den Reifen auf das Fahrbahnelement niederzuzurren. Durch umfangreiche Fahrversuche mit ADS-Federungen wurde nachgewiesen, dass eine definierte Vorspannkraft unerlässlich ist, um den Reifen sicher zu fixieren. Dies ist besonders relevant, da moderne Elektrofahrzeuge deutlich schwerer sind als herkömmliche Fahrzeuge, was zusätzliche Belastungen auf die Transportmittel und Sicherungssysteme ausübt. Darum wurde das Verhalten beim Transport und der Ladungssicherung untersucht.
Die neuen Richtlinien berücksichtigen auch die Tatsache, dass Fahrzeuge zunehmend gestapelt transportiert werden. Diese Stapelung führt zu anderen Kräften, die bei der Ladungssicherung beachtet werden müssen. Die Blätter 8.1 und 8.2 geben hierzu konkrete Anweisungen und definieren Prüfmethoden, um die Stabilität und Sicherheit beim Transport gestapelter Fahrzeuge zu gewährleisten.
Diese Richtlinien sind nicht nur theoretisch fundiert, sondern basieren auf umfangreichen Fahrversuchen und der Zusammenarbeit aller relevanten Fachkreise. Damit tragen sie maßgeblich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei. Abschließend unterstreicht Neunfinger: „Ladungssicherung ist etabliert in Deutschland. Wichtig ist eine Übertragung auf Europa.“
Weitere Informationen und die vollständigen Richtlinien finden Sie auf der Website des VDI unter www.vdi.de.
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