„Raum der Stille“: Klinikum Karlsruhe eröffnet besonderen Rückzugsort
Das Städtische Klinikum Karlsruhe und insbesondere der 2021 in Betrieb genommene Neubau Haus M sind ein Ort der Hightech-Medizin: In den Operationssälen, in der Zentralen Notaufnahme und auf den Intensiv- und Normalstationen werden rund um die Uhr Patientinnen und Patienten auf höchstem Niveau versorgt.
Mitten in Haus M ist jetzt ein Ort eingeweiht worden, der ohne Patientenbetten, ohne Geräte, ohne Geschäftigkeit auskommt: der Raum der Stille. „Dieser Raum ist ein Ort der Besinnung und Ruhe, ein Ort zum Durchatmen und Kraft schöpfen“, so Bettina Lisbach, Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende des Städtischen Klinikums, bei der feierlichen Eröffnung. „Ich bin sicher, dass dieser Raum gut angenommen wird – von Angehörigen oder von Patientinnen und Patienten, die beispielsweise nach einer schwierigen Behandlung oder im Verlauf einer Krankheit Momente der Stille und inneren Einkehr suchen. Auch die Mitarbeitenden am Klinikum können den Raum nutzen und von ihm profitieren.“
In zentraler Lage an der Magistrale in Haus M unweit der Eingangshalle gelegen, weist ein dezenter Schriftzug an der Wand auf den Raum der Stille hin. Wer die Tür öffnet, befindet sich zunächst in einer Art Zwischenraum, der die Schwelle zwischen geschäftigem Krankenhausalltag und der gesuchten Ruhe darstellt. Über zwei große Fenster fällt, gedämpft von Holzlamellen, Licht aus Richtung Westen ein.
Das Herzstück des Raums ist ein Kunstwerk der Künstlerin Gabriele Wilpers: eine skulpturale, freistehende Wand, die die Besucherinnen und Besucher mit ihrer Wellenform symbolisch mit offenen Armen empfängt. Die Wand trägt eine rechteckige Glasscheibe. Dahinter erzeugen goldfarbene Blätter aus Aluminium mit einer passenden Hintergrundbeleuchtung das Bild eines Blätterwaldes.
„Der zentrale Gedanke bei der Gestaltung des Raums der Stille ist unsere alltägliche Lebenserfahrung, die von Brüchen und Gegensätzen, aber auch von Schönheit und Freude geprägt ist“, erklärte Künstlerin Wilpers. „Das Spiel von Licht und Schatten schafft eine Atmosphäre, die alle Besucherinnen und Besucher einlädt, in diesem metaphorischen Trostgarten zur Ruhe zu kommen, Erholung und Kontemplation zu erleben.“
Der Raum wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Seelsorgeteam des Klinikums entwickelt und steht allen Menschen unabhängig von ihrer Konfession offen. „Wir wollten einen Ort schaffen, der nicht an eine bestimmte religiöse Tradition gebunden ist und allen Besuchenden die Möglichkeit bietet, in Stille Kraft zu finden“, sagte der Kaufmännische Geschäftsführer Markus Heming. „Ich wünsche mir, dass dieses außergewöhnliche Konzept hilft, das breite Angebot der Seelsorge am Klinikum Karlsruhe sinnvoll zu ergänzen und dass der Raum der Stille auch neue Personengruppen anspricht.“
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