Was das regionale Handwerk vom Neustart erwartet
Gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks in Berlin, ZDH, erarbeiteten die Handwerkskammern in Deutschland ein Programm, den Wahlcheck für die Bundestagswahl, der 25 Forderungen für die politische Weichenstellung beinhaltet. Das Ziel: Die Einleitung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Fünf Handlungsfelder mit jeweils fünf konkreten Forderungen – 25 für 25 – werden benannt. Alexander Wälde: „Erstens müssen Freiräume geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden, beispielsweise durch Abgabe- und Steuerentlastungen für Betriebe und Beschäftigte, zweitens gilt es, Unternehmertum wieder attraktivzu machen, drittens müssen die Fachkräftebasis gesichert und vorhandene Potenziale besser genutzt werden, viertens braucht die berufliche Bildung eine konsequente Stärkung. Auch muss das Handwerk in Städten und ländlichen Räumen fest verankert bleiben.“ Das Handwerk brauche politische Rahmenbedingungen, die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit fördern. Besonders dringend sei es, die bestehenden Herausforderungen in den Bereichen Nachwuchsförderung und Digitalisierung anzugehen. Auch der Fachkräftemangel bleibe eine der drängendsten Aufgaben. „Wir fordern ein Bildungssystem, das die duale Ausbildung stärker in den Mittelpunkt rückt und berufliche Karrieren als gleichwertige Alternative zum Studium positioniert“, betont der 53-Jährige. „Nur so können wir langfristig für ausreichend qualifizierte Fachkräfte sorgen.“
Ein wiederholt geäußerter Wunsch der Handwerksbetriebe in der Region ist der Abbau von Bürokratie. Die zunehmenden administrativen Hürden erschweren insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen den Alltag. „Wir brauchen weniger Papierkram und mehr Zeit für die eigentliche Arbeit“, fasst der Friseurmeister zusammen. Eine mittelstandsfreundliche Politik gepaart mit Stabilität und Verlässlichkeit, um die Wirtschaft und ihr Geschäft wieder anzukurbeln, sei unerlässlich. Von den künftigen politischen Verantwortungsträgern erwartet das Handwerk eine offene Dialogbereitschaft und den Willen zu konkreten Verbesserungen. „Eine Politik, die mit uns zusammenarbeitet, nicht gegen uns, wäre wünschenswert“, so Wälde.
Die Handwerkskammer Reutlingen vertritt als Körperschaft des öffentlichen Rechts mit 100 Mitarbeitenden 13.862 Mitgliedsbetriebe mit etwa 80.000 Beschäftigten in den Landkreisen Freudenstadt, Reutlingen, Sigmaringen, Tübingen und Zollernalb.
Den Wahlcheck des Handwerks zur Bundestagswahl 2025 können Sie einsehen unter: https://www.zdh.de/25fuer25/
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