Energie- / Umwelttechnik

Stadtwerke Flensburg bestellen erste Großwärmepumpe bei Johnson Controls

Gestern haben die Stadtwerke Flensburg und Johnson Controls den Vertrag für die Lieferung einer ersten Großwärmepumpenanlage für das Flensburger Heizkraftwerk unterzeichnet. Die Anlage verfügt über eine thermische Gesamtleistung von 60 Megawatt (MW).

Die Großwärmepumpe stellt einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur 100-prozentigen CO2-Neutralität der Flensburger Wärmeversorgung dar. Die Stadtwerke Flensburg verfolgen das Ziel, dieses Vorhaben bis 2035 zu erreichen – 10 Jahre früher als vom Klimaschutzgesetz gefordert. Alle Maßnahmen hierfür sind in einem vierstufigen Transformationsplan festgelegt.

Die Gesamtinvestition in das Großprojekt Großwärmepumpe (GWP) beläuft sich auf rund 70 Mio. Euro und ist Bestandteil des ersten umfassenden Maßnahmenpaketes von etwa 130 Mio. Euro. Die Firma Johnson Controls hat sich als Lieferant für die Wärmepumpenmodule in einem europaweiten Ausschreibungsverfahren mit dem wirtschaftlichsten Angebot durchgesetzt.

Karsten Müller-Janßen, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, betont dabei die Bedeutung staatlicher Unterstützung: „Die Klimaneutralität erfordert in den nächsten Jahren hohe Investitionen, die wir ohne öffentliche Förderung nicht stemmen können. Wir haben als eines der ersten Unternehmen der Branche bereits im November 2023 unseren Förderantrag für die Betriebskostenförderung eingereicht und warten nun dringend auf den Förderbescheid für die Großwärmepumpe. Auch wenn wir davon ausgehen, dass die staatliche Unterstützung kommt, mussten wir im Vertrag eine Kündigungsmöglichkeit vereinbaren, um uns eine Ausstiegsmöglichkeit offen zu halten, falls die Förderung doch ausbleibt.“

Wenn sich alles entwickelt wie geplant, ist der Baubeginn für die GWP-Anlage im zweiten Quartal 2025 vorgesehen, beginnend mit der Tiefgründung auf mehreren hundert Pfählen. Dies ist notwendig, da der Baugrund direkt an der Flensburger Förde nicht stabil genug für eine derart große Anlage ist. Denn jedes der drei GWP-Module hat eine Länge von ca. 13 Metern, eine Höhe von ca. 11 Metern und eine Breite von ca. 8 Metern.

Andreas Weckesser, zukünftiger Geschäftsbereichsleiter Anlagenbau bei den Stadtwerken, erläutert den weiteren Ablauf: „Die Anlieferung der drei baugleichen Wärmepumpenmodule ist für Oktober 2026 vorgesehen. Wenn alles läuft wie geplant, wollen wir die GWP-Anlage im August 2027 offiziell in Betrieb nehmen und die erste grüne Fernwärme aus Flensburger Fördewasser liefern.“

Dazu sagt David Emin, General Manager bei Johnson Controls Deutschland: „Wir sind stolz, mit unserer hocheffizienten GWP-Technologie zur Wärmetransformation in der Energiewirtschaft beitragen zu dürfen. Denn zukunftsweisende Projekte wie das der Stadtwerke Flensburg zeigen, wie es gelingen kann, die Wärmeversorgung zu dekarbonisieren und perspektivisch unabhängig von fossilen Energieträgern zu werden – Großwärmepumpen sind dazu der Schlüssel.“

Und wie funktioniert eine Wärmepumpe? Im Prinzip wie ein Kühlschrank – nur umgekehrt. Während ein Kühlschrank Wärme aus dem Inneren nach draußen ableitet, um den Inhalt zu kühlen, entzieht die Wärmepumpe ihrer Umgebung Wärme und gibt diese an das Heizsystem weiter.

In Flensburg werden die Wärme aus dem Flensburger Fördewasser und Strom aus erneuerbarer Energie in einem mehrstufigen Prozess gewonnen. Um das Fernwärmewasser von 60 auf 95 °C zu erwärmen, wird eine elektrische Leistung von ca. 21 Megawatt benötigt. Der Strom stammt aus erneuerbaren Energien, sodass die Wärmeerzeugung komplett CO₂-neutral erfolgt. Hierfür müssen neu zu installierende Seewasserpumpen über 10.000 Tonnen Fördewasser pro Stunde zur Verfügung stellen.

Um die neue Wärmepumpenanlage optimal betreiben zu können, müssen zusätzlich die Vorlauftemperaturen im Fernwärmenetz gesenkt werden. Damit die Kunden in Summe trotzdem genügend Wärme haben, muss mehr Fernwärmewasser mit niedriger Temperatur durch die Leitungen fließen. Das können aber einige Leitungen nicht mehr leisten und müssen besonders in Flensburgs Osten durch neue Leitungen mit größerem Durchmesser ersetzt werden.

Dirk Thole, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg, resümiert: „Da wir mehr als 90 % aller Haushalte mit Fernwärme versorgen, ist die Transformation der Wärmeerzeugung im Flensburger Heizkraftwerk ein riesiger Hebel, mit der wir fast die ganze Wärmeversorgung der Stadt klimaneutral stellen können. Das ist in Deutschland wohl einzigartig.“

Weitere Informationen finden Sie unter www.johnsoncontrols.de.

Über die Johnson Controls Systems & Service GmbH

Bei Johnson Controls (NYSE: JCI) gestalten wir die Umgebung, in der Menschen leben, arbeiten, lernen und sich erholen. Als weltweit führendes Unternehmen für intelligente, gesunde und nachhaltige Gebäude ist es unsere Mission, die Gebäudeleistung zum Wohle der Menschen, der Orte und des Planeten zu verbessern. Seit 140 Jahren stehen wir für Innovationen. Unser umfassen-des digitales OpenBlue Portfolio bietet Lösungen der Zukunft für das Gesundheitswesen, Schulen und Universitäten, Rechenzentren, Flughäfen, die industrielle Fertigung und andere Branchen. Johnson Controls bietet das weltweit größte Portfolio an Gebäudetechnik-, Software- sowie Servicelösungen mit einigen der vertrauenswürdigsten Marken der Branche. Für weitere Informationen besuchen Sie www.johnsoncontrols.de und folgen Sie uns unter @johnsoncontrols auf sozialen Plattformen.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Johnson Controls Systems & Service GmbH
Am Lichtbogen 29
45141 Essen
Telefon: +49 (0) 2102 5510-0
Telefax: +49 (2174) 65-3259
https://www.johnsoncontrols.de

Ansprechpartner:
Annika Brandes
Johnson Controls
Telefon: +49 (162) 1089443
E-Mail: Annika.Brandes@jci.com
Anna Stoffelen
zeron GmbH / Agentur für PR & Content
Telefon: +49 (211) 8 89 21 50-51
E-Mail: presse-johnsoncontrols@zeron.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel