Finanzen / Bilanzen

Was können wir für die deutsche Wirtschaft tun?

Made in Germany – hat das eigentlich noch Gewicht? Wie steht es um „meinen“ Wirtschaftsstandort Deutschland – auch im weltweiten Vergleich? Darüber haben sich Azubis aus der gesamten Friedhelm Loh Group im diesjährigen „Gnadenthal“-Projekt Gedanken gemacht. Ihre Ergebnisse haben sie jetzt einer Management-Jury um Prof. Dr. Loh in der Rittal Zentrale in Herborn präsentiert.

Die Wirtschaftsnachrichten lesen sich schlecht. Wir erfahren von großen Automobilisten, die in Deutschland Werke schließen, von Schiffsbauern, denen die Pleite droht oder von Unternehmen, die Produktionen und Fachkräfte in Nachbarländern wie Polen umsiedeln. Fest steht jedenfalls, da sind sich zahlreiche Reporte und Marktforschungen einig, dass die deutsche Wirtschaft schwächelt. Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) etwa, hat die Industrie die Produktionsfaktoren bei uns in Deutschland so schlecht bewertet wie nie seit 2008, dem Jahr der Finanzkrise.

Die Gründe? Darüber lässt sich lange diskutieren – und das haben die Azubis der Friedhelm Loh Group in ihrem diesjährigen Gnadenthal-Projekt gemacht. Die Aufgabenstellung in diesem Jahr: sich kritisch mit dem Wirtschaftsstandort Deutschland auseinanderzusetzen. Made in Germany – hat das eigentlich noch Gewicht? Wie steht es um „meinen“ Wirtschaftsstandort Deutschland – auch im weltweiten Vergleich? Wandern deutsche Technologien aus? Und was können wir gegen den Fachkräftemangel tun?

Große Fragen, die weit reichen und auf die es keine leichten Antworten gibt. Und genau das ist das Ziel der traditionellen „Gnadenthal“-Tage: über den Tellerrand schauen, groß denken, gesamtgesellschaftliche Themen diskutieren. „Gnadenthal soll vor allem eine Chance sein, auch fernab des Arbeitsalltags des Expertenwissens im jeweiligen Ausbildungsberuf, über den Tellerrand zu schauen, etwas für das Leben zu lernen“, erklärte Prof. Friedhelm Loh, Inhaber und Vorstandsvorsitzender der Friedhelm Loh Group, den Hintergrund des Projekts, dessen Auftakt ein mehrtägiger Workshop im ehemaligen Kloster Gnadenthal macht. Hier nähern sich die Azubis gemeinsam mit Ausbildern und Mentoren „ihrem“ Thema, bevor sie danach über mehrere Monate hinweg als Gruppe Denksport betreiben und recherchieren.

Um den Blick auf andere Märkte zu weiten und mit dem eigenen Wirtschaftsstandort zu vergleichen, hatten die Nachwuchskräfte während dieser Zeit auch die Möglichkeit, in Telefonkonferenzen mit den internationalen Tochtergesellschaften von Rittal in China, Polen, den USA und Indien zu sprechen. „Während der folgenden Konzeptarbeit für den Präsentationstag“, erklärt die kaufmännische Ausbildungsleiterin und Organisatorin Tina Pfeiffer-Busch, werde dem Ideenreichtum und der Kreativität der Nachwuchskräfte keine Grenzen gesetzt. „Ob Podcast, Schauspiel oder Film. Alles ist erlaubt.“

Dieser Freiraum zahlt sich aus. Denn die Ergebnisse, die die jungen Menschen jetzt vor einer Fachjury rund um Prof. Dr. Loh präsentierten, zeugten von Erfindergeist und zeigten Anpackermentalität. Denn, das verrieten die Präsentationen der Nachwuchskräfte schnell: ihnen ging es nicht darum, penible Fehlersuche bei der Politik zu betreiben oder der Weltenlage die Schuld in die Schuhe zu schieben – ihnen ging es darum, selbst Lösungen zu entwickeln und zu präsentieren. Was jeder Einzelne, der Staat oder Unternehmen tun können, um „Made in Germany“ wieder strahlen zu lassen und dem Wirtschaftsstandort auch in Zukunft attraktiv zu halten?

Darauf hatte eine Gruppe eine besonders ausgefeilte Antwort. Nicht nur mit ihrer Idee, einen „Prüfbogen“ für Unternehmen zu erstellen, der die wichtigsten Anforderungen wie Innovationskraft, Nachhaltigkeit oder Wertschätzung der Mitarbeiter abfragt und Basis für den Erhalt des „Made in Germany“-Siegels stellt, sondern auch mit ihrer Performance überzeugte sie die Jury. Denn: die Anforderungen des Prüfbogens und die Ansprüche, die dieser an Unternehmen stellt, wurden obendrein in ein selbstgedrehtes Video und ein Schauspiel eingebettet. Auf diese Leistung folgte für Chiara Gerloff (Rittal), Patrick Zajda (Eplan), Sadik Ünal (Rittal) Sascha Tamia Diehl (Rittal), Devin Altan (Rittal) und Ekrem Kosmaz (Stahlo) der erste Platz und damit ein dreitägiger Ausflug nach Leipzig, Jena und Weimar – inklusive Besichtigung des Porsche-Werks.

Über Friedhelm Loh Group

Die Unternehmen der weltweit erfolgreichen Friedhelm Loh Group erfinden, entwickeln und produzieren innovative Systemlösungen für Industrie, IT und Energie sowie weitere Industriezweige weltweit. Sie gehören zu den Top-Adressen in ihren jeweiligen Branchen.

Mit der Kombination aus Hardware- und Software-Kompetenzen optimieren, digitalisieren und automatisieren Rittal, Rittal Software Systems (Eplan, Cideon) und Rittal Automation Systems (RAS, Ehrt, Alfra) die Prozesse ihrer Kunden entlang der gesamten Wertschöpfungskette, inklusive IT-Infrastruktur – vom Steuerungs- und Schaltanlagenbau über den Maschinenbau und die fertigende Industrie bis hin zur Energiebranche. Stahlo und LKH runden das Portfolio mit durchgängiger Fertigungskompetenz mit den modernen Materialien Stahl und Kunststoff ab.

Die Unternehmensgruppe ist mit 12 Produktionsstätten und 95 Tochtergesellschaften international erfolgreich. Das Familienunternehmen beschäftigt 12.100 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro. 2023 wurde die Friedhelm Loh Group als „Best Place to Learn“ und „Arbeitgeber der Zukunft“ ausgezeichnet.

Weitere Informationen unter www.friedhelm-loh-group.com.

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