Effizienz neu definiert: Single Pair Ethernet als Schlüsseltechnologie für moderne Industrieanwendungen und Gerätehersteller
Wichtige Vorteile für Gerätehersteller
Hersteller von Industriegeräten tragen die Verantwortung für den gesamten Lebenszyklus ihrer Produkte – von der Forschung und Entwicklung über Design und Prototyping bis hin zu Produktion, Qualitätskontrolle und Vertrieb. Dabei müssen sie nicht nur strenge Industriestandards und -vorschriften einhalten, sondern auch die Sicherheit, Zuverlässigkeit und Kundenanforderungen gewährleisten. Vor diesem Hintergrund gewinnt SPE zunehmend an Bedeutung und wird sich voraussichtlich zu einem unverzichtbaren Industriestandard entwickeln, den Kunden bald aktiv einfordern werden. Für die Gerätehersteller ist es daher strategisch entscheidend, bereits jetzt die Integration dieser Technologie in zukünftige Produktgenerationen zu erwägen. Die Konstruktion mit einem einzigen Leitungspaar bietet dabei mehrere entscheidende Vorteile, insbesondere bei der Entwicklung kompakterer und leichterer Geräte. Darüber hinaus ermöglicht die Verwendung einer SPE-Buchse im Vergleich zu einer herkömmlichen RJ45-Buchse eine erhebliche Platzeinsparung auf der Leiterplatte, was den Herstellern zusätzliche Flexibilität bei der Konstruktion bietet. Single Pair Ethernet eröffnet neue Möglichkeiten für den direkten Zugriff auf die Feldebene, selbst über große Entfernungen. Zudem ermöglicht SPE die nahtlose Anbindung verschiedener Sensoren ohne den Einsatz zusätzlicher Gateways. Die daraus resultierende Verfügbarkeit von Echtzeitinformationen über das Industrial Internet of Things (IIoT) unterstützt eine effektive Diagnose und steigert die Anlagenverfügbarkeit. Als physikalische Schicht bietet SPE eine vielseitige Plattform für die Kommunikation von ethernetbasierten Protokollen wie Modbus TCP, PROFINET, EtherNet/IP und HTTP, was eine hohe Kompatibilität und einfache Integration in bestehende Netzwerkinfrastrukturen gewährleistet. Diese Kompatibilität rationalisiert das Netzwerkdesign und verbessert gleichzeitig die Leistung und Zuverlässigkeit von SPE-basierten Geräten im Vergleich zu herkömmlichen Feldbussystemen. Die Möglichkeit, sowohl Daten als auch Strom über ein einziges Leitungspaar zu übertragen, macht SPE zu einer kosteneffizienten Lösung, die die Material- und Herstellungskosten reduziert, indem sie den Bedarf an mehreren Steckern und Kabeln minimiert. Dies vereinfacht nicht nur das Design vielseitiger Geräte für unterschiedliche Einsatzbereiche von industriellen Anwendungen bis hin zu Smart Homes, sondern senkt auch die Produktionskosten und optimiert Lagerhaltung und Logistik durch eine Reduktion der Gemeinkosten und eine effizientere Verwaltung der Lieferkette.
Die Integration von SPE bietet Geräteherstellern eine strategische Möglichkeit, ihre Produkte zukunftssicher zu gestalten. Mit der zunehmenden Verbreitung von SPE sichern kompatible Geräte ihre Marktrelevanz, indem sie sich an aufkommende Industriestandards und technologische Trends anpassen. Darüber hinaus leistet SPE einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit: Durch die Reduktion der benötigten Kabel und Materialien wird nicht nur der Materialaufwand minimiert, sondern auch das Gewicht und Volumen der Kabel verringert. Dies führt zu einer Reduktion der Transportemissionen und des Energieverbrauchs während der Installation, was eine umweltfreundliche und ressourcenschonende Produktionsweise unterstützt.
Designüberlegungen für SPE-Geräte
Bei der Entwicklung SPE-kompatibler Produkte müssen Hersteller eine Reihe von Aspekten berücksichtigen, darunter Komponentenwahl, Konformität, Prüfung und Systemarchitektur. Ein zentraler Punkt ist das Design der Steckverbinder, da SPE-Steckverbinder kleiner und einfacher gestaltet sind als herkömmliche Ethernet-Steckverbinder. Diese kompaktere Bauweise führt zu einer Reduzierung von Größe und Kosten, erfordert jedoch gleichzeitig eine robuste und zuverlässige Auslegung, insbesondere in anspruchsvollen Anwendungsumgebungen. Die Norm IEC 63171 beschreibt verschiedene Steckverbindertypen, die die Verwendung standardisierter Komponenten ermöglichen und somit die Interoperabilität sicherstellen.
