Bauen & Wohnen

wbg-Modellprojekt Serielles Modernisieren

Die derzeitige Situation der Wohnungswirtschaft ist geprägt einerseits von der Forderung, den Bestand schnell klimaneutral zu ertüchtigen, andererseits sollen bezahlbare Mieten ein verträgliches Wohnen ermöglichen. Dies alles unter den Rahmenbedingungen von nach wie vor hohen Baukosten und Zinsen. Das gilt auch und insbesondere für die wbg Nürnberg GmbH Immobilienunternehmen als kommunale Gesellschaft mit einem besonderen Auftrag.

„Hier ist Kreativität gefragt, um all diese Ziele zum Wohle der Umwelt und der Menschen, die bei uns wohnen, zu erreichen. In Anlehnung an bereits realisierte Projekte in unserer Branche, sehen wir für unsere typisierten Bestandsgebäude in der Modernisierung modellhaft einen neuen Weg und setzen versuchsweise auf serielles Sanieren im Bestand,“ erklärt wbg-Geschäftsführer Ralf Schekira auf der Baustelle in der Reinerzer Straße in Nürnberg-Langwasser.

Serielles Sanieren im Bestand bezieht sich auf die Anwendung industrieller Fertigungs-methoden und standardisierter Prozesse bei Modernisierungs- oder Sanierungsprojekten in bestehenden Wohngebäuden. Im konkreten Fall bedeutet dies, dass die Fassadenelemente inklusive aller Fenster in großem Maßstab hergestellt und dann an der Bestandsfassade angebracht werden.

Durch diese Verwendung vorgefertigter Elemente werden Modernisierungsarbeiten schneller abgeschlossen als bei herkömmlichen Methoden. Da viele Arbeiten im Werk stattfinden und Bauelemente vor Ort nur noch installiert werden müssen, minimiert die wbg Störungen und Belastungen für die Bewohnerinnen und Bewohner.

Die Modernisierung umfasst eine verbesserte Wärmedämmung, hochwertige Fenster und ein energieeffizienteres Heizen durch die Umrüstung von einem Ein-Rohr-System auf das zeitgemäße Zwei-Rohr-System. Das führt letztlich zu niedrigeren Energiekosten.

Durch standardisierte Produktionsprozesse und die Verwendung nachhaltiger Materialien werden bessere Qualitätsstandards eingehalten. Serielles Sanieren trägt außerdem dazu bei, Abfall zu reduzieren und Ressourcen effizienter zu nutzen, insbesondere durch die Möglichkeit recycelter Materialien.

Die Ansicht des Gebäudes verändert sich, die klassische Putzfassade weicht einer Holzfassade.

„Wir gehen davon aus, dass wir zunächst in diesem Modell eine zeitliche Einsparung von rund acht Wochen haben, die Kosten aktuell um etwa fünf Prozent senken können und damit die Belastungen der Mieterinnen und Mieter reduzieren“, ist Ralf Schekira überzeugt.

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