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Vollversammlung stellt mit Wirtschaftsplan 2025 die Weichen für das kommende Jahr

Mit dem einstimmigen Beschluss über die Feststellung des Wirtschaftsplans 2025 stellte die Vollversammlung der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald in ihrer 139. Sitzung die Weichen für das kommende Jahr. Der Plan weist einen Finanzbedarf in Höhe von rund 2,977 Millionen Euro aus. Ebenfalls mit klarer Mehrheit erfolgte die Festsetzung des Beitrages und des Sonderbeitrages für 2025. Änderungen und Ergänzungen zum Gebührenverzeichnis sowie die Neufassung der Entschädigungsordnung für das Ehrenamt wurden einstimmig genehmigt.

Auch die Mittel für die Fortsetzung der Imagekampagne für das Deutsche Handwerk in den kommenden fünf Jahren werden in den Haushalten laut Vollversammlungsbeschluss bereitgestellt. Die Kampagne steht im Zeitraum 2025 bis 2029 unter der Federführung der neuen Agentur Carl Nann aus Hamburg und will – in der Weiterführung des begonnenen Weges – Positivbotschaften zur Attraktivität und Leistungsfähigkeit des Handwerks senden, wobei auf die Emotionalität der reinen Behauptung auch eine Begründung folgen soll.

Vom Referat Mittelstand und Handwerk im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus war erstmals Dr. Jochen Laps zu Gast bei einer Sitzung der Vollversammlung in Mannheim. In seinem Grußwort betonte er die Wichtigkeit von Kampagnen, um die Attraktivität des Handwerks zu zeigen. Hierbei sei die bundesweite Kampagne des Zentralverbandes ebenso bedeutsam wie die lokale Kampagne der Handwerkskammer Mannheim, „Handwerk – Das isses!“. Das Land unterstütze das Handwerk weiter nach Kräften, unter anderem über die Initiative „Horizont Handwerk“. Seit Beginn im Jahr 2017 seien hierzu insgesamt 16,4 Millionen Euro Landesmittel für die Umsetzung von Maßnahmen und Projekten zur Verfügung gestellt worden. Vorbehaltlich der finalen Beschlüsse im Landtag zeigte sich Dr. Jochen Laps vorsichtig optimistisch, dass „Horizont Handwerk“ auch die kommenden zwei Jahre „auf gutem Niveau“ fortgesetzt werde.  

Bericht des Präsidenten: Planungssicherheit gefordert

Präsident Klaus Hofmann betonte in seinem Bericht in Anlehnung an die Worte des Vertreters des Ministeriums wie wichtig es sei, „nach vorne zu blicken“. „Jammern hilft uns nichts, das verschwendet nur Energie, die im Handeln besser eingesetzt ist“, sagte er. Grundsätzlich brauche es für Unternehmen aller Art Planungssicherheit, um vorankommen zu können. Zwar gebe es im Kammergebiet positive Aspekte wie das deutlich über dem Landesdurchschnitt liegende Plus von 4,1 Prozent an neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen (Stand: 30. November), doch bestünde weiter ein großer Handlungsbedarf in vielen Bereichen. In seinem Bericht ging Klaus Hofmann auch auf seine Arbeit im Europaausschuss des Zentralverbandes ein, wo unter anderem der Bericht von Mario Draghi diskutiert worden sei, der in einer umfassenden, 400-seitigen Analyse die Zukunft der Wettbewerbsfähigkeit der EU durchleuchte. Kernthemen hierbei blieben die Bezahlbarkeit von Energie und das Gewinnen von Fachkräften. „Schade ist nur, dass in dem Bericht viel von der Wirtschaft im Sinne der Industrie gesprochen wird. Das Handwerk kommt leider kaum vor“, so der Kammerpräsident.

Ein positives Resümee zog Klaus Hofmann zum vergangenen Jahr auf regionaler Ebene. Viele Veranstaltungen der Kammer seien weiterentwickelt worden – so der Auftritt auf dem Maimarkt, die Meisterfeier oder die Events zur Nachwuchsgewinnung in der Bildungsakademie wie Handwerk im Rampenlicht, der Tag des Handwerks oder die Weihnachtswerkstatt.

Vizepräsidentin: Gemeinsam an der Zukunft arbeiten

Ihren ersten Bericht hielt im Anschluss die neu gewählte Vizepräsidentin der Arbeitgeberseite, Jutta Knapp. Als wichtigste Punkte des vergangenen, aber auch des kommenden Jahres machte sie die Herausforderungen im Umfeld von Fachkräftemangel und Ausbildung, Digitalisierung und Technologiewandel sowie Arbeitsplatzattraktivität aus. Auch im Handwerk habe die Entwicklung zu vielen Neuerungen geführt. KI werde beispielsweise in Backbetrieben eingesetzt, um zu ermitteln, welche Backwaren zu welchem Zeitpunkt besonders gefragt seien, um dadurch gezielt zu produzieren und Abfälle zu vermeiden. Im Handwerk brauche es daher Schulungen und Weiterbildungen, um innovative Wege mitgehen zu können. Für Mitarbeiter im Handwerk seien faire Arbeitszeitregelungen, Gesundheitsschutz und eine faire Entlohnung entscheidend. Vor dem Hintergrund, dass „rund 60 Prozent der Arbeitnehmer im Laufe ihres Berufslebens vom Handwerk in die Industrie wechseln“ und es an Fachkräften zunehmend fehle, sei es wichtig, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Herausforderungen der Zeit gemeinsam angingen.

Mit Beschlussvorlagen aus dem Berufsbildungsausschuss, unter anderem zum Besuch von Lehrgängen der überbetrieblichen beruflichen Bildung und Ermächtigungen von Handwerksinnungen zur Errichtung von Gesellenprüfungsausschüssen, schloss die 139. Vollversammlung, die erste Sitzung des neu gewählten Gremiums.

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