Für Hersteller, die sowohl Energie als auch Signale und Daten übertragen müssen, bieten Hybridsteckverbinder eine vielversprechende Lösung. Ein herausragendes Beispiel hierfür ist OMNIMATE® 4.0 von Weidmüller, der eine kompakte und komfortable Lösung für die kombinierte Übertragung von Energie und Daten darstellt. Solche innovativen Lösungen tragen wesentlich dazu bei, die Anforderungen moderner industrieller Anwendungen zu erfüllen und gleichzeitig die Effizienz und Funktionalität der Geräte zu optimieren.
Die Verkabelung für Single Pair Ethernet ist speziell darauf ausgelegt, hohe Datenraten und eine effiziente Leistungsübertragung über größere Entfernungen mit minimalem Signalverlust und unerheblichen Störungen zu gewährleisten. Diese Kabel bieten zudem einen erweiterten Biegeradius, was signifikante Vorteile für das Design von Geräten mit sich bringt.
Die sorgfältige Auswahl einer geeigneten physikalischen Schicht (PHY) sowie von Transceivern, die den SPE-Standards entsprechen, ist unerlässlich für die Konvertierung digitaler Daten in die für die Übertragung erforderlichen elektrischen Signale. Ebenso müssen Ethernet-Controller die SPE-Technologie nativ unterstützen, um ein effektives Datenverkehrsmanagement sicherzustellen und die Kompatibilität mit den erforderlichen Kommunikationsprotokollen zu gewährleisten.
Die Integration von SPE in bestehende Netzwerkinfrastrukturen setzt den Einsatz von speziell angepassten Netzwerkkomponenten wie Switches und Routern voraus. Für 10BASE-T1L-Anwendungen bietet Weidmüller einen hoch entwickelten Switch an, der die spezifischen Anforderungen von SPE vollständig erfüllt. Diese Netzwerkkomponenten müssen nicht nur die nahtlose Integration von SPE ermöglichen, sondern auch ein effizientes Routing der Daten gewährleisten.
Hersteller, die SPE-fähige Geräte entwickeln, stehen vor der Entscheidung, ob sie diese mit oder ohne Power over Data Line (PoDL) ausstatten und welche PoDL-Klasse berücksichtigt werden sollte. Besonders bei der Implementierung von PoDL ist eine präzise Energieverwaltung und -bereitstellung entscheidend, um die parallele Übertragung von Daten und Strom effizient zu gestalten. Die Geräte müssen daher so konzipiert sein, dass sie die gleichzeitige Übertragung von Daten und Energie auf höchstem Niveau ermöglichen.
Bei der Entwicklung von Geräten für Single Pair Ethernet ist die Einhaltung der EMI- und EMC-Richtlinien von zentraler Bedeutung. Die Sicherstellung der Konformität mit den Standards für elektromagnetische Störungen (EMI) und elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist essenziell, insbesondere in industriellen Umgebungen, in denen elektrische Interferenzen häufig auftreten und die Systemleistung erheblich beeinträchtigen können.
Darüber hinaus sind eine umfassende Prüfung und Zertifizierung von Geräten und Komponenten unerlässlich. Die strikte Einhaltung der SPE-Normen und die Erlangung entsprechender Zertifizierungen sind entscheidend, um Interoperabilität und Zuverlässigkeit in anspruchsvollen Anwendungen zu gewährleisten. Durch rigorose Testverfahren wird die Leistungsfähigkeit der Geräte unter verschiedenen Betriebsbedingungen validiert, was eine hohe Betriebssicherheit gewährleistet.
Insgesamt stellt Single Pair Ethernet eine transformative Entwicklung in der Ethernet-Technologie dar, die sowohl für Gerätehersteller als auch für Endnutzer erhebliche Vorteile mit sich bringt. Die Fähigkeit von SPE, die Verkabelung zu vereinfachen, die Datenübertragung zu optimieren und gleichzeitig eine integrierte Stromversorgung zu ermöglichen, macht es zu einem unverzichtbaren Katalysator für die Zukunft der industriellen Automatisierung, der Gebäudeautomatisierung sowie für IoT-Anwendungen. Hersteller, die auf SPE setzen, positionieren sich an der Spitze der technologischen Innovation und sind bestens vorbereitet, die Entwicklung der nächsten Generation vernetzter Geräte voranzutreiben – Geräte, die intelligenter, effizienter und leistungsstärker sind als je zuvor.
Smart Industrial Connectivity: Elektrifizierung, Automatisierung, Digitalisierung, elektrische Verbindungstechnik, Elektromobilität und erneuerbare Energien – Märkte, in denen Weidmüller zu Hause ist. Das 1850 gegründete Familienunternehmen ist in über 80 Ländern mit Produktionsstätten und Vertriebsgesellschaften vertreten. Als Global Player in der elektrischen Verbindungstechnik erzielte Weidmüller im Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro mit rund 6.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weltweit – davon ca. 2.000 am Stammsitz in Detmold, inmitten von Ostwestfalen-Lippe. Dabei lebt Weidmüller Vielfalt mit Respekt.
Technologien und Engagement für eine lebenswerte Zukunft – wie Weidmüller das Thema Nachhaltigkeit angeht, zeigt das Unternehmen in seiner interaktiven Nachhaltigkeitsbroschüre.
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