Finanzen / Bilanzen

Saarkonjunktur: Stabilisierung auf niedrigem Niveau

Die Stimmung in der Saarwirtschaft ist nach wie vor äußerst verhalten. Zwar hat sich die Konjunktur zum Jahreswechsel leicht stabilisiert, allerdings auf niedrigem Niveau. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. So stieg der IHK-Lageindikator nach sieben Rücksetzern in Folge erstmals wieder um 2,8 Punkte auf minus 1,9 Zähler. Ursächlich hierfür ist, dass einige Unternehmen aus den Kernbranchen der Saarindustrie ihre Geschäftslage nicht mehr ganz so schlecht bewerten, wie dies noch im Dezember der Fall war. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Situation in diesen Branchen äußerst schwierig bleibt. Leicht verbessert haben sich auch die Geschäftsaussichten. Der IHK-Erwartungsindikator stieg um 0,7 Punkte. Mit minus 17,5 Zählern liegt er aber weiterhin tief im negativen Bereich. „Die Saarwirtschaft ist nach wie vor in einem schwierigen Fahrwasser. Trotz der sich zaghaft andeutenden Stabilisierung der Industriekonjunktur ist eine echte Trendwende noch lange nicht in Sicht. Denn die Mehrzahl der Unternehmen leidet unverändert unter einer erheblichen Nachfrageschwäche, hohen Standortkosten und zunehmendem Wettbewerbsdruck. Auch angesichts des politischen Stillstands in Berlin drohen den Unternehmen weitere harte Monate. Dabei wären sie gerade jetzt auf mehr unternehmerischen Freiraum angewiesen, um aus eigener Kraft die Transformation zu bewältigen. Es ist daher höchste Zeit, dass eine neue Bundesregierung die Wirtschaft wieder in den Mittelpunkt ihres Handelns stellt und mit einer mutigen Reformagenda die unternehmerische Freiheit stärkt. Denn eine gesunde, wachsende Wirtschaft ist Grundlage und Voraussetzung unseres Wohlstandes.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Januar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 22 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 54 Prozent mit befriedigend und 24 Prozent mit schlecht. Nach wie vor gut laufen die Geschäfte nur noch in der Elektroindustrie. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Ernährungsgewerbe, in der Keramikindustrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft. In der Gießerei-Industrie, der Gummi- und Kunststoffindustrie, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen sowie in Teilen der Stahlindustrie und des Fahrzeugbaus ist die Lage dagegen deutlich angespannt.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 81 Prozent der befragten Unternehmen von guten oder befriedigenden Geschäften. Gut laufen die Geschäfte der IT-Wirtschaft. Bei den Banken und Versicherungen ist die Lage größtenteils befriedigend. Im Handel, im Hotel- und Gaststättengewerbe, bei den Logistikern sowie bei den unternehmensnahen Dienstleistern zeigt sich hingegen ein durchwachsenes Stimmungsbild.

Die Strukturkrise überwinden!

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten für die Saarwirtschaft äußerst verhalten. Das signalisieren die Geschäftserwartungen der Unternehmen: Nur drei Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 21 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Das Gros der Betriebe geht von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. „Der Blick auf die Wachstumszahlen zeigt, dass Deutschland seit nunmehr fünf Jahren auf der Stelle tritt. Wir durchlaufen derzeit die mit Abstand längste Stagnationsphase der Nachkriegsgeschichte mit zuletzt zwei Rezessionsjahren in Folge. Das zeigt: Wir haben es mit einer ausgeprägten Strukturkrise zu tun, die sich nicht mit zaghaften Einzelmaßnahmen, noch mehr Regulatorik und Subventionen überwinden lässt. Notwendig ist dagegen ein Kurswechsel hin zu einer angebotsorientierten Wirtschaftspolitik, die spürbare Anreize für mehr Leistung, mehr Investitionen und mehr Beschäftigung schafft. Die konsequente Stärkung der binnenwirtschaftlichen Wachstumskräfte durch Entlastungen bei Energiekosten, Steuern und Bürokratie muss gerade auch angesichts des fragiler geworden weltwirtschaftlichen Umfelds das Hauptanliegen einer neuen Bundesregierung sein“, so Thomé.

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