Ausbildung / Jobs

Sicher arbeiten ab Tag eins

In Zeiten des Fachkräftemangels ist ein gelungenes Onboarding, also das "An-Bord-Nehmen" neuer Beschäftigter, essentiell: Es kann mit dafür sorgen, dass angehende Fachkräfte sich schnell wohl fühlen und langfristig im Unternehmen bleiben.

Unternehmen sollten also alles daransetzen, ihre neuen Auszubildenden bestmöglich zu integrieren und mit den wichtigsten Themen ihres künftigen Alltags vertraut zu machen. Zu diesen Themen gehört auch Arbeitsschutz. Denn wer frisch ins Arbeitsleben startet, kennt in der Regel noch nicht alle spezifischen Gefährdungen, die der gewählte Beruf mit sich bringt, und ist noch nicht mit passenden Schutzmaßnahmen vertraut. Außerdem sind jüngere Beschäftigte oft risikobereiter als ältere. Zwei gute Gründe, Arbeitsschutz schon in den ersten Tagen der Ausbildung ins Zentrum zu rücken.

Die BG ETEM nennt drei Schwerpunktthemen zur Orientierung:

  1. Sicherheit: Verantwortliche sollten Auszubildende ab Tag eins mit den Arbeitsschutzmaßnahmen im Unternehmen vertraut machen und erklären, warum zum Beispiel Persönliche Schutzausrüstung (PSA) wichtig ist. Neue Auszubildende sollten auch erfahren, was im Fall eines Arbeits- oder Wegeunfalls zu tun ist und bei welcher Berufsgenossenschaft sie versichert sind. Das Onboarding bietet auch den passenden Rahmen für erste Unterweisungen, die es dann regelmäßig zu wiederholen gilt.
  2. Gesundheit: Körperliches und mentales Wohlbefinden trägt dazu bei, dass Menschen gern zur Arbeit kommen und einen guten Job machen können. Falls vorhanden, können Unternehmen ihre Auszubildenden schon in den ersten Tagen auf Angebote des Betrieblichen Gesundheitsmanagements und medizinische Vorsorgeangebote aufmerksam machen und Sicherheitsfachkräfte und -beauftragte vorstellen.
  3. Verkehrssicherheit: Junge Auszubildende nutzen gern E-Scooter, Fahrrad, Motorrad oder Auto für den Weg zur Arbeit. Betriebe sollten deutlich machen, dass sicheres Verhalten nicht am Werkstor oder an der Bürotür enden sollte.

Podcast mit Praxistipps

Weitere Praxistipps für ein gelungenes Onboarding von Auszubildenden gibt die neue Folge von "Ganz sicher", dem Podcast der BG ETEM für Menschen mit Verantwortung. Zu Gast bei Moderatorin Katrin Degenhardt ist Vera Mummel, technische Ausbilderin beim Wuppertaler Sicherheitssystemhersteller Schmersal.

Dort folgt das Onboarding für Auszubildende einem klaren Plan – und zieht sich über eine ganze Woche, um den Neuankömmlingen Zeit zu geben, im Unternehmen anzukommen. Arbeitsschutz steht in dieser Woche immer wieder auf dem Programm: Die Azubis bekommen Schutzkleidung und Hinweise etwa zum Standort von Erste-Hilfe-Kästen und Feuerlöschern, zu Sammelplätzen und Sicherheitsanforderungen in der Ausbildungswerkstatt. "Arbeitsschutz klingt für viele erst mal unsexy, nach einem trockenen Thema. Deshalb arbeiten wir viel mit digitalen Hilfsmitteln und zeigen zum Beispiel Videos, statt Dinge nur frontal zu erklären", sagt Vera Mummel.

Die technische Ausbilderin rät Verantwortlichen in Unternehmen jeder Größenordnung, das Onboarding von Auszubildenden ernst zu nehmen und eng zu begleiten. Mit Blick auf die Vermittlung von Arbeitssicherheit sei eines besonders wichtig: Vorbild sein. "Wenn ich sicheres Verhalten nicht vorlebe, ziehen die Azubis auch nicht mit."

Podcast anhören und mehr Informationen

Der Podcast der BG ETEM ist auf der Webseite der BG ETEM unter der Adresse http://www.bgetem.de/ganzsicherzu finden. Ebenso bei Spotify, YouTube Music, Deezer, RTL+, Pocket Casts sowie Apple Podcasts.

Zur Folge "Klare Regeln, klare Ansagen: Wirkungsvolle Kommunikation" geht es hier.

Über Berufsgenossenschaft Energie Textil Elektro Medienerzeugnisse

Die BG ETEM ist die gesetzliche Unfallversicherung für rund vier Millionen Beschäftigte in gut 200.000 Mitgliedsbetrieben. Sie kümmert sich um Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz in den Mitgliedsbetrieben sowie um Rehabilitation und Entschädigung von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Für ihre Mitgliedsunternehmen übernimmt die BG ETEM die Haftung für die gesundheitlichen Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten gegenüber den Beschäftigten und stellt diese auch untereinander von der Haftung frei.

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