Isar-Clean-Up: Knapp 30 Kilogramm Müll auf 1.500 Metern
Das östliche Ufer der Isar zwischen der Wittelsbacher Brücke und dem Kulturstrand auf der Corneliusbrücke ist von Müll befreit – jedenfalls so lange, bis wieder Zigarettenkippen, Kronkorken, PET-Flaschen, Grillbesteck oder Plastiktüten unachtsam zurückgelassen werden. Oder bis erneut Bierflaschen zerbrochen werden und sich entweder Badende oder Hunde an den unzähligen herumliegenden Glassplittern empfindlich verletzen.
Fassungslosigkeit aufgrund der schieren Menge an Müll
Die Zahlen der Aufräumaktion von GRD, Voice of the seas und ColorSwell machen sprachlos: Neben 13 Kilogramm an „klassischem“ Müll wurden entlang des Ufers dutzende Flaschen gefunden – darunter Pfandflaschen, für die es im Getränkemarkt bares Geld gibt. Ferner sammelten die Helfer:innen 13 Kilogramm an Kronkorken – das entspricht 5.900 Flaschenverschlüssen, die nach dem Öffnen achtlos am Kiesstrand oder im Gebüsch entsorgt wurden. Aber nicht nur die Kronkorken, auch Zigarettenkippen wurden beim Isar-Clean-Up separat gesammelt. Das Ergebnis: 2,4 Kilogramm auf einer Strecke von 1.500 Metern. Da ein einzelner Zigarettenfilter bis zu 60 Liter Grundwasser kontaminieren kann, hätten die 12.000 gesammelten Zigarettenkippen, die Giftstoffe wie Arsen, Blei oder Cadmium enthalten, etwa 700.000 Liter Wasser verschmutzen oder das Pflanzenwachstum negativ beeinträchtigen können.
Umweltbelastung durch Zigarettenkippen
Die von der Isar gesammelten Zigarettenkippen werden in Kürze von TobaCycle, einem Partner der GRD mit Sitz in Köln, recycelt. Dieser entfernt zunächst alle Giftstoffe und verarbeitet die Kippen anschließend zu einem spritzgießbaren Granulat, das dann zur Herstellung von Kunststoffprodukten wie Taschenaschenbechern oder Abfalleimern verwendet wird. Ganz generell würde unsere Umwelt erheblich davon profitieren, wenn Zigarettenkippen, Kronkorken und anderer (Plastik-)Müll nicht achtlos zurückgelassen, sondern ordnungsgemäß in Abfalleimern entsorgt würden. Müll verschmutzt nicht nur unsere Landschaft, sondern schadet auch der Tierwelt: Von der Isar aus gelangen Plastikteile über die Donau schneller als man denkt ins Schwarze Meer und können dort die Delfinpopulationen und alle anderen Meeresbewohner gefährden.
Dank & Ausblick
Das gesamte Team der GRD bedankt sich sehr herzlich bei den vielen ehrenamtlichen Helfer:innen und den Unterstützer:innen der Münchner Tauchgemeinschaft. Ein großer Dank geht auch an die Verantwortlichen vom Kulturstrand, die allen Müllsammler:innen zum Abschluss der Aktion Freigetränke spendierten. Über die Fortsetzung im kommenden Jahr informieren GRD, ColorSwell und Voice of the seas rechtzeitig via Newsletter und Social Media.
Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.
2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.
Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.
Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.
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