Bauen & Wohnen

Der nächste Grund zum Feiern für das Berliner Dachdeckerhandwerk:

Freitag, der 13. September 2024, war ganz und gar kein Datum zum Fürchten, sondern der unvergessliche Start ins Berufsleben. Im Berliner Loewe Saal wurden erstmals gemeinsam Jungmeister und Junggesellen aus ihrer jeweiligen Ausbildung verabschiedet: Eine Dachdeckermeisterin und 14 Dachdeckermeister sind jetzt bereit für die Unternehmensführung. Eine Junggesellin und 59 Junggesellen haben ihre Ausbildung erfolgreich absolviert.

„So hätte ich mir meine Freisprechung auch gewünscht“, so das Feedback eines der Meisterabsolventen, begeistert von dem Experiment, Freisprechung und Meisterfeier einen gemeinsamen würdigen Rahmen zu geben.

Sebastian Bobinski, Geschäftsführer der Dachdecker-Landesinnung, begrüßte über 200 Gäste im festlich geschmückten Loewe Saal im Berliner Wedding. Unter ihnen Markus Straube, Vizepräsident der Handwerkskammer Berlin, Stephan Ziemann, Landesinnungsmeister von Berlin sowie Antonia Ambrasas, stv. Direktorin der Knobelsdorffschule OSZ Bautechnik I.

In seiner Anmoderation dankte Bobinski den Ehrenamtlichen, die sich mit den aufwändigen Prüfungen befasst hatten. Man dürfe nie vergessen, dass es ohne Prüfungsausschüsse auch keine neuen Fachkräfte gäbe.

Diesen Gedanken griff auch Markus Straube von der HWK Berlin auf, als er von Vorstand und Geschäftsführung die herzsten Grüße und Glückwünsche ausrichtete. Er freute sich, nach der Dachdeckerparty auch den Fachkräftenachwuchs besuchen zu können und zeigte sich begeistert über den Zusammenhalt des Gewerks. Straube appellierte, diesen Spirit weiter zu tragen – ob als Mitglieder der Innung, als Ehrenämtler in den Prüfungsausschüssen oder als engagierte Vertreter ihres Handwerks.

Landesinnungsmeister Stephan Ziemann war stolz auf alle, die sich durch die schwere Materie gekämpft und sich erfolgreich durch die Prüfungen gequält hatten. Er dankte aber auch den Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben, den Ausbildungsmeistern aus dem Bildungszentrum der Innung, den Lehrerinnen und Lehrern an der Berufsschule und den Familienmitgliedern, die ganz sicher auch vor den Prüfungen viel ertragen mussten. Sie alle könnten auch sich selbst dafür feiern.

Aus den praktischen Leistungen der Meisterschüler ragte Béla Hering von Stickelmann & Heldt Dachdeckermeister GmbH in Bremen, mit seinem Meisterprojekt besonders heraus. Als Prüfungsbester wurde er ausgezeichnet und mit einen Werkzeugkoffer der Adolf Würth GmbH & Co belohnt. Seinen Meisterbrief erhält er nach der Prüfung zu Teil III, dem letzten Baustein in seinem Meisterbriefmosaik. 

Die Meisterbriefe überreichten Landesinnungsmeister Stephan Ziemann und Schatzmeister Patrick Heinrich gemeinsam unter tosendem Beifall an die glücklichen Jungmeister Toni Barner, Anja Brandt, Jan-Philipp Jakielski, Michel Muhr, Philip Palm, Lucas Pößnecker, Konstantin Röder, Christopher Schönwitz, Louis Schudack, Antonio Soldo, Luc Dario Thiemig, Mike Tönnies, Steve Trebbin und Maximilian Wilk.

Nach der Burlesque-Showeinlage von Aurora Elysion stieg die freudige Erwartung der Junggesellinnen und Junggesellen. In seinem Grußwort dankte Michael Nitz, Fachleiter Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik an der Knobelsdorffs-Schule zunächst den Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, Yildiz Akbay und Angelina Zurek, für die tolle Organisation dieses Abends und das ausgesuchte Ambiente. Sein wohl gemeinter Rat in seiner Ansprache: Auch wenn man heutzutage fast alles mit KI wie ChatGPT erledigen könne, sei es doch das Menschliche, was das Zusammenleben in unserer Gesellschaft prägt.

Das müssten wir uns bewahren. Und die gute Nachricht ganz nebenbei: Ein Dach lässt sich mit KI immer noch nicht decken. Die Zukunft des Gewerks sei also gesichert.

Moderator Bobinski nannte vor der Siegerehrung der Gesellen die Zahlen der Prüfungsdurchgänge. Im Winter haben 31 Teilnehmer an der Prüfung teilgenommen und davon 16 bestanden (52 %). In der Sommerprüfung konnten sich von 62 Teilnehmern 36 über den erfolgreichen Abschluss freuen (58 %). Die im Bildungszentrum der Landesinnung sieben Monate intensiv geschulten acht Helfer wiesen die traumhafte Erfolgsquote von 100 % auf. Eine Referenz für die Ausbildung der Landesinnung.

Prüfungsbester im Helferkurs wurde Domenic Becker vom Dachdeckerbetrieb Michael Seiler. Für ihn gab es einen Werkzeugkoffer der Gerd Heinssen Baustoffe GmbH & Co. KG, einen Präsentkorb der Inter Versicherung, sowie ein Präsent der Barmer Krankenversicherung. Prüfungsbester unter den betrieblichen Auszubildenden wurde Lukas Maximilian Schmid (Ausbildungsbetrieb Schneider GmbH), der sich über einen Werkzeugkoffer der Adolf Würth GmbH & Co. KG, einen Präsentkorb der Inter Versicherung und ein Präsent der Barmer Krankenversicherung freuen konnte. Janne Nicolas Meinel, ausgebildet bei der Jakobi und Flother GmbH und Dustin Marquardt vom Ausbildungsbetrieb Maximilian Rüger Dachdeckermeister belegten als Zweit- und Drittbeste die weiteren Podiumsplätze. Den besten Abschluss in der Theorie erreichte Lauritz Hahn (Gratec Dachbau GmbH) und erhielt dafür einen Buchpreis der Knobelsdorff-Schule.

Als Praxissieger wird Nicolas Meinel in den kommenden Wochen im Bildungszentrum der Landesinnung auf die Deutsche Meisterschaft im Handwerk am 28. Oktober 2024 in Großräschen vorbereitet. Die Berliner Dachdeckerfamilie drückt ihm die Daumen.

Anschließend erhielten alle 60 Junggesellinnen und Junggesellen ihre Gesellenbriefe. Josephin Kupfer bekam als einzige weibliche Absolventin einen Extra- Applaus. Exakt um 20 Uhr sprach Landesinnungsmeister Ziemann die „Newcomer auf dem Dach“ unter großem Jubel offiziell aus ihren Lehrverhältnissen frei. Der Abend klang bei Buffet und Kaltgetränken entspannt aus.

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Die Dachdecker-Landesinnung Berlin repräsentiert als berufsständische Organisation rund 200 Dachdecker-Fachbetriebe in der Bundeshauptstadt.

